Die Dämonenjagd geht in die zweite Runde: Unser erster Eindruck zu YO-KAI WATCH 2
Mit YO-KAI WATCH brachte Level 5 dieses Jahr hierzulande ein Spiel heraus, welches häufig mit den Titeln der Pokémon-Reihe verglichen wurde. In der Tat bestehen einige Parallelen zwischen den Spielen, geht man allerdings ins Detail, so merkt man schnell, dass die Prinzipien und Spielideen doch recht unterschiedlich sind. YO-KAI WATCH heimste jedenfalls durchweg positive Kritiken ein und legte somit den Grundstein für das Franchise im Westen, welches in Japan bereits seit längerer Zeit ein großer Erfolg ist. Der zweite Teil der Reihe steht daher auch schon in den Startlöchern und wird im Frühjahr 2017 bei uns in Europa erscheinen. Im Rahmen der diesjährigen gamescom hatten wir die Chance Hand an den Titel anzulegen und wollen euch unseren ersten kleinen Eindruck natürlich nicht vorenthalten.
Das Erste, was einem hinsichtlich YO-KAI WATCH 2 ins Auge fällt, ist, dass es in zwei verschiedene Editionen aufgespalten wurde. Während die eine den Titel „Knochige Gespenster“ (engl. Bony Spirits) trägt, schmückt sich die andere mit der Bezeichnung „Kräftige Seelen“ (engl. Fleshy Souls).
Zu Beginn des Spiels wird euch von drei mysteriösen Hexen-Yo-kai eure Yo-kai Watch gestohlen, doch damit nicht genug: Auch eure Erinnerungen an die dämonenartigen Wesen, mit denen ihr euch im ersten Teil angefreundet habt, werden euch komplett genommen. Am nächsten Tag seid ihr mit eurer Familie in der Stadt unterwegs und entscheidet euch dazu, Donuts zu kaufen. Jedoch sind sich eure Eltern nicht einig, ob sie lieber Gespenster-Donuts oder Seelen-Donuts kaufen möchten. Also lassen sie euch die Entscheidung und ihr wisst bereits, dass einer der beiden sauer auf euch sein wird, egal, für welche Donuts ihr euch entscheidet. Je nachdem welche Edition ihr euch gekauft habt, entscheidet ihr euch also für eine Donut-Sorte und legt damit den Grundstein für das komplette Spielgeschehen. Unter anderem wird durch diese Entscheidung festgelegt, welche Yo-kai ihr im Laufe eurer Reise treffen könnt und welche nicht.
Was einem sofort ins Auge springt ist die gewohnte Umgebung des Titels. Ihr bewegt euch zu Beginn des Spiels erneut mit Nathan durch Lenzhausen, die Stadt, welche ihr bereits im ersten Teil kennen und lieben gelernt habt. Auch einige eurer Freunde sind wieder mit von der Partie und laufen euch nicht selten über den Weg. Da es sich bei YO-KAI WATCH 2 allerdings um einen direkten Nachfolger des ersten Teils handelt, ist dies auch nur eine logische Konsequenz.
Trotz eurer verlorenen Erinnerungen an die Yo-kai und ihr seltsames „Ortungsgerät“, gibt es im frühen Spiel Momente, in denen Anspielungen auf die magische Uhr gemacht werden. Spätestens als ihr euch dazu entscheidet, eine mysteriöse Uhr zu kaufen, welche laut Verkäufer unsichtbare Dinge sichtbar machen soll, ist klar, wohin die Reise führen wird. Dieses Mal erwarten euch allerdings nicht nur eine Menge neuer Yo-kai, 184 taufrische Spezies um genau zu sein, sondern auch neue Yo-kai-Typen und unterschiedliche Orte, welche von euch entdeckt werden möchten. Ein besonders interessantes Feature ist dabei die Zeitreise, durch die ihr 60 Jahre in die Vergangenheit reisen könnt und Lenzhausen mit ganz neuen Augen sehen könnt. Statt schnieken Einfamilienhäusern gibt es hier traditionelle Bauten, Reisfelder und idyllische Auen zu entdecken, in denen ihr natürlich wiederum neue und exklusive Yo-kai finden könnt. Dieser „Tapetenwechsel“ funktioniert unheimlich gut und gibt dem Spiel eine ganz neue, entspannende und interessante Perspektive.
Trotz der neuen Handlung fällt allerdings auf, dass das Spielprinzip um eher wenige Faktoren erweitert wurde. Das Kampfsystem gleicht sich mit dem des ersten Teils sehr, bis auf einen „Sechs gegen Sechs-Modus“, in dem ihr die doppelte Anzahl an Yo-kai als gewöhnlich einsetzen müsst, um eure Feinde zu besiegen. Erneut platziert ihr eure Yo-kai auf dem Rad der Uhr so, dass drei der kleinen dämonenartigen Wesen aktiv sind, setzt dessen Ultiseel-Fähigkeiten ein, indem ihr kleine Minispiele auf dem Touchscreen löst, oder reinigt sie, wenn sie von gegnerischen Yo-kai beseelt wurden.
Auch außerhalb des Kampfes bietet sich euch wenig Neues, so der erste Eindruck. Ihr bewegt euch durch verschiedene Umgebungen, sucht Yo-kai mit der Linse, sammelt deren Medaillen und löst nacheinander verschiedene Aufgaben. Natürlich stellt sich dabei die Frage, ob man für ein Sequel unbedingt das Rad neu erfinden muss, wenn es doch das letzte Mal bereits wunderbar geklappt hat, zumal das Spielprinzip sich bestimmt noch nicht abgenutzt hat.