Puh, was eine Lawine gestern über uns herabgestürzt ist. Während der Präsentation war ich vollkommen mit an Bord des Hype-Trains: Ein neues, vielversprechendes Mario Kart mit interessanten Neuerungen, den Fun-Racer mal auf eine neue Bahn zu schieben, und ein neues Donkey Kong! Wie lange warten wir schon auf das nächste affige Abenteuer, welches jetzt wieder im Dreidimensionalen erstrahlt und dabei so spaßig wie noch nie aussieht. Nintendo kann das: Spiele entwickeln, die im Plug & Play direkt Spaß machen und Freude bereiten. Diese Philosophie scheint auch mit der neuen Nintendo Switch 2 fortgesetzt zu werden. Das neue Material von Metroid Prime 4: Beyond sieht ebenfalls fantastisch aus und nutzt das interessante neue Gimmick der Nintendo Switch 2: die Maus-Funktion.
Wir werden sehen, wie gut sich diese Funktion ins Spielen integrieren lässt, ich habe jedenfalls Lust, damit herumzuexperimentieren. Das Highlight der Nintendo Direct war allerdings eine Zusammenarbeit, die definitiv nicht auf meiner Direct-Bingokarte stand: FromSoftware, das Studio hinter den düsteren und brutalen Titeln wie Sekiro und Dark Souls, veröffentlicht ihren nächsten Ableger EXKLUSIV für die Nintendo Switch 2 – das ist eine deutliche Kampfansage. Dabei erfreut mich das Spiel an sich eher weniger (PvEvP-Multiplayer, really?), sondern die generelle Zusammenarbeit an sich; sie bringt neuen Schwung in die Industrie und macht Nintendo wieder plattformübergreifend konkurrenzfähig. Die restlichen Third-Party-Titel gibt es bereits lange auf anderen Systemen und bleiben daher für mich eher uninteressant, trotzdem freue ich mich für Nintendo-Spielerinnen und -Spieler, neue Spielereihen entdecken zu können. Das ist wirklich fantastisch und ist eine gelungene Ergänzung im Nintendo-Kosmos.
Nachdem ich allerdings eine Nacht drüber geschlafen habe, wird die Nintendo Switch 2 zumindest vorerst kein Kauf bei Launch. Auch wenn der Preis der Konsole im Bereich des „Okayen“ liegt, finde ich die neue Preispolitik der Software respektlos. Klar, die Spiele würden teurer werden und können keine Jahrzehnte bei 60 Euro liegen, trotzdem kam der rasante Preisanstieg auf diese Beträge überraschend. Nintendo tritt die Preistür ein, damit Konkurrenten problemlos nachziehen können – da hört der teure Spaß aber noch nicht auf: Die Spieleupgrades bestimmter Titel werden ebenfalls bepreist, weitere Peripheriegeräte wie die Kamera müsst ihr euch zusätzlich kaufen. Aber hey, immerhin gibt’s eine kleine spielbare (Tech-)Demo, die an PlayStations Astro’s Playroom erinnert – wie cool! Na ja, kostet euch halt auch Geld. Ach, und wenn ihr den neuen spannenden C-Knopf benutzen möchtet, müsst ihr das Nintendo Switch Online-Paket abonniert haben.
Dennoch begrüße ich den größeren Bildschirm mit satten 120Hz! Wäre es nur nicht wieder ein LCD-Screen; hier hätte ich mir definitiv einen OLED-Bildschirm gewünscht. Von der mittlerweile modernen 4K-Auflösung im Docked-Mode kann ich leider auch nicht profitieren, trotzdem ist es schön, dass sich Nintendo wenigstens hier an heutigen Standards orientiert. Wenn die Nintendo-Exclusives jetzt noch überzeugen, könnte das die Bepreisung bestimmt rechtfertigen, ich werde wahrscheinlich erst zu einem späteren Zeitpunkt einsteigen – dafür holt mich das Spiele-Line-up noch nicht ab.