Unser Test zum Spiel: Die Schlümpfe 2

Ich war skeptisch, als ich vor einigen Jahren den Trailer zu einem Real-Life-Film von den Schlümpfen sah. Dieser war auf total Hip und Cool getrimmt, was mich ein wenig in Sorge verschlumpfte. Letztendlich gefiel mir der Film jedoch recht gut, auch dank der Beihilfe von Neil Patrick Harris, der eine der Hauptrollen schlumpfte (nein, nicht als Schlumpf). Nun erscheint im Kino der Nachfolger Die Schlümpfe 2 und wie es so oft bei großen Filmen ist, gibt es dazu eine Videospiel-Version. Wir haben uns einmal in das Spiel hineingeschlumpft und geschaut, ob das Spiel etwas taugt oder ein ziemlich großer Haufen Schlumpf ist.



Es ist kein normaler Tag in Schlumpfhausen: die einzige Frau im Dorf, Schlumpfine, feiert ihren Geburtstag. Oder besser gesagt, man plant eine gigantische Überraschungsfeier für die bezaubernde Blondine. Doch während der Vorbereitungen hören die Schlümpfe Schreie im Wald, die eindeutig von Schlumpfine stammen! Als die Truppe rund um Papa Schlumpf im Wald ankommt, sehen sie nur noch, wie Schlumpfine von einem Schlumpf-ähnlichen Wesen entführt wird. Während der ganzen Verwirrung passiert es plötzlich, dass Papa Schlumpf all seine Teleportations-Steine in die Luft wirft und diese genau in den Mündern der Schlümpfe landen. Daraufhin machen sie sich auf den Weg in den Wald, welcher von Gargamel verzaubert wurde und die sonst so freundlichen Tiere gegen die Schlümpfe schickt. Ihr übernehmt nun die Kontrolle der blauen Wesen und müsst Schlumpfine retten!

So kurios die Story von Die Schlümpfe 2 auch klingt, so simpel ist das Gameplay. Ihr übernehmt die Rolle eines Schlumpfes, beispielsweise Papa Schlumpf oder Schlaubi, und springt dann in alter Jump'n'Run-Manier durch die Level. Hierbei besitzt jedes der blauen Wesen eine einzigartige Fähigkeit, mit der ihr beispielsweise ausweichen und dabei einen Feind besiegen oder höher springen könnt. Letztendlich sorgen die Fähigkeiten jedoch für keine zu großen Unterschiede im Spiel und man braucht sie eigentlich nur, um gewisse Areale der Stages zu erreichen. Diese sind jeweils in verschiedene Bereiche unterteilt, beispielsweise fünf Stages im Wald oder in New York. Am Ende jedes Bereichs gibt es natürlich einen Endboss, der jedoch nie wirklich herausfordernd oder besonders clever ist. Außerdem trefft ihr in den normalen Levels manchmal auf Gargamel, der dann ein paar Feuerbälle auf euch wirft und ein Loch in den Boden reißt. Da reicht ein einfaches Ausweichen und... er gibt auf. Auch wenn das Spiel für das jüngere Publikum gedacht ist, hätte es nicht so extrem leicht sein müssen.

In den Levels schweben überall Blaubeeren herum, die von euch aufgesammelt werden wollen. Diese sind den Ringen aus Sonic ähnlich, denn ihr verliert alle gesammelten Beeren, wenn ihr getroffen werdet. Danach habt ihr jedoch die Möglichkeit, sie wieder einzusammeln, zumindest einen gewissen Anteil. Werdet ihr zwischendurch noch einmal getroffen, ohne eine neue Beere gesammelt zu haben, verliert ihr ein Schlumpfenleben. Besiegt ihr einen Feind, verliert dieser einen Trank. Wenn ihr genügend davon gesammelt und eure Anzeige am rechten oberen Bildschirmrand gefüllt habt, geht es ab: Dann hört ihr das berühmte Schlumpfen-Lied und alle Beeren sind doppelt so viel wert wie vorher. Ich persönlich war nach mehreren Stunden noch immer nicht genervt vom ständigen „La La La La La“, meine Mitspieler jedoch schon.

Apropos Mitspieler: Es können insgesamt bis zu fünf Spieler gleichzeitig schlumpfen. Vier Spieler übernehmen dann jeweils einen der Schlümpfe und der GamePad-Spieler spielt Clocky, den Roboter-Schlumpf. Dieser soll eigentlich irgendwie helfen, indem er Bomben oder Beeren wirft, aber einen wirklichen Unterschied macht er nicht. Clocky ist eher komplett sinnlos und ich habe das unschöne Gefühl, dass man auf Teufel komm raus unbedingt etwas mit dem GamePad anstellen musste. Der Nachteil hierbei: Man kann im Multiplayer keinen der Schlümpfe mit dem GamePad steuern. Nicht gut durchdacht. Ein weiteres Problem am Multiplayer: Die gesamten Level sind ab einem gewissen Punkt unglaublich schwer, da sie eindeutig nicht darauf ausgelegt sind, in der Gruppe gespielt zu werden. Das klingt ein wenig albern, aber es ist tatsächlich so: Zum Beispiel fallen Plattformen in die Tiefe, nachdem ein Spieler auf sie gesprungen ist, und die anderen Spieler haben gar nicht die Möglichkeit, noch irgendwie schnell hinterherzukommen. Des Weiteren stoßen sich die Schlümpfe bei Berührung regelrecht ab, was in vielen Fällen einen Sturz in die Tiefe bedeutet. Das nervt irgendwann einfach nur noch. Im Singleplayer macht Die Schlümpfe 2 also tatsächlich mehr Spaß.

Richtig Laune macht der Soundtrack: Es gibt einige wirklich schöne Melodien in Die Schlümpfe 2, leider sind sie absolut unpassend gewählt. In einer Eis-Gegend bekommt man beispielsweise eine wunderschöne Melodie zu hören, die jedoch in keinster Weise zur allgemeinen, recht bedrohlichen Atmosphäre des Spiels passt. Das bereits erwähnte „La La La La La“ der Schlümpfe ist jedoch klasse. Wirklich! Absolut nicht nachvollziehen kann ich aber die Synchronisation. Während der Erzähler und Gargamel auf Deutsch reden, bekommen wir von den Schlümpfen nur englische Sprachsamples zu hören. Warum man ausgerechnet an dem Punkt gespart hat, erschließt sich mir nicht (wobei mich „I'm smurfy and I know it“ immer wieder zum Lachen brachte).

Die Grafik in Die Schlümpfe 2 ist nicht unbedingt die beste Leistung auf der Wii U. Während die Schlümpfe an sich nett animiert sind, fühlt sich alles andere eher wie eine hochskalierte Wii-Fassung an. Sehr gut gefallen haben mir jedoch die Zwischensequenzen, in denen die Geschichte erzählt wird, denn die haben den alten Schlümpfe-Zeichenstil und wecken die Nostalgie in mir. Wunderschlumpfig!

Um den Wiederspielwert ein wenig zu erhöhen - da man das Spiel nach wenigen Stunden durchgespielt hat - gibt es noch verschiedene Ziele in den Levels. So müsst ihr entweder eine bestimmte Anzahl von Blaubeeren einsammeln oder dürft keinen einzigen Feind „befreien“, wie es so schön in der Schlumpfenwelt heißt. Ein weiterer Aspekt sind die Münzen, die in den Levels versteckt sind. Sammelt ihr diese ein, schaltet ihr nach und nach neue Schlümpfe frei, die jedoch nur im Dorf herumstehen und... Naja, absolut gar nichts machen. Es ist aber wirklich lustig, auf ihnen herumzuspringen. Mehr aber auch nicht. Es wäre wirklich schön gewesen, wenn es ein wenig mehr Leben im Schlumpfendorf gegeben hätte.

Unser Fazit

4

Erträglich

Meinung von Eric Sohr

Ein wirklich schlechtes Spiel ist Die Schlümpfe 2 nicht. Aber von WayForward, die sich für Spiele wie Mighty Switch Force! verantwortlich zeigen, hätte ich wirklich mehr erwartet. Man merkt dem Spiel vor allem im Multiplayer an, dass der Feinschliff und die knalligen Ideen fehlen. Die Lizenz gibt an sich sicher nicht so viel her, aber es wäre definitiv mehr möglich gewesen. Wer sich in Zukunft also darüber aufregt, dass New Super Mario Bros. zu sehr auf den Multiplayer ausgelegt ist, der soll einmal Die Schlümpfe 2 mit Freunden zocken und wird danach die NSMB-Spiele mit Kusshand empfangen. Dennoch können Fans und jüngere Gamer durchaus einen Blick auf Die Schlümpfe 2 wagen, aber lieber im Singleplayer. So macht das Spiel dann sogar auch Spaß.

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Die durchschnittliche Leserwertung

2 User haben bereits bewertet

Kommentare 2

  • megasega

    Seganintendo

    Die Schlümpfe 1 & 2 damals auf Mega Drive / Super Nintendo war ein mehr als solides Jump and Run, das hier finde ich einfach nur oberpeinlich mit der PS 2 Grafik. Warum haben sie nicht gleich einen Comic Stil genommen? Der würde besser passen. Dafür dann noch 40 Euro zu verlangen grenzt an versuchte räuberische Erpressung.


    So sieht das aus, als hätten sie Krampfhaft versucht, einen HD Animationsfilm auf die Wii (nicht WiiU) zu portieren. Sorry, aber selbst WayForward sollte 2013 zu mehr in der Lage sein. Fängt das jetzt wieder wie bie den Filmversoftungen von THQ an? Achja, im Film wie im Spiel: Das Design der Schlümpfe, vor allem Schlumpfine ist extrem hässlich!!!!

  • Crow

    Der schwarze Vogel

    Es ist schlumpfig... Gekonnt ausgewichen mein Lieber :D
    Hab damals aus dem SNES glaube ich ein Schlumpf-Spiel ganz gerne gespielt. Fürs jüngere Publikum definitiv geeignet, ansonsten sollte man wohl darauf verzichten ^^