Unser Test zum Spiel: Wheelspin

Auf der Wii sieht es im Rennspielgenre bekanntlich nicht gerade rosig aus. Neben Mario Kart Wii, Excite Truck und Formel 1 2009 gibt es bislang noch nichts nennenswertes für Rennsportbegeisterte Zocker. Das will Bethesda mit ihrem neuesten Wii-Titel Wheelspin, einem futuristischen Funracer, ändern. Ob das Spiel ein klarer Siegkandidat ist oder mit einem Kolbenfresser auf der Strecke bleibt, erfahrt ihr in unserem bleifußhaltigen Review.

Auf den ersten Blick könnte man bei Wheelspin an einen entfernten Verwandten von Nintendos Sci-Fi-Racer F-Zero denken. Im Gegensatz zum Nintendo-Titel seid ihr bei Wheelspin jedoch mit einem von sechs futuristischen Karossen anstatt mit Raumgleitern unterwegs, welche im Spielverlauf optisch- sowie leistungstechnisch aufgemotzt werden können, sofern euer Kleingeld stimmt.

Nachdem ihr euch zu Beginn des Spiels für eines der sechs Autos entschieden habt, geht das Spektakel auch schon los und ihr könnt euch in drei verschiedenen Disziplinen wie Zeitfahren, Rennen oder Battle mit bis zu sieben computergesteuerten Kontrahenten messen. Während es beim Zeitfahren und Rennen auf eure Schnelligkeit auf der Piste ankommt, müsst ihr im Battle-Modus die Brechstange rausholen und in alter Crash Derby-Manier eure Gegner in speziellen Arenen zerstören. Eine Besonderheit von Wheelspin ist der Mehrspieler-Modus, der wie schon der Wii Ware-Racer Driift Mania für bis zu acht Spieler ausgelegt ist. Vorausgesetzt, ihr habt genügend Classic- oder Cube-Controller auf Vorrat. Zu acht ist der Mehrspieler-Modus allerdings das reinste Chaos, da so gut wie gar keine Übersicht vorhanden ist und er somit eher für Frust statt Lust sorgt.

Auch die total misslungene Fahrphysik und Steuerung von Wheelspin sorgt für einiges an Frust. Die Autos eiern bei hohen Geschwindigkeiten gnadenlos über die Strecke, sodass ihr eher das Gefühl habt, die Autos würden schwimmen, statt auf dem Asphalt aufzuliegen. In Sachen Steuerungsvielfalt wird allerdings einiges geboten. Ihr könnt so gut wie alle erdenklichen Steuerungsvarianten vom Wii Wheel bis hin zum Classic-Controller nutzen. Das ändert aber nichts daran, dass die Vehikel total träge auf eure Lenkbewegungen reagieren und somit kein bisschen Dynamik im Rennen aufkommt, da ihr andauernd von den begrenzungsfreien Pisten segelt.

Glücklicherweise seid ihr mit den Steuerungsmacken und der seltsamen Fahrphysik jedoch nicht allein, denn auch eure KI-Kontrahenten fliegen regelmäßig von der Strecke oder vollführen in engen Kurven tollkühne Pirouetten. Insgesamt gibt es bei Wheelspin knapp 30 verschiedene Rennstrecken und Arenen, die in einem pyramidenartigen System freigeschaltet werden. In den Rennen werden euch verschiedene Vorgaben wie "Fahre unter die Top 3" gestellt, welche bei Erfüllung bares Geld bringen. Leider bietet Wheelspin neben den drei Modi und dem chaotischen Mehrspieler-Modus nicht viel mehr. Onlinerennen oder Ranglisten sucht ihr bei Bethesdas Rennspiel vergeblich. Auch freispielbare Extras sind eher mit der Lupe zu suchen, sodass es fast gar keinen Anreiz gibt, sich durch die Rennen zu quälen und mit der Steuerung zu kämpfen.

Wenn die Steuerung des Spiels schon eine kleine Katastrophe ist, dann ist die grafische Darstellung der Strecken und Vehikel schon ein Desaster, das die Wii in keinster Weise auslastet. Die Strecken und Karossen sind komplett undetailliert und hätten bis auf ein paar Effekte so auch auf dem N64 dargestellt werden können. Alles wirkt uninspiriert und schnell dahin programmiert. Spiele wie das über fünf Jahre alte F-Zero GX haben schließlich bewiesen, wie detailliert und liebevoll ein Rennspiel im Weltall aussehen kann. Trotz der miesen Grafik hat Wheelspin mit fiesen Rucklern zu kämpfen, die vor allem im Mehrspieler-Modus auftreten und ihr übriges zur technischen Katastrophe beitragen.

Auch in Sachen Sound weiß Wheelspin zu enttäuschen und quält eure Ohren mit uninspiriertem Techno-Trance-Gedudel in Dauerschleife, was schon nach kurzer Zeit gnadenlos nervt. Da hilft nur noch, die Musik runter zu drehen und den MP3-Player einzuschalten, wodurch euch zumindest die soundtechnische Katastrophe des Spiels erspart bleibt.

Unser Fazit

2

Enttäuschend

Meinung von Christian Ibe

Auch wenn es ja eigentlich gar nicht lustig ist, aber am Anfang hat mich die völlig misslungene Spielmechanik des Titels noch motiviert, gegen das Spiel anzukämpfen und die Rennen so fehlerfrei wie möglich zu beenden. Leider zehren die späteren Strecken zu sehr an jedermanns Geduldfaden, sodass die total missratene Fahrphysik mit der hoffnungslos veralteten Technik das komplette Spiel zerstört. Somit bleibt Wii-Besitzern nichts weiter übrig, als weiterhin auf einen neuen Ableger der F-Zero-Serie zu hoffen, um einen guten Sci-Fi-Racer spielen zu können.

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