Goodbye Deponia - Ende? [SPOILER]

[Spoilerwarnung – Dieser Blog ist nur für diejenigen gedacht, die alle drei Teile bereits durchgespielt haben und Lust haben, zu diskutieren.]


Die Entwicklerschmiede Daedalic ist seit geraumer Zeit für ihre qualitativ hochwertigen Adventures bekannt.


Nun schließt sich der Kreis einer Trilogie, die mit „Deponia“ anfing und über „Chaos auf Deponia“ schlussendlich zum Ende „Goodbye Deponia“ führte.


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Der dritte Teil ist seit einigen Tagen erhältlich. Schon im Titelbildschirm prangt uns ein Schild mit der Aufschrift „You are now leaving Deponia“ entgegen, was uns natürlich sofort an die typischen Ortsausgangsschilder in den U.S.A. erinnert.


Jetzt wird einem sofort deutlich, dass Deponia nun dem Ende zugeführt wird, wir das letzte Mal in die Haut von Rufus schlüpfen, der aufgrund seiner arroganten Art und seiner Tollpatschigkeit immer wieder ins berühmte Fettnäpfchen tritt.


Die Aufgabe bleibt die gleiche: Wir müssen nach Elysium, die Sprengung Deponias verhindern und auch noch Goal retten. Eine klassische Heldengeschichte also.


Rufus tut alles, um seine Ziele zu erreichen. Er glaubt selbst, dass er den Menschen Gutes tut, im Grunde macht er aber alles nur für sich selbst. Nie kommt ihm die Erkenntnis, dass er eigentlich nur Mist baut.


Als er Hermes, seinem Schöpfer, in der „Hölle“ gegenübertritt, erkennt er auch das Ausmaß aller Dinge, wieso Cletus und Argus so aussehen wie er und dass er nur ein Prototyp ist für eine lange Reihe von Klonen.


Immer wieder kommt sein Schuldbewusstsein phasenweise heraus, aber er besinnt sich schnell wieder, glaubt er wäre der Größte, der Held, der alle retten muss.


Oft genug wird ihm von vermeintlichen Freunden nahe gelegt, dass er sterben solle. Bis zuletzt wartet Rufus um mit dieser Erkenntnis, sich selbst das Leben zu nehmen.


Als er in den Rotorblättern mit den anderen Prototypen Argus und Cletus (allesamt im Cletus-Kostüm) klemmt und das Luftschiff abzustürzen droht, sieht Rufus ein, dass der letzte Ausweg sein selbstloses Opfer ist.


Damit stürzt er sich dann in die Tiefe. Den Tod von Rufus sieht man nicht, auch nicht, was überhaupt mit Deponia und seinen Bewohnern geschieht.


Die letzte Einstellung zeigt den vermeintlichen Cletus mit Goal auf Elysium, wo die Erkenntnis heranreift, dass die Ressourcen nicht mehr lange ausreichen und eine Reise nach Utopia, nach dem Kenntnisstand, dass Deponia bewohnt ist, unmöglich wird.


Goal schaut nochmal traurig hinab auf Deponia. Ob sie wirklich ahnt, dass Rufus noch da unten ist, womöglich tot?


Aufmerksamen Beobachtern könnte aber folgendes Detail ins Auge gestochen sein: Alle drei Prototypen (Rufus, Cletus, Argus) sehen fast identisch aus, nur Rufus hat anstatt eines stattlichen Kinnbartes nur drei Härchen am Kinn.


Da bleibt doch die Frage: Wieso hat Goal ihn dann an den Rotorblättern nicht erkannt? (Zur Erinnerung: Rufus, Argus und Cletus stritten darum, wer der echte Rufus sei).


Diente dieser kleine Unterschied nur dazu, um die Streithähne auseinander halten zu können? Selbst ich war bis zum Schluss nicht sicher, ob ich den echten Rufus spiele.


Der Tod von diesem Charakter war womöglich unvermeidlich, als tragischer Held war er dazu verdammt, eine möglichst selbstlose Tat zu vollbringen, um alle anderen zu retten.


Könnte es sein, dass Daedalic mit uns einen Streich spielt? Sind wir selbst schon soweit, dass wir die Charaktere nicht mehr auseinander halten können? Immerhin gibt es neben den Prototypen auch noch elftausend weitere Klone, jeder könnte an den Rotorblättern gehangen haben.


Ich bin auf eure Meinungen zum Ende gespannt. Alles Geschriebene ist nur reine Spekulation und entspricht nicht meiner Meinung.


Allerdings fand ich es schade, dass es keinen großen Epilog mehr gab, was aber darauf schließen könnte, dass die Geschichte nicht zu Ende erzählt ist.


Im Interview bei Gronkh hat ein Entwickler von Daedalic bereits angedeutet, dass die Figuren aus Deponia möglicherweise wieder auftauchen.


Sehen wir hier den Hinweis auf eine Elysium-Trilogie?