Lebenszyklus einer Konsole - Von Solaris

Zum ersten April hat @Solaris im Rahmen vom Blog-Projekt ,,Konsolenzyklen’‘ über eine besondere Konsole geschrieben. Viel Spaß mit...


Der Virtual Boy - Ein anderer Erfolg?

Der Virtual Boy oder auch Schwingen großen Erfolgs (jap. バーチャルボーイ, Bācharu Bōi) genannt, ist eine Handheld-Konsole von Nintendo, die 1995 in Japan und den USA veröffentlicht wurde. Der Virtual Boy ist, nachweislich, einer verqueren Tauchermaske nachempfunden, da der passionierte Erfinder sich nicht zwischen seinen größten Hobbies, Schnorcheltauchen, in der Badewanne und (virtuellem) Zocken entscheiden konnte.
Deshalb entschied er sich kurzerhand einfach Beides zu verbinden. Nach zahlreichen Kurzschlüssen im Haushalt und im Kopf der Erfinders, entschied er sich in weiser Vorraussicht, sich nur noch auf das virtuelle Zocken zu verlagern.


Die Konsole selbst ist ein sogenanntes Virtual-Reality-Headset, welches jedoch nicht wie die meisten VR-Headsets am Kopf befestigt und auch nicht während der Benutzung bewegt wurde, sondern Labo-like, an den Kopf des Users gepresst werden musste.
Stattdessen hatte der Virtual Boy einen Ständer (weswegen er auch nicht Virtual Girl hieß), um ihn während des Spielens auf einen Tisch zu stellen. Der Spieler steuerte mit einem mitgelieferten Gamecontroller (batteries not included) und dank seines Ständers, auch während des Spielens, sicher durch die virtuelle Welt bewegen konnte.


Jedes Auge nahm dabei ein anderes, leicht versetztes Bild wahr, wodurch ein total real wirkender 3D-Effekt erzeugt wurde. Die rot-schwarz anmutig wirkenden Grafiken, lassen dabei den geneigten User sofort ins schwärmen verfallen. Noch nie waren 3D Grafik so nah an der Relealität wie damals.
Jedes der beiden Displays besteht aus roten LEDs auf schwarzem Grund, wodurch das Bild monochrom ist. Auf ein farbiges Bild verzichtete Nintendo, da die damals erhältlichen grünen und blauen LEDs nicht effizient und monochrom genug waren und die LCD-Technik (damn you LCD) aufgrund ihrer Bewegungsunschärfe nicht für die nötige Bildrate von etwa 50 Hz geeignet war.
In jedem der beiden Displays befinden sich 224 rote LEDs, die in einer Reihe angeordnet sind. Mittels eines Spiegels, der von einer Mechanik in einer hohen Frequenz hin und her geschwungen wird, wurde das Bild mit einer Auflösung von 384 × 224 Pixeln erzeugt (was damals krass viel Auflösung war). Durch den Spiegel war das Gerät kleiner und vor allem kostengünstiger, als mit einer vollen LED-Bestückung, allerdings auch gegen Stöße empfindlicher, die durch den Ständer aber wieder abgefangen wurden.


Selbst heute noch versuchen Firmen wie Valve, Sony oder andere Konsorten an den Meilenstein dieser damals Zeitprägenden Technik aufzuschließen - vergeblich.
Frustiert schauen die heutigen Hersteller auf den Erfolg zurück, den der Virtual Boy damals erlebte. Mit seinen, wohlwollend, rund 770.000 geschätzt verkauften Einheiten, bildete er damals die Speerspitze, der damaligen virtuellen 3D VR Konsolen.
Der Virtual Boy, war damals sogar so erfolgreich, dass er wie Blei in den Regalen liegen blieb. Nicht weil es niemand kaufen wollte, sondern weil jeder bereits einen VB zu Hause stehen hatte. Nintendo hatte einfach überproduziert und darauf gehofft, dass mindestens zwei wenn noch gar drei Geräte pro Haushalt einziehen würden.


Doch selbst die beste Hardware ist nichts ohne (exklusive) Spiele.
Diese Spiele waren unter anderem Systemseller wie Mario's Tennis, das erfolgreichste Spiel. Das allererfolgreichstr Spiel wäre allerdings wohl sicherlich, Prinzessin Toadstool's Hot Private Peepshow geworden. Leider entschied sich Nintendo, aus unbekannten Gründen, dieses Spiel nie offiziell zu veröffentlichen.
Weniger, aber nicht minder schlechtere Spiele sind unter anderem:


●3D Tetris [USA]
●Galactic Pinball [JPN, USA]
●Golf [JPN, USA]
●Insmouse No Yakata [JPN]
●Jack(ass) Bros. [JPN, USA]
●Mario Clash (of Clans) [JPN, USA]
●Nester’s Funky Bowling [USA]
●Panic Bomber [JPN, USA]
●Red Alarm (turns blue) [JPN, USA]
●SD Gundam Dimension War [JPN]
●Space Invaders Virtual Collection [JPN]
●Space Squash [JPN]
●Teleroboxer [JPN, USA]
●V-Tetris [JPN]
●Vertical Force [JPN, USA]
●Virtual Bowling [JPN]
●Virtual Boy Wario Land [JPN, USA]
●Virtual Fishing [JPN]
●Virtual Lab(o) [JPN]
●Virtual League Baseball [JPN, USA]
●Waterworld (vs. Kevin Costner) [USA]


Fazit: Der Virtual Boy war damals nicht nur bei der Damenwelt, nicht zuletzt aufgrund des beigelegten Ständers, äußerst beliebt. Konnten Spieler*innen doch so die Konsole fest an der Wurzel packen und mit eisernem Griff sich den Wonnen des euphorisierenden Sinnlichkeit, des Spielens, hingeben. Spieler, aus aller Herrenländer, namentlich Japan, sowie US und A, verfielen in Begeisterungsstürme, im Antlitz nie dagewesener und auch nie mehr so gewesener Hardware. Eines dürfte allerdings klar sein, der Virtual Boy (SJW screaming in agony) wird uns für immer als Verlierer der Herzen in Erinnerung bleiben.


Vielen Dank an @Solaris und an die Leser fürs Lesen!

Kommentare 5

  • Haha, genial geschrieben.


    Ist der "Ständer" höhenverstellbar, zumindest bei Virtual Lab (wegen der "Wackel-Tussie")?:D

    • Natürlich, aber nur soweit es die "Anatomie" zulässt. ;D

  • Was habe ich gerade gelesen? Selten war ich nach einem Blogartikel so verwirrt.

  • Sehr gerne, hat Spaß gemacht den (spontanen) Blog zu schreiben. :D

    • Danke dir Solaris für diesen etwas anderen Blog Artikel!