Unser Test zum Spiel: Baphomets Fluch - The Director's Cut
Es ist schon über ein Jahrzehnt, um genauer zu sein 13 Jahre, her, dass Revolution Software mit Baphomets Fluch auf dem PC viele Fans des Point'n'Click-Adventures begeistern konnte. Heute, im Jahr 2009, erscheint das Spiel noch einmal für die Wii und den DS unter dem Namen Baphomets Fluch: Director's Cut. Hierbei handelt es sich um den Debüt-Teil von mittlerweile vier erschienen Teilen. Mit neuen Inhalten, welche auch stellenweise überarbeitet wurden und vieles mehr. Doch ist ein Kauf dieses "Remakes" für die Wii gerechtfertigt? Das könnt ihr heute im Review zu Baphomets Fluch: Director's Cut erfahren!
Damit jeder weiß, wieso das Spiel überhaupt den Untertitel "Directors Cut" trägt, erfahrt ihr hierzu vorab eine kleine Info: Der PC-Klassiker wurde so lange überarbeitet, bis der geistige Besitzer das finale Produkt so vor sich hatte, wie er es schon immer haben wollte. Das heißt, dass die Wii-Version unter anderem neue Abschnitte und neue Reiseorte spendiert bekommen hat, zusätzlich wurde die Geschichte erweitert und angepasste Rätsel extra für die Wii entwickelt. Doch genug der Fachsimpelei, begeben wir uns auf eine lange Reise mit spannenden Abenteuern.
Im Original startete man damals mit George Stobbart, einem amerikanischen Touristen, direkt in Paris. Nun habt ihr auf der Wii schon einiges hinter euch, bis ihr diesen Zeitpunkt erreicht. Doch worum geht es genau? Wir befinden uns in Paris. Nicole Collard, auch Nico genannt, ist Journalistin und wurde von einem Medienguru nach Paris eingeladen. Doch bevor es überhaupt zum Gespräch kommen kann, wird ihr Gastgeber ermordet. Anscheinend hat der Kostümmörder wieder zugeschlagen. Jetzt nimmt sie selbst das Zepter in die Hand und will den Mörder ausfindig machen, denn sie hatte schon des Öfteren über diese unbekannte Person berichtet. Doch bis ihr die ersten Infos zusammen habt, schlägt der Mörder erneut zu. Und zwar in einem Café, in dem auch der eben erwähnte George Stobbart sich ein Getränk genehmigt. Hier beginnt die lange Reise von Nicole und George, die spannender und ergreifender nicht sein könnte.
Während die beiden auf der Suche nach dem Mörder sind, entdecken sie später, in was für eine Geschichte sie hineingeraten sind. Es geht letztendlich um die Tempelritter, auch Templer genannt, welche im Jahr 1392 gegründet wurden. Dies war ein Ritterorden, welcher in Frankreich tätig war. Man hielt ihn für ausgestorben, erfährt aber nun, dass es noch Nachkommen gibt. Und all die Morde, die wertvollen Schätze und Reisen haben eines gemeinsam: Ihr müsst sie aufdecken!
Über das gesamte Abenteuer verteilt müsst ihr Aufgaben lösen, die besser nicht hätten gesteuert werden können. Mittels Wii-Remote zielt ihr auf einen Punkt und sprecht beispielsweise mit einer Person, untersucht einen Gegenstand und vieles mehr. Alles wird mit einem bestimmten Symbol (zum Beispiel einem Mund) dargestellt. Das vereinfacht die Sache und ihr kommt schneller voran. Es gibt genug Rätsel, die von euch gelöst werden müssen. Ihr müsst mit bestimmten Personen sprechen, Bilder entziffern, Aktionen auslösen und vieles mehr. Doch all das passiert nicht nur in Paris, ihr reist unter anderem nach Irland und Syrien, um noch mehr Geheimnisse aufzudecken. Das lockert die Geschichte weiter auf bzw. die Story wird spannender und eines fehlt gewiss nicht: Abwechslung. Was genau damit gemeint ist, erfahrt ihr im späteren Verlauf des Reviews. Und dabei ist die Wii-Remote das perfekte Werkzeug. Doch kommt ihr einmal nicht weiter, gibt es eine Hilfe-Option. Somit bleibt der Frustfaktor unten und ihr müsst diese auch nicht kaufen, wie beispielsweise in Capcoms Zack & Wiki. Ihr ganz allein bestimmt, wie weit euch geholfen werden soll. Von einem kleinen Anstoß bis zur kompletten Lösung ist alles dabei. Und das hat keinen Einfluss auf den Spielstand. Es wird euch lediglich angezeigt, wie viele Tipps ihr bisher genutzt habt. Die Rätsel, die extra für die Wii entwickelt wurden, passen ebenfalls gut in das Spiel und fördern eure grauen Zellen.
Wer die Disc des Längeren nicht in der Wii hatte, braucht sich darum keine Sorgen machen. Beide Personen führen ein Tagebuch, das ihr euch jederzeit zu Gemüte führen könnt. Dort erfahrt ihr den kompletten Spielablauf der jeweiligen Person bzw. was sie bis dahin erlebt hat. Stellenweise müsst ihr auch dort nach Rätseln suchen. Jederzeit kann auch eine zweite Person mit einsteigen und euch helfen. Also wenn ihr alleine trotz Hilfe mal nicht weiterkommt oder einfach zusammen rätseln wollt, schnappt euch einen Freund plus Fernbedienung und schon könnt ihr gemeinsam herumrätseln.
Auch wenn man bisher wenige oder besser gesagt keine Mankos feststellen konnte, gibt es einen Punkt, der nicht jedem gefallen dürfte. Das Spiel ist sehr textlastig. Ihr habt während des gesamten Abenteuers sehr viel zu lesen und bekommt fast genau so viel zu hören.
Zur damaligen Zeit gab es noch keine Grafikprachten wie heute. Auch wenn es im ersten Moment altbacken klingt, ist das alles andere als schlecht. Damals wurde das Spiel vom bekannten Dave Gibbons kreiert. Jede Person, jeder Ort und jedes Detail wurden von ihm vorskizziert und er konnte so seiner Fantasie freien Lauf lassen. Die Grafik wurde ein wenig überarbeitet und an die Wii angepasst, und auch hier passt sie wie die Faust auf's Auge. Ihr erlebt wunderschöne Comic-Landschaften, teilweise sonderbare Personen und vieles mehr. Auch die Animationen wurden von Hand gezeichnet und lassen das ganze noch geschmeidiger aussehen.
So dürften wohl Fans von edlen Grafiken als auch Retro-Fans von diesem Look angetan sein. Wahlweise habt ihr die Möglichkeit, dieses wunderbare Ereignis im 50 oder 60 Hz-Modus mit zu verfolgen. Auch eine Auflösung in 480p für all diejenigen, die einen HDTV-fähigen Fernseher bei sich zu stehen haben, ist möglich. Damit wirkt das Ereignis noch um einiges schöner.
Bei vielen hauseigenen Projekten von Nintendo wünscht man sich eine Sprachausgabe. Zum Beispiel Zelda oder vielleicht auch in Marios Abenteuern. Bei Revolutions Projekt ist das der Fall. Denn jede Person, der ihr begegnet, bekam eine Stimme verpasst. Anders ausgedrückt: Das Spiel besitzt eine sehr gelungene Sprachausgabe. Und hinzu ist alles auf deutsch. Es gibt deutsche Sprache sowie Texte. Auch die Sprecher, die dafür engagiert wurden, haben sich angepasst und somit wirkt alles geplant und durchdacht und nicht wie gestellt. So sollte es bei vielen Titeln sein.
Unser Fazit
8
Ein Spiele-Hit