Ein Jahr Gamepass Ultimate - ein Resümee

Thema dieses Blogs ist der Abbau meines Backlogs und ein wichtiger Baustein war die nunmehr erfolgte Kündigung des Gamepass Ultimate auf der Series S. Nach etwas mehr als einem Jahr wurde mir klar, dass dieses Abo zwar ein super Angebot für andere Spielertypen sein kann, dafür jedoch vollkommen an meiner eigenen Gamersituation vorbei geht.

Da kann man mal Ursachenforschung betreiben, was ich hiermit tun möchte.

Vorab:

Zeitlich habe ich pro Woche etwa 10-15h für Gaming zur Verfügung, meist eher am unteren Ende der Skala. Ich bin entsprechend kein Freund von 1000-Tode-"git gud"-Kram oder vollkommen ausufernden RPGs bzw Multiplayer-Games. Die Komfortzone liegt bei 20-40h, guter Erzählung, stilsicherem Art Design, irgendwo zwischen Action-Adventure, Platform und JRPG.

Wichtigste Erkenntnis zum GP:

Die Verfügbarkeit so vieler Spiele und meine begrenzte Zeit sorgten dafür, dass ich selbst in Hoffnungsträgern schon bei sehr kleinen Dingen das Interesse verloren habe.

Repetitive Aufgaben in der Yakuza-Reihe bspw., die nach Spieldesign der frühen 2000er riechen. Hier bin ich dann aber bei den Judgement-Ablegern gelandet, die zumindest storyseitig stärker (aber nicht im GP) sind.

Oder Gears of War mit seinem furchtbaren Schlauchdesign und der unglaublich cringen Erzählweise einer Army-Bro-Soap. Fremdschämen galore.

Halo, dessen Remaster Collection mit dem chronologisch ersten Spiel (Echoes?) ganz gut losging. Umso erstaunlicher, dass dann ausgerechnet die Mainlines irgendwie im Pew Pew-Mittelmass samt künstlicher Streckung und mieser Balance versackt sind.

In Starfield hab ich vllt. 15 Stunden verballert und da war Potenzial für einige mehr - hier hat aber letztlich der Mangel an Zeit den Ausschlag gegeben.

Bleiben schließlich Indies. Die zock ich allerdings auf der Switch und hol sie mir dort bei Gefallen gern physisch.

Ich habe daher letztes Jahr ganze 2 GP-Spiele durchgespielt (Firewatch, eins der Halos), die ich wahrscheinlich für je 3,99€ im Sale bekommen hätte. Ansonsten flossen je 5h in etwa 10 weitere Games, die ich interessant fand.

Und das führt zu folgendem Fazit:

Wahrscheinlich lohnt sich der GP am ehesten für Menschen mit viel Zeit, die nacheinander Games abhaken und immer mal in die neuen Blockbuster reinschauen möchten.

Für fokussiertes, selektives Gaming hingegen taugt der Pass imho weniger, zumal die Games dann auch irgendwie an Impact verlieren: Wenn ich bspw. Yakuza 2 nur 5h zocke, dann haben 7 weitere Yakuzas im GP null Mehrwert - ich werde sie definitiv nicht in absehbarer Zeit spielen und sie sind einfach nur da. "Guck hier, 7 Yakuzas im GP - könnte ich alle am Stück wegmachen!" - wenn ich denn wollte.

Der main benefit des GP für mich waren rückblickend die Extrarabatte in den Sales. Dadurch hat sich im Gegenzug aber einfach nur mehr Backlog (zusätzlich zum GP Backlog!) angesammelt, der irgendwie bewältigt werden möchte, was auch Quatsch ist - ich hab ja 2024 nicht plötzlich mehr Zeit. Daher konnte ich die Spirale dann gestern auch ohne Bedauern beenden.

PS: Ein wichtiger Faktor war 2023 sicher auch die gute Situation auf der Switch und der Umstand, dass ich für die Xbox immer an den Fernseher muss. Denn auch das ist eine Erkenntnis des letzten Jahres: Am Hybrid-Gaming führt für mich mittlerweile überhaupt kein Weg mehr vorbei.