Unser Test zum Spiel: X-Men: Destiny

Es gibt Spiele, die man von sich aus sicher nie angerührt hätte. Aber als Spieletester kann man natürlich nicht immer nur die Blockbuster-Titel abbekommen, sondern muss ab und zu auch mal in den sauren Apfel beißen. Ich hatte das feierliche Glück, mir die DS-Version von X-Men: Destiny einmal genauer anschauen zu dürfen und verrate euch nun, wieso ihr einen ganz großen Bogen um diesen Titel machen solltet.



Die Geschichte dreht sich um den jungen Samuel, welcher gerade erst seine Mutantenkräfte entdeckt und sich inmitten einer Art Krieg zwischen Menschen und Mutanten wiederfindet. Auslöser dieses Kriegs war ein Anschlag auf Luis Reyes, den Vorsitzenden der Mutant Response Division während einer Gedenkfeier. Eigentlich steckte nur der Bösewicht Magneto hinter dem Attentat, allerdings schreiben die Menschen allen Mutanten die Schuld zu. Nach der Einleitungssequenz, welche wie der Rest der Story durch eine Art Motion Comic erzählt wird (und deutliche Kompressionsartefakte aufweist), müsst ihr sogleich eure erste Entscheidung im Spiel treffen: Wollt ihr ein Nah- oder Fernkämpfer sein? Im Verlauf der Geschichte werdet ihr immer wieder aus zwei Möglichkeiten wählen können. Dabei geht es meist darum, ob ihr einer von den Guten oder Bösen sein wollt. Klingt zwar interessant, ist es aber nicht wirklich, da sich die Ereignisse im Spiel dadurch kaum verändern. Die namensgebenden X-Men kommen natürlich im Spiel vor, fungieren aber lediglich als Nebenfiguren und sind selbst nicht spielbar.

Nachdem ihr endlich selbst die Kontrolle über Samuel übernehmen könnt, kommt auch gleich die Ernüchterung. Die unterirdische Grafik ist vielleicht schon Grund genug, um den DS gleich wieder zuzuklappen; sie wird nur noch von purer Monotonie der Umgebung getoppt. San Francisco, der Handlungsort der Geschichte, besteht nämlich scheinbar nur aus immer wieder gleich aussehenden Häusern, Autos und brennenden Fässern. Ab und zu dürft ihr auch mal einen kleinen Springbrunnen und Bäume erspähen, aber das war es dann auch schon im Großen und Ganzen. Selbst die Gegner, die sich euch alle paar Meter in den Weg stellen, scheinen direkt einer Klonfabrik zu entspringen. Gegen diese gilt es dann, mit Hilfe eurer Mutantenkräfte zu kämpfen. Aber erwartet bloß keine Herausforderung, denn die schlauesten sind sie bei weitem nicht. Manchmal laufen sie einfach an euch vorbei oder in die entgegengesetzte Richtung, warten mit ihrem Angriff solange, bis ihr sie schon erledigt habt oder zielen mit ihren Waffen sonst wo hin.

Habt ihr keine Lust zu kämpfen, braucht ihr meistens nur weiterzulaufen, aber dann wäre das Spiel ja noch langweiliger als es so schon ist. Entschließt ihr euch dafür, die Feinde zu vermöbeln, steht euch zunächst nur ein Angriff zur Verfügung. Wie bereits erwähnt ist dies entweder ein Nahangriff, bei dem ihr einfach eure Fäuste einsetzt, oder ein Fernangriff, bei dem ihr Energiekugeln verschießt. Später werdet ihr den Angriff noch aufladen können und drei weitere Fähigkeiten bekommen, welche alle durch die Buttons des DS ausgelöst werden. Doch hier haben wir schon ein weiteres Problem des Spiels: Sobald ein paar mehr Gegner gleichzeitig auf dem Bildschirm auftauchen, gibt es bereits kleinere Slowdowns! Von den immer wieder flackernden Bildern, die auftauchen, sobald ihr ins Menü geht oder eine Storysequenz anfängt bzw. endet will ich gar nicht erst anfangen… Nur ein weiteres Zeichen dafür, dass das Spiel nicht wirklich sorgfältig programmiert wurde und man wohl nicht sehr viel Zeit bei der Entwicklung hatte.

Der Touchscreen oder andere DS-spezifische Features kommen übrigens auch nicht zum Einsatz. Nicht einmal im Menü dürft ihr den Stylus zücken. Der Touchscreen dient euch lediglich als Übersichtskarte, welche euch wichtige Checkpoints anzeigt, zu denen ihr euch begeben müsst. Auf dem Topscreen findet die eintönige Action statt und zeigt euch nebenbei noch eure Gesundheits- und Energieanzeige. Kann das Spiel wenigstens beim Sound punkten? Nein. Nicht im Geringsten. Die Musik ist genauso eintönig wie der Rest des Spiels und es wird nicht lange dauern, bis ihr den Sound komplett abstellt. Mit Soundeffekten ging man auch sehr sparsam um. Mehr als ein paar blecherne Schlaggeräusche gibt es nicht wirklich zu hören.

Unser Fazit

1

Völlig misslungen

Meinung von Benjamin Böttcher

In letzter Zeit bekommen Comichelden wieder eine Menge Aufmerksamkeit. Sei es in Form von Filmen oder Videospielen. Nur leider bedeutet das nicht, dass auch die Spiele der Superhelden super sein müssen. X-Men: Destiny ist nicht einmal annähernd super. Ich hatte schon länger kein Spiel mehr, welches mich so gelangweilt und unbeeindruckt zurückgelassen hat. Selbst Fans der Marvel-Serie sollten die Finger von dem Titel lassen, denn die Handheldfassung ist nicht nur technisch auf niedrigem Niveau, auch spielerisch bekommt man hier nichts geboten.

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Die durchschnittliche Leserwertung

2 User haben bereits bewertet

Kommentare 5

  • Dr. Peace

    Hofft auf F-Zero Wii U/3DS

    Das nenne ich mal ein Schrott Game, wenn es hier schon die niedrigste Wertung kriegt. An sich sah das Game ja schon zum Kotzen aus. Benjamin, du tust mir Leid. :bowsercry:

  • simply mod

    Meister des Turms

    Der arme Benjamin x.x

  • Holger

    Administration

    Auch ein Benjamin muss mal durch die Videospiel-Hölle

  • Benjamin

    HYYYAAAA

    Also nachdem ich X-Men spielen mu....durfte, können die kommenden Spiele ja nur besser werden!...oder!?

  • Eric

    Gammleric

    Der coole Towerview wird dem miesen Spiel gar nicht gerecht.