Bloomberg: Hellena Taylor soll über 100.000 Dollar für Bayonetta-Stimme verlangt haben

  • 09:05 - 19.10.2022
  • Software
  • Nintendo Switch
Bayonetta 3 - Logo © Nintendo / SEGA

Paukenschlag in der von Bayonetta-Synchronsprecherin Hellena Taylor begonnenen Schlammschlacht mit PlatinumGames: Laut größtenteils übereinstimmenden Berichten von Bloomberg und VGC (Video Games Chronicle), die unabhängig voneinander recherchierten und mit Schlüsselpersonen sprachen, wurden Taylor nicht 4000 Dollar Entlohnung für die Rolle in Bayonetta 3 zugesichert, wie vor ein paar Tagen bei ihrem Boykott-Aufruf behauptet, sondern 15.000 Dollar von PlatinumGames angeboten. Dokumente sollen vorliegen, die beweisen, dass Taylor in ihrem Videoauftritt hinsichtlich der Bezahlung gelogen habe. Die 3000 bis 4000 Dollar sollen Taylor nicht für das gesamte Spiel, sondern pro 4-Stunden-Session angeboten worden sein. Insgesamt habe man bei PlatinumGames zunächst mit vier bis fünf Sessions, also mit insgesamt ca. 16 bis 20 Stunden Arbeitszeit geplant.


Diese 15.000 Dollar hätten eine deutliche Steigerung zum Lohn dargestellt, den sie in Bayonetta 2 erhalten hatte, jedoch sei Hellena Taylor damit bei Weitem noch nicht zufrieden gewesen. Laut Bloomberg-Recherchen soll Taylor eine sechstellige Summe verlangt haben, also mindestens 100.000 Dollar. Sowohl Investigativ-Journalist Jason Schreier von Bloomberg als auch Andy Robinson von VGC haben zudem von unterschiedlichen Quellen in Erfahrung gebracht, dass Taylor zusätzlich zu einem Fixbetrag auch Beteiligungen verlangt haben soll. PlatinumGames habe von Anfang an versucht, Taylor für die Rolle zu engagieren. Aufgrund der hohen Forderungen seien die langwierigen Verhandlungen jedoch abgebrochen worden, woraufhin eine alternative Sprecherin gesucht wurde. Die von manchen Fans geäußerte Theorie, dass PlatinumGames durch ein niedriges Angebot versucht habe, Taylor loszuwerden, sei somit ebenfalls falsch.


Als neue Synchronsprecherin wurde schließlich die bekannte Jennifer Hale engagiert, welche von Taylor am Wochenende in einem ihrer Boykott-Videos angegriffen und nicht als Stimme von Bayonetta akzeptiert wurde. Seitdem Taylor ihr mittlerweile fast 10 Millionen Mal gesehenes Video veröffentlicht hatte, erhielt Hale von etlichen Usern Fragen, aber auch Hassnachrichten, was sie dazu veranlasste, ein Statement auf Twitter zu teilen und mitzuteilen, nicht nur einer Seite der Geschichte sofort zu glauben, ohne die andere Seite gehört zu haben. Hale teilte zudem heute den Bloomberg-Bericht und verteidigte Jason Schreier gegenüber einem Twitter-User, der ihm die Glaubwürdigkeit absprach:


Auch Personen von PlatinumGames erhielten Hassnachrichten weit unter der Gürtellinie – insbesondere Bayonetta-Director Hideki Kamiya, der viele der entrüsteten Fans auf Twitter blockierte, sein Profil einschränkte und Taylors Vorwürfe in einem kurzen Tweet als Unwahrheit zurückwies.


Da Synchronsprecher oft schlecht bezahlt werden und die allgemeine Situation eher traurig sei, war es für VGC-Journalist Andy Robinson nicht leicht, an diesem Bericht zu arbeiten. Jedoch seien in den letzten Tagen immer mehr Beweise aufgetaucht, dass es sich bei Taylors Geschichte nicht um die ganze Wahrheit handelte. Robinson bittet darum, Taylor nicht zu beschimpfen, damit sie nicht Ähnliches erleben muss wie Jennifer Hale in den letzten Tagen, sondern sofern die Berichte wahr sind, sich eher zu fragen, was Taylor in die Lage getrieben hat, so zu handeln, und ob sie Hilfe benötigt. Unterdessen hat mit Stephen Totilo von Axios ein weiteres Magazin die Berichte gestützt – Totilo habe ebenfalls von einer „gute Quelle“ erfahren, dass Taylor 15.000 Dollar angeboten wurden.


Laut Bloomberg wollten sich bislang weder repräsentative Personen von Nintendo noch von PlatinumGames zu Anfragen äußern, jedoch habe man eine E-Mail-Antwort von Hellena Taylor erhalten – auch VGC erhielt eine Antwort von Taylor. Diese bestreitet die neuen Berichte und nennt sie eine „absolute Lüge“ – in ihren Videos habe sie nichts als die Wahrheit gesagt. Laut Taylor wolle PlatinumGames nur „den eigenen Arsch und das Spiel retten“. Abschließend lässt Taylor uns ausrichten, dass sie „das verdammte Franchise hinter sich lassen“ und nun ihr „Leben dem Theater widmen“ will.


Die volle Story zum Thema:

Was sagt ihr zu diesen neuen Enthüllungsberichten und den dazu im Widerspruch stehenden Worten von Taylor?

Werde Tower-Supporter

Unterstütze dein Nintendo-Onlinemagazin

Kommentare 81

  • 5cool3me

    High Tech, Low Life

    Das ganze entwickelt sich mittlerweile zum Krimi. Ich schätzte man wird das vor Gericht austragen.


    In letzter Zeit wirkt es immer so als wenn Leute „was gutes“ tun wollen, meist niedere Interessen dahinter stecken.

    Sechsstellig für Bayonetta synchro, wirkt ja kaum gierig.

  • Ilja Rodstein

    Redakteur

    Ich biete mich für 10.000 dollar als bayonetta-stimme in bayonetta 4 an

  • Skulltula

    Mitglied der Retail-Sekte

    Ilja Rodstein


    Dann würde ich mir sogar ein Bayonetta Spiel kaufen :D

  • Flomo

    Turmbaron

    Also.wenn das stimmt ist die alte.das letzte

  • Fuma

    Meister des Turms

    100k für so ein kleines nischen Spiel was wenn es gut läuft grad so die 1mio Verkäufe erreichen wird ist zu viel

  • MartinM_91

    Meister des Turms

    Diese Geschichte wird wohl nicht so schnell enden. :/
    Es gibt keine nachgewiesenen Fakten, welche Seite nun die Wahrheit sagen.

  • *GHost*

    Turmfürst

    Die wirklich beste Werbung für das Spiel :D

  • Lehran

    Turmheld

    Ich wünschte wirklich die würden das erstmal unter sich klären... immer diese dreckige Wäsche die man in der Öffentlichkeit waschen muss

  • Lillyth

    <3

    Schon surreal, dass Platinum bei einer Story mal als die Guten dastehen.

    Wenn das alles so stimmt, wäre das ziemlich krass und ein Bärendienst für den Arbeitskampf..

  • Phantomilars

    Weltraummönch

    Einfache Lösung: sie streamt das Spiel endlos auf Twitch, im Cosplay-Look (The Real Bayonneta6699669), und spricht dabei die Synchronstellen selbst. Bei jeder Spende in Höhe von 100$ springt sie in ein mit Wodka gefülltes, rundes Kinderschwimmbecken.

  • EdenGazier

    Shangria Frontier Wuhaa

    Hochmut kommt vor dem Fall


    Ich glaub den Mist auch nicht, das Plantinum sie über den Tisch ziehen wollte oder sie für ein Hungerlohn arbeiten lassen wollte.

  • Cirno the strongest

    Die 100 k kommen denk ich daher weil sie als sprecherin seit 2014 keine namhafte rolleehr irgendwo hatte und schon davor wars nicht wirich viel bei dem sie mitsprach

  • Sebi.L.

    Meister des Turms

    Wenn das stimmt, dann hat sie sich damit noch mehr ins Aus geschossen. Jedenfalls ist ihre Wortwahl weiterhin nicht klug. Es klingt richtig nach Hass.


    Vorallem bei Nintendo muss man extrem aufpassen. Dazu noch wenn man den Vertrag bricht. Bin gespannt wie Platinum Games und Nintendo reagieren werden.


    Jetzt bin ich noch mehr auf die Verkaufszahlen von Bayonetta 3 gespannt.

  • Matthew1990

    - Knight

    Unabhängig davon, ob die Bezahlung unfair oder gerechtfertigt ist, aber auch davon, ob sie die Wahrheit erzählte oder gelogen hat, ist es weiterhin eine armselige Person.


    Auf Twitter Fans zum Boykottieren aufzurufen und Verträge zu brechen ist schon einmal extrem unprofessionell.

    Aber dass daraufhin die neue Synchronsprecherin als auch Angestellte von Platinum Games beleidigt und terrorisiert werden, ist einfach wieder die traurige Seite des Internets.


    Ich hoffe, dass sie dafür rechtliche Konsequenzen tragen muss und verklagt wird.

    Das Internet ist kein rechtsfreier Raum und im besten Falle wird sie dafür finanziell mehr bluten als wenn sie den Vertrag akzeptiert hätte.


    Ich hoffe aber auch, dass dieses Thema nicht so ausgeschlachtet und hoch gekocht wird und so langsam beendet wird. Wäre schade, wenn diese Debatte zu einem BILD-Niveau führt. :D

  • Solaris

    Günstige Intelligents

    In Zukunft darf die Gute jetzt nur noch die Stimme der bösen Zwillingsschwester Greedonetta sprechen.

  • Shyguy

    Hoffentlich wird die jetzt richtig auf die Füße fallen.. :D Das mag ich wenn einer den Hals nicht voll kriegt...


    Und keine Sorge, die Dame wird nicht pleite gehen, sie spricht nur keine Rollen mehr ein. Den Tipp hat mir der Habeck gegeben... :D :D :D

  • Tomberyx

    Minish Mage

    Zitat

    [...] und nun ihr „Leben dem Theater widmen“ will.

    Liest sich als täte sie das schon.. 8X

  • Vank84man

    Nintendo Fan 4ever ✌

    100k ist schon ziemlich verrückt und sehr viel als Synchro eines Spiels.

    Bayonetta ist nicht gerade die größte Marke die es gibt.

    Die gute Frau hat es aber sehr übertrieben mit dieser Vorderung :D


    Werde mir trotzdem das neue Bayo3 kaufen und mich an der neuen Stimme erfreuen :)

  • Torben22

    Meister des Turms

    WENN das stimmt nimmt sich die Frau ein wenig zu ernst und zu wichtig. Ich behaupte mal um Bayonetta zu sprechen brauch man keine utopisch gute Leistung an den Tag legen und der Wiedererkennungswert a la Martinet ist 0 vorhanden.

  • Phalacro

    Turmritter

    Am Ende ist diese ganze Schlammschlacht auch (ungewollte) PR für das Spiel. Dies führt sicher dazu, dass die Verkaufszahlen höher ausfallen werden da es in der Öffentlichkeit besprochen wird und Leute auf das Spiel aufmerksam werden, die es vorher nicht auf dem Schirm hatten. Ganz ehrlich: Wer wollte sich das Spiel nur wegen der Vertonung kaufen?

  • nec3008

    Turmbaron

    Schwer zu sagen, wer jetzt im Recht ist als Außenstehender.

    Wenn die Berichte der Wahrheit entsprechen, ist die Tylor schon recht gierig geworden. Selbst bei 4000$ wären das bei 20 Stunden Arbeit immer noch 200$ Stundenlohn! 750$ bei den von Platinum Games vermutlich angebotenen 15000$. Aber sie wollte dann einen Stundenlohn von 5000$ (ihre vermutlich geforderten 100000$).

    Selbst bei der kleinsten Summe hätte sie immer noch mehr verdient, als wahrscheinlich 90% der Mitwirkenden an dem Spiel. Die Programmierer usw. an unterster Front träumen von so einem Stundenlohn. Ich selbst hätte auch gern so einen Lohn.

    Sie hat zwar bestimmt kein regelmäßiges Einkommen, wenn sie sich nur aufs Synchronsprechen verlassen würde, aber ich vermute mal, dass es sowieso wenige Sprecher und Sprecherinnen gibt, die sich allein da drauf verlassen können.

    Jedenfalls ist es nicht unbedingt die feine Art, gleich zum Boykott zu rufen, weil man sich persönlich benachteiligt fühlt. Die anderen Mitwirkenden haben schließlich schwer (mutmaßlich auch schwerer als sie es hätte tun müssen) und lang an dem Titel gearbeitet und sollten dafür belohnt werden.

  • Wiisel666

    Turmheld

    Zu hoch gepokert :coin: , da man sich scheinbar für Alternativlos gehalten hat und hart auf dem Boden der Tatsachen gelandet.


    Damit war zu rechnen und ihre Karriere ist damit wohl auch vorbei.

  • Frank Drebin

    Spezielle Spezialeinheit

    Ich schätzte man wird das vor Gericht austragen

    Warum?


    Die gute Frau wurde von Platinium Games nicht engagiert. Damit ist das Thema erledigt.
    Sie hat keinen Anspruch darauf die Stimme von Bayonetta zu sein.


    Auch in Hollywood-Produktionen kommt es vor das Schauspieler verschiedene Stimmen haben ;)



    Abschließend lässt Taylor uns ausrichten, dass sie „das verdammte Franchise hinter sich lassen“ und nun ihr „Leben dem Theater widmen“ will

    Das stimmt. Sie macht gerade wirklich viel Theater :D




    Die wirklich beste Werbung für das Spiel :D

    Ja, da hast du wahrscheinlich Recht :thumbup: :D

  • BonsaiBill

    Turmknappe

    Dass Kamiya auf Twitter blockt, ist nichts Neues. Das tut er mit oder ohne Hassnachrichten.


    Taylor hat damit wohl ihr frühzeitiges Karriereende eingeleitet. Frage mich da echt, wieso sie dachte, das wäre eine gute Idee. Erinnert mich an Gil Ofarim, aber bei dem war seine erlogene Mitleidstour zumindest nachvollziehbarer, da er nicht davon ausging, bei seinem Hotelbesuch aufgenommen worden zu sein. Aber bei Taylor gibt es allem Anschein nach nachweisbare Dokumente, von denen sie gewusst haben muss, dass sie existieren.

    Zeigt mal wieder, dass Promis auch nur Menschen sind und ein Studium auf der Schauspielschule keinen gesunden Menschenverstand lehrt.


    Merkt euch: Wenn ihr mit Paulanern Mitleid von Twitter-SJWs sammeln wollt, dann versichert euch dreifach, dass man nicht das Gegenteil beweisen kann. Besonders wenn man strafrechtlich relevante Dinge behauptet.

  • lunatic1988

    Wurstkönig

    allein dieses gehetze über die neue sprecherin ließ mich stutzig werden und es sollte sich als wahr rausstellen was ich dachte: die frau hat ne kleine narzistische ader.


    ps: witzig wie hier grad via smartphone werbung für Stepstone auftaucht. dat hat die gute frau jetzt auch bitter nötig :troll:

  • 5cool3me

    High Tech, Low Life

    Frank Drebin Es geht auch nicht darum ob sie die Stimme spricht oder nicht, das Thema dürfte durch sein, für ihre ganze Karriere.

    Es geht darum wissentlich lügen zu verbreiten mit dem Ziel der Rufschädigung. Hat Gil Ofarim auch versucht auf dem Rücken von Antisemitismus, jetzt steht er vor Gericht wegen Verleumdung.

  • Krispin Berndt

    Redaktionsleiter

    Sollte (!) es tatsächlich die Wahrheit sein, wäre es ein Armutszeugnis von Taylor. Dann wäre es ein typischer Fall von „Angebot wurde abgelehnt, mein Gegenangebot war aus unternehmerischer Sicht überzogen und wurde dann ebenfalls endgültig abgelehnt“. Ist doch klar, dass sich eine Firma dann nach Ersatz umguckt, sollten die Preisvorstellungen weit über dem Budget liegen.


    Dann aber nur Halbwahrheiten verbreiten und ihre Nachfolgerin öffentlich attackieren zeigt von üblem Charakter. Besonders, wenn sie die Verhandlungen selbst verhauen hat. Ich war spätestens nach dem vierten Video schon misstrauisch, mal schauen, ob wir noch die ganze Geschichte serviert bekommen. So oder so ist Taylor die große Verliererin in der Sache, denn einen namenhaften VA-Job wird sie wohl definitiv nicht mehr bekommen und wenn sich das als große Lüge entpuppt, muss sie eher aufpassen, dass Platinum sie nicht noch wegen NDA-Bruch und Rufmord belangt.

  • Torben22

    Meister des Turms

    Ich biete mich als Stimme für Link an. Ich würde es auch für nur 15.000 Euro machen. Ein Teil wird vom Finanzamt verschlungen und dann hab ich immerhin noch 10k :)

  • kneudel

    Turmheld

    Sollte dad stimmen ist es schon dreist ein sehr sehr gutes Jahresgehalt für 4 Wochen Arbeit zu verlangen, die sagen wir nichts „besonderes“ ist. Entwickler leisten da deutlich mehr und bekommen auch nur ein“normales“ Gehalt.

  • BonsaiBill

    Turmknappe

    Sollte dad stimmen ist es schon dreist ein sehr sehr gutes Jahresgehalt für 4 Wochen Arbeit zu verlangen

    *4 Tage

  • Frog24

    YER DONE!

    Anscheint hatte Kamiya Recht und auch hatte er Recht damit, dass Twitter-User Insekten sind :dk:

  • Persona non grata

    Gast

    Taylor kann ja ein Buch drüber schreiben und versuchen, es verfilmen zu lassen. Da kann sie dann auch ihre 100k für verlangen. Naja, vielleicht. Falls es jemanden interessiert...

  • N.Jeff

    Turmritter

    Von wegen Theater, 100k für Bayonetta? Die wäre ein genialer Comedian. :S

  • Naraya92

    Frog24

    Vielleicht schon :sweat: .

    Jetzt bekommt sie Posts ab in denen sie als rassistische rechtskonservative TERF bezeichnet wird die auch noch Trump Fan ist.


    Was für ne Richtung das genommen hat, uff.

  • otakon

    Ssssssssswitch

    Sollte das der Wahrheit entsprechen (und es sieht sehr danach aus) ist das echt armselig von Taylor....

    :thumbdown:

  • Ande

    Meister des Turms

    Das grosse Problem von Bayonetta scheint zu sein, dass es in den Sozialen Medien sehr viel mehr Fans hat als am Ende Spiele verkauft werden. Ich erinnere mich noch was das für ein Geschrei war, als Bayonetta 2 exklusiv für die Wii U angekündigt wurde. So viele Leute fanden damals "Geht doch nicht!", " Bayonetta gehört nicht auf eine Kinderkonsole!" usw. Am Ende haben sich wohl mehr über die Exklusivität beschwert als sich Teil 1 verkauft hat. Vermutlich hat Taylor tatsächlich gedacht, dass Bayonetta so viel Kohle wie CoD oder FIFA machen muss (und wenn die Welt gerecht wäre, dann wäre es auch so), aber das ist nun mal nicht so. Nintendo wird am Ende froh sein, wenn der Titel Gewinn macht und den Einen oder Anderen erwachsenen Spieler bei der Stange hält. Ein grosser System-Seller dürfte Bayonetta 3 nicht sein, da wird Pokémon in ein paar Wochen deutlich lukrativer.

  • ICHTHYS

    Turmbaron

    Mir war das Ganze schon von Anfang an Suspekt und auch relativ egal.


    Ich freue mich einfach auf das Spiel.

  • Cartman

    Turmheld

    Man halte fest:


    Die Frau hat anfangs direkt zum Boykott des Spiels aufgerufen, sich mit öffentlichen Einrichtungen verglichen, von den 4.000 $ gesprochen (die sich jetzt als Lüge entpuppt hat) und lauter Details ausgelassen. Keiner checkt, dass es keinen Sinn macht, dass Platinum ihr zu wenig Geld angeboten hat, nur um danach eine wesentlich teurere Synchronsprecherin anzuheuern. 5 Jahre an Arbeit von hundert Leuten mal zu boykottieren während sie nur 16 Stunden an Arbeit hätte. Jau.


    Die 450 Millionen der Reihe waren auch aus der Luft gegriffen. Ich habe als Vergleich mal ein paar Call of Duty Zahlen nachgeguckt: Als Black Ops rauskam und sich innerhalb von 24 Stunden ganze 5,6 Millionen Mal verkauft hat, hat Activision NUR ungefähr 360 Millionen Dollar gemacht. Das heißt, die beiden Bayonetta Teile müssten sich konsequent bei 60 Euro über 6.5~ Millionen Mal verkauft haben, um das zu erreichen. Teil 1 hat sich aber nur knapp 1,5 Mio verkauft und war damals schnell verramscht. Und Teil 2 (ein kommerzieller Fehlschlag) knapp 700.000 Mal (mit Switch Zahlen eingerechnet). Niemals im Leben ist die Reihe bei 450 Mio. angekommen. Die Hexe ist niche.


    Auf Social Media geht ein Shitstorm los, wie es sein kann, dass sie für "so viel Arbeit" so wenig Geld kriegt und prompt haben sich Leute verglichen, die monatelang in normalen Jobs arbeiten und nur etwas mehr verdienen, was sich im Ende als Blase entpuppt hat, da die Frau für die ersten beiden Teile nur jeweils 16 Stunden gearbeitet und wahrscheinlich faire Löhne bekommen hat. Sogar andere Synchronsprecher haben sich gemeldet (Revali Sprecher von BOTW) und wie er nur 3,5K gekriegt hat, allerdings war das ebenfalls eine kleine Rolle, denn Stimmen gab es bei BOTW nur in Zwischensequenzen.


    Da haben sich die Leute aber zum Glück schnell umentschieden, nicht mehr so auf der Seite von Hellena zu sein. Denn sowohl sie als auch Jennifer Hale sind in einer Union und kriegen entsprechende Bezahlung über diese, da jedoch Hale beliebter ist, kriegt die auch mehr Kohle. Und das hat auch ein Twitter User gepostet. Hab alles verfolgt. Die Bezahlung für die ersten beiden Bayonetta Teile waren normal, dank der Union.


    Danach gings ab, dass sie über die Jennifer Hale hergezogen, ihr quasi verboten hat, weder sich als "die Bayonetta" auszugeben, noch irgendwelches Merchandise auf Conventions zu unterschreiben, wenn Fans sie fragen. Dabei besitzt sie selber nicht einmal annährend die Reche für sowas, das liegt alles bei Platinum und Nintendo/Sega. Die bläst sich aber echt ganz schön auf, für jemanden der quasi gar nicht mit Fans in Kontakt ist.


    Jetzt kommt die mit 100.000 um die Ecke, für 16 Stunden Arbeit, während der Niko Bellic Sprecher von GTA 4 dieselbe Gage gekriegt hat (und sich ebenfalls damals beschwert hat). Allerdings hat GTA 4 bei weitem mehr Zeilen und Arbeit, als unsere Lieblingshexe. Junge, diese Frau hat echt einen an der Waffel. Ich hätte die 15.000 ohne wenn und aber genommen. Dazu hat die Frau seit 8(!) Jahren nichts mehr gemacht.


    Ey, Junge. Die verdient alle Kritik, die sie jetzt abbekommt. Alles! Ein weiteres Armutszeugnis, dass Social Media für solche Situationen einfach nur Krebs sind. Was eine unnötige Achterbahnfahrt für etwas ganz normales in der Industrie. Nämlich Sprecher zu ersetzen, wenn die vorherigen nicht verfügbar sind. Das wär ja krass, wenn die vorherigen Sprecher bei jeder Rolle unterm Stein hervorgekrochen kommen und wie Hellena über die neue Stimme herzieht und schlecht redet, oder sogar zum Boykott aufruft.


    Die Frau hat 100%ig den Deal bereut und will jetzt Kohle haben.


    Alter Schwede. Aber immerhin: Das Spiel bekommt richtig viel PR dadurch :)

  • Solaris

    Günstige Intelligents

    Sie wäre praktisch eine tolle Vorlage für eine Superschurkin im nächsten PG Spiel:


    - Habgierig

    - Manipulativ

    - Verschweigt wichtige Details

    gegenüber Anhängern

    - Selbstüberschätzung

    - Nutzt Twitter

    - Auf Reddit aktiv

  • Tisteg80

    Meister des Turms

    Und bei solch relativ überschaubaren Kosten leistet sich Take Two nicht mal gescheite deutsche Synchronsprecher für so unglaubliche Millionenseller wie GTA?


    Die Budgets für Videospiele sind inzwischen immens, auch für kleinere und mittlere Projekte. Ich finde, da sollte es möglich sein, in Sachen Synchronisierung die größten Absatzmärkte entsprechend zu bedienen. Auch von Nintendo!

  • Martin McFly

    Turmritter

    Zitat

    Abschließend lässt Taylor uns ausrichten, dass sie „das verdammte Franchise hinter sich lassen“ und nun ihr „Leben dem Theater widmen“ will.


    Weil sie das verlangte Geld nicht bekommen hat, fängt sie jetzt an im Theater zu arbeiten.

    Also ich stehe jetzt auf keiner Seite, weil ich mich nicht für das Spiel interessiere und vielleicht verstehe ich ja etwas falsch, aber das klingt so als wäre sie etwas verwirrt.

    Wie eine typische Karen. :/

  • Fuma

    Meister des Turms

    Für Bayonetta4 hat man also schon den Bösewicht ;) :D

  • BonsaiBill

    Turmknappe

    Weil sie das verlangte Geld nicht bekommen hat, fängt sie jetzt an im Theater zu arbeiten.

    Sie fängt damit nicht an. Das Theater wird schon immer ihre Haupteinnahmequelle gewesen sein. Synchronsprecher ist generell für viele britische Theaterschauspieler nur sowas wie ein Nebenverdienst.

  • FALcoN

    Hüter der Spiele-Datenbank

    Ihr tut der Frau Taylor alle unrecht. Hier liegt nur ein riesiges Missverständnis vor. Das sind Bewerbungsvideos für eine Theaterrolle, in der ein rachesüchtiger, egozentrischer, verlogener und psychisch labiler Charakter gesucht wird. Und wegen mir kann sie diese Rolle haben. Besser kann man das nicht vorspielen :troll:

  • DecTher

    Turmheld

    Ich hab mir den Trailer angeschaut und mir scheint es, als ob in Bayonetta 3 vermehrt Fokus auf andere Charaktere gesetzt wird, als auf Bayonetta.

    Ich könnte mir also auch vorstellen, dass die ehemalige Sprecherin weniger Zeit für die Sprechrolle aufwenden muss, als bei Teil 1 und 2 und damit weniger verdient.


    In Japan sind auch viele Synchronsprecher gleichzeitig Sänger.

    Ich frag mich warum das nicht außerhalb Japans möglich ist.

  • Darksamus666

    Wall-Jump-Akrobat

    Wie gesagt: die hat sich ordentlich verzockt und kommt jetzt mit der Situation nicht klar.

    Sollte das mit den 100000 USD wirklich stimmen, dann hat die gute Frau ein Rad ab.

  • sandtigerhai

    Turmbaron

    Bin mal gespannt, ob und wann sich von offizieller Stelle dazu geäußert wird oder ob es am Ende vor Gericht ausgetragen wird. Die erste News klang schon nicht koscher, was die von sich gab, was nun langsam ans Licht rückt ist ja ein Fass ohne Boden. Hochmut kommt vor dem Fall, hier ein sehr tiefer.

  • zocker-hias

    Turmfürst

    Also Jason Schreier ist ein absolut renommierter Journalist der seine berufliche Integrität sicherlich nicht für sowas aufs Spiel setzt…. ich gehe also davon aus das er verlässliche Quellen und Daten hat.

    Die Tatsache das Hellena Taylor aber ihre Kollegin runtermacht ( die ja definitiv keine direkte Schuld daran hat dass sie nicht mehr Voiced) ist so oder so bitter, wirklich bitter und geht einfach garnicht

  • Lecce

    Paperplane Pilot

    Vorausgesetzt die Informationen stimmen:


    Tutorial "How to ruin your career" by Hellena Taylor

  • Persona non grata

    Gast

    Mache Menschen sollten einfach die Finger von Twitter und so lassen. Seine privaten oder beruflichen Probleme dort breit zu treten und lösen zu wollen funktioniert halt nur in Ausnahmen.

  • misterkanister

    Turmheld

    Also man kann das jetzt sehen wie man will, aber als jemand der sich mit dem Thema Synchronsprecher auskennt muss ich hier mal mit dem ganzen "Nach Arbeitszeit" bezahlen aufräumen. Das funktioniert so nicht bei einem Sprecher. Man bezahlt dabei nie die Arbeitszeit. Ein Schauspieler wird auch nicht nach Stunden bezahlt sondern nach Wert. Wenn man einen George Clooney bucht weiß man einfach dass man schonmal eine gewisse Anzahl an Leuten im Kino hat. Das ist vollkommen normal. Und das auch Sprecher teurer werden mit mehr Episoden ist auch normal weil sich im Normalfall eben der Wert auch erhöht, da die Leute eine bestimmte Stimme gewohnt sind.


    Zudem ist hier das magische Wort: Buyout. Und das ist im Normalfall der Knackpunkt. In den meisten Fällen sehen nämlich Verträgen mit Sprechern gewisse Rahmenbedingungen vor. Es wird also ein Zweck definiert, ein Ausstrahlungszeitraum und auch die Lokalisierung. Wird es nur National gespielt oder international? Das sind alles Vertragsfragen die mit dem eigentlichen Gehalt nichts zu tun haben und das ist im künstlerischen Bereich vollkommen egal. Für alle die jetzt meinen 15k wären ja mega viel Geld...


    Sprecher sind im Normalfall selbstständig. Wenn ich das jetzt mal auf Deutschland beziehen würde blieben einem von den 15K nach Einkommensteuer noch ca. 10k übrige. Davon Krankenkasse weg und 10% für Rente. Berufsunfähigkeitsversicherung usw. Also grob landen cash in der Tasche 7500€ für ein Millionen Dollar Franchise. Und das inklusive Buyout. Ich kann nicht beurteilen was an den 100k dran ist, aber ich halte das inklusive Buyout für gar nicht mal so unrealistisch.


    Diese Sprüche "Was ist das denn für ein Stundenlohn!" usw. sind vollkommen absurd, denn in dem Bereich wird nicht nach Zeit bezahlt. Hier geht es um Nutzungsrechte, Urheberrecht usw. Man muss einfach mal bedenken, ein Sprecher bzw. Sprecherin arbeiten ja nicht 9to5. Die Konkurrenz ist riesig und am Ende müssen die Leute von ein paar Aufträgen im Monat leben. Natürlich gibt es sehr bekannte Stimmen, die verdienen richtig gut, aber das ist wie mit allem im Leben: Es gibt halt in jedem Bereich Leute die jeder kennt und darunter schwimmen eben die tausenden kleinen Fische.


    Ich für meinen Teil finde 15K für die Stimme eines Maincharacters in einem Computerspiel, welches weltweit erscheint und man davon ausgehen kann, dass es sich im Laufe seiner Existenz sicherlich ein paar Millionen mal verkaufen wird auch eine Frechheit. Ihr müsst mal überlegen was ein Buyout bedeutet. Platinum kann das Game bis in alle Zeiten monetarisieren. Wenn in 20 Jahren remakes oder sonst was raus kommen, verdient Platinum games im Grunde wieder neues Geld und die Sprecher bekommen davon nichts mehr ab, das muss man immer mal bedenken.


    Mal ein kleines Beispiel zum Thema Rechteverwertung: Ich kenne einen Komponisten, der die Musik für eine Serie im öffentlich Rechtlichen gemacht hat. Das dudelt seitdem immer wieder rauf und runter. er bekommt dafür jährlich ca. 250k für die Musikrechte überwiesen. Jetzt könnte man auch sagen: Moment mal der hat da doch vielleicht nur so 1-2 Jahre mal gearbeitet und jetzt wird abkassiert. Aber so ist das. Dafür musste er 20 Jahre lang Kreide fressen bis er es eben dahin geschafft hat. Daher müssen Buyouts auch extrem hoch vergütet werden. Das ist ein Freifahrtsschein für den, der die Rechte erwirbt.

  • Darksamus666

    Wall-Jump-Akrobat

    misterkanister

    Sorry, aber für den Gig sind auch 8.000€ gut bezahlt und nö, man kann nen Synchonsprecher nicht mit jemandem vergleichen, der engagiert wird, um Millionen von Leuten in die Kinos zu locken. Das macht man nicht mit nem Synchro-Sprecher, schon gar nicht in ner Videospiel-Serie, die erstens nicht als sonderlich erfolgreich gilt, zweitens deren Figur zwar eine Fanbase hat, aber nie und nimmer, da sie diese der schauspielerischen Leistung zu verdanken hat.

    Da hat sie sich so wie es scheint ordentlich selbst überschätzt.

    Wenn die deutsche Synchro von Johnny Depp meint, dass es ohne ihn nicht geht und auf einmal das 8-Fache will, glaubst du, dass er das auch bekommt, oder eher, dass man nen anderen holt?

    Sorry, aber 100000 USD bedeuten 2000 Spiele, die nur für eine einzige englische Voiceover-Darstellerin verkauft werden müssten, die aber nur bei den wenigsten Fans Star-Status genießt, sondern für 99% derer, die nicht mit der Originalsynchro spielen, lediglich Mittel zum Zweck ist.

  • Persona non grata

    Gast

    misterkanister

    100.000 ist lächerlich. Gibt Leute mit sinnvolleren Berufen, die das Brutto in 2 Jahren verdienen. Da kannst du dann noch so sehr herum rechnen das die davon ja Rente und KK bezahlen muss, oder nicht 9to5 arbeitet und auch keine Vollauslastung hat und täglich arbeiten geht.


    Zumal das weit mehr als 2.000 verkaufte Exemplare wären um das wieder rein zu bekommen wie mein Vorredner das geschrieben hat, da von Verkaufspreis ja niemals 50€ beim Entwickler landet. Und das NUR für eine rein optionale Synchro? Ist auch egal, ob das eine Hauptrolle ist, denn die Sprechzeit ist bei diesem Spiel auch bei der Hauptrolle sehr kurz. Und wie hier gesagt wurde ist es auch noch die englische Sprachausgabe, also nicht der OTon. Im Zweifel kann Platinum auch sagen "scheiß drauf, sollen alle auf japanisch spielen". Im Videospielbereich sind das eh viele gewohnt nur OTon zu haben und mit Untertiteln zu leben.


    Natürlich haben manche Synchronsprecher mehr wert als andere, und verdienen zu Recht mehr. Wer die Hauptrolle einer Fernsehserie die über Jahre läuft spricht, der wird mehr verlangen können. Denn wenn da die Stimme wechselt, dann ist das Mist. Aber bei einem Nischenspiels bei der Zweitvertonung einer Rolle mit trotz Hauptrolle wenig Sprechzeit und einer im Grunde völlig unbekannten Sprecherin, deren Namen bis vor einer Woche kein Schwein auf der Welt kannte? Never.


    Und ja, ich halte weiterhin selbst die 15.000 für eine sehr gute Gage für so einen Job. Da kann auch eine Freiberuflerin gut 2 Monate von Leben, und wenn sie es nicht hinbekommt sich alle 2 Monate einen vergleichbaren Auftrag ran zu holen muss sie halt einen anderen Job machen, zusätzlich oder eben statt dessen.



    Edit: Was ihr Thema Rechteverwertung und das Beispiel mit dem Komponisten angeht: Hier im Forum wurde das Thema lang und breit diskutiert, und man kann einen Komponisten und dessen Kompositionen nicht mit einem VA und dessen abgelesenen Texten vergleichen. Das sind 2 völlig unterschiedliche paar Schuhe was die Rechteverwertung angeht. Und das ist auch richtig so!!!


    Ich bin Softwareentwickler. Ich bekomme auch nicht mehr Geld, nur weil die Software am Ende statt von 10 Leuten von 1000 Leuten benutzt wird, oder weil irgendjemand die auch in 20 Jahren noch einsetzt. Und auch das ist im Grunde erst einmal richtig so.

  • Naraya92

    Bei der ganzen Diskussion kommt es mir manchmal so vor dass eventuell Einige denken dass Hellena Taylor Bayonetta IST?

    (Wobei es mir ehrlich gesagt auch vorkam als würde sie sich selbst für Bayonetta halten)


    Dabei hat sie den Charakter nicht geschrieben, nicht designt, nicht gespielt... sie ist lediglich die Person, die diesem Charakter ihre Stimme geliehen hat. Und dabei hat sie wirklich hervorragende Arbeit geleistet, keine Frage - aber sie hat nur zu der Rolle beigetragen wie viele andere Mitarbeiter auch.

  • misterkanister

    Turmheld

    Ich wollte ja nur mal anmerken, dass das Preise sind die bezahlt werden. Ob das in eurer Welt nun verhältnismäßig ist kann ich nicht sagen, aber ich kann euch von nem job letztens sagen, bei dem wir mit 4 KINDERN Ton für ein Youtube Format eines Spielzeugherstellers mit 4 Buchstaben aufgenommen haben. Pro Sprecher ca. 45 Minuten Arbeit. Kosten inklusive zeitlich unbegrenztem Buyout nur für Deutschland um die 12.000 zzgl. MwSt. Und wir sprechen hier über ein Youtube format mit einer Dauer von 4 Minuten, welches direkt keinen Cent generiert.

    Das ist nun einmal die Realität. Und natürlich steht es jedem frei jemanden auf der Basis seiner Gehaltsforderungen nicht zu engagieren, aber das Problem lag hier nun einmal an der Unverhältnismäßigkeit. Einem Sprecher zudem zu unterstellen er würde ja nur ablesen ist auch eigentlich nicht nachzuvollziehen. Kann ja dann anscheinend jeder der lesen kann. Ist ein Schauspieler mehr wert, weil er auch noch nett schauen muss und seinen Arm bewegt?


    Welche Zahlen in diesem Fall jetzt stimmen kann letztendlich kein Außenstehender beurteilen, aber ich kann diese Empörung der Leute hier nicht nachvollziehen die meinen eine 5 Stellige Summe sei ja vollkommen over the top für einen Sprecher/Sprecherin.


    Ob man das jetzt so aufbauschen muss finde ich persönlich auch daneben. Man hätte auch einfach sagen können: Okay wir sind uns preislich nicht einig geworden, dann halt nicht. Jetzt zum Spieleboykott aufzurufen und da so n theatralische Nummer draus zu machen ist mir dann auch zu viel. Ich habe nur das Gefühl, dass viele Leute die mit dem Metier nichts zu tun haben die Zahlen nicht einordnen können.


    Zitat

    Ich bin Softwareentwickler. Ich bekomme auch nicht mehr Geld, nur weil die Software am Ende statt von 10 Leuten von 1000 Leuten benutzt wird, oder weil irgendjemand die auch in 20 Jahren noch einsetzt. Und auch das ist im Grunde erst einmal richtig so.

    Dann machst du als Selbstständiger entweder was falsch oder du bist als Softwareentwickler angestellt. Dann wird deine Firma das aber anders machen. Dann steht nämlich in deinem Vertrag dass alles was du so machst der Firma gehört. Und die verdienen sehr wohl an jedem Nutzer. Dafür trägst du aber auch das Risiko nicht, falls niemand die Software kauft ne ;)

  • Persona non grata

    Gast

    Ich wollte ja nur mal anmerken, dass das Preise sind die bezahlt werden.

    Ja, bei den Stars unter den VAs. Es haben aber ja schon genug VAs die auf Taylors Post reagiert haben geschrieben, das z.B. irgendetwas um 1000USD am Tag durchaus gängig ist, und ihr vermeintliches Angebot von 4000USD für so ein Projekt etwas ist, wofür andere VAs durchaus auch arbeiten.


    Von daher kann sie das natürlich fordern. Sie kann auch noch mehr fordern. Aber sich dann zu beschweren wenn sie dann kein "Ok" zu hören bekommt sondernd der Job an jemanden anderes geht ist halt der Unsinn, bei dem man dann den Kopf schütteln muss.




    Dafür trägst du aber auch das Risiko nicht, falls niemand die Software kauft

    Ein VA trägt aber das Risiko, das das Spiel hinterher keiner kauft, oder die Serie oder den Film keiner ansieht, auch nicht.

  • misterkanister

    Turmheld


    Ein VA trägt aber das Risiko, das das Spiel hinterher keiner kauft, oder die Serie oder den Film keiner ansieht, auch nicht.

    Er trägt aber das Risiko beim nächsten mal aus welchen Gründen auch immer nicht mehr gebucht zu werden wie wir ja gerade sehen ;) Das Risiko der Preisverhandlung trägst du als Angestellter ja auch nicht.

  • Persona non grata

    Gast

    Er trägt aber das Risiko beim nächsten mal aus welchen Gründen auch immer nicht mehr gebucht zu werden wie wir ja gerade sehen ;) Das Risiko der Preisverhandlung trägst du als Angestellter ja auch nicht.

    Klar tu ich das. Ich habe auch Gehaltsverhandlungen. Und wenn ich nicht gut genug in meinem Job bin, habe ich den auch nicht lange. Genau wie umgekehrt ein VA, mit dem alle zufrieden sind, sicher auch regelmäßig einen Auftrag bekommt. Ich bin als Angestellter im Grunde in der gleichen Positionen wie ein Freiberufler, nur das meine Jobs etwas längerfristig sind.

  • Naraya92

    Ich glaube auch nicht dass es als Freiberufler ohne Aufträge eine gute Taktik wäre von meinem einzigen potenziellen Auftraggeber einen Preis zu verlangen der all meine fehlenden Aufträge kompensiert. Jedenfalls denke ich nicht dass das so funktioniert...

  • Obi One

    Bei der ganzen Diskussion kommt es mir manchmal so vor dass eventuell Einige denken dass Hellena Taylor Bayonetta IST?

    (Wobei es mir ehrlich gesagt auch vorkam als würde sie sich selbst für Bayonetta halten)


    Dabei hat sie den Charakter nicht geschrieben, nicht designt, nicht gespielt... sie ist lediglich die Person, die diesem Charakter ihre Stimme geliehen hat. Und dabei hat sie wirklich hervorragende Arbeit geleistet, keine Frage - aber sie hat nur zu der Rolle beigetragen wie viele andere Mitarbeiter auch.

    mir kommt es so vor, dass sie selbst auch denkt, dass sie Bayonetta ist :D

  • misterkanister

    Turmheld

    Klar tu ich das. Ich habe auch Gehaltsverhandlungen. Und wenn ich nicht gut genug in meinem Job bin, habe ich den auch nicht lange. Genau wie umgekehrt ein VA, mit dem alle zufrieden sind, sicher auch regelmäßig einen Auftrag bekommt. Ich bin als Angestellter im Grunde in der gleichen Positionen wie ein Freiberufler, nur das meine Jobs etwas längerfristig sind.

    Sorry aber das ist Quark. Der Kündigungsschutz in Deutschland ist extrem gut. Einen Angestellten kriegt man nur los wenn der goldene Löffel klaut. Wenn du nicht gut performst ist das kein Kündigungsgrund. Bei den nächsten Gehaltsverhandlungen siehts vielleicht schlechter aus aber du willst hier jetzt nicht wirklich das finanzielle Risiko eines freischaffenden Künstlers mit dem eines IT Angestellten in Deutschland vergleichen oder? Ist dir eigentlich bewusst was man als Selbstständiger für Kosten tragen muss, speziell in Deutschland?

  • Persona non grata

    Gast

    misterkanister

    Schon mal was von befristeten Arbeitsverträgen gehört? Ist im Projektgeschäft bei Softwareentwicklern keine Seltenheit.


    Und als Selbstständiger trägt man halt seine Sozialversicherungskosten alleine. Deswegen muss man aber nicht gleich das doppelte oder dreifach verdienen wie ein Angestellter es Brutto bekommt um am Ende das Gleiche raus zu haben.

  • misterkanister

    Turmheld

    misterkanister

    Schon mal was von befristeten Arbeitsverträgen gehört? Ist im Projektgeschäft bei Softwareentwicklern keine Seltenheit.


    Und als Selbstständiger trägt man halt seine Sozialversicherungskosten alleine. Deswegen muss man aber nicht gleich das doppelte oder dreifach verdienen wie ein Angestellter es Brutto bekommt um am Ende das Gleiche raus zu haben.

    Kurzes Rechenbeispiel:


    Festangestelter 5000€ Brutto (regelmäßig), netto (Steuerklasse 1) ca. 3300€


    Selbstständiger 10.000 € Brutto (Für Auftrag), netto nach Lohnsteuer ca. 7000€


    Krankenversicherung gesetzlich ca. 900€

    Renten Rücklagen ca. 1000€ (konservativ gerechnet)

    BU ca. 150€

    Werbungskosten, Arbeitsmaterial, Hardware, usw. Pauschal mal 250€ ca.


    Bleiben noch 6750€


    Jetzt kann ich als Selbstständiger Künstler, bei dem das Einkommen von der Person abhängig ist nicht mit einem fixen monatlichen Gehalt rechnen. Also muss ich noch für folgende Dinge Rücklagen Bilden: Krankheit und Urlaub, denn während beiden Zeiten kommt nichts rein. ca. 1000€


    Jetzt habe ich also 5750€ zur Verfügung, weiß aber nicht wann der nächste Auftrag rein kommt und für wie lange das Geld reichen muss.


    Es soll ja jeder machen was er will, aber das Risiko welches ein solo Selbstständiger trägt ist extrem hoch und daher müssen auch höhere Preise gezahlt werden. Die Firmen können sich das leisten keine sorge, es ist lediglich der Deutsche Neid der da mal wieder hoch kommt nach dem Motto: Ich arbeite 8 Stunden am Tag wieso soll der für einmal einsprechen so viel Geld bekommen. Ich finde viel unfairer ist es wenn andere mit fremder Arbeit ein vielfaches verdienen.


    Statt mal nach zu denken ob die eigene Arbeit vielleicht auch mehr wert sein könnte, haut man lieber auf die, die mehr verdienen, bzw ihren wert einfach höher taxieren.

  • Persona non grata

    Gast

    misterkanister

    Das sind aber auch Milchmädchenrechnungen.


    Je nach Job hast du z.B. keinerlei Kosten für Arbeitsmaterial, da du auch als Freelancer alles gestellt bekommst. Ein VA z.B. wird sicher nicht sein privates Tonstudion stellen müssen. Umgekehrt habe ich im Homeoffice auch private Kosten, die der Arbeitgeber nicht immer stellt und ich über diese lächerliche Pauschale auch nicht wieder bekomme.


    Dann 1000€ Rentenrücklagen: Ja klar, kann man machen. Dann hat man aber mit 60 auch doppelt oder dreimal so viel Kohle wie der Normalo Angestellte mit 5000€ Brutto über seine Gesetzliche. Außer der legt von seinen 3300 auch nochmal 500 im Monat bei Seite.


    Davon ab ist ein Einkommen von 5000€ Brutto auch schon richtig viel. Gibt genug, die haben gerade mal die Hälfte, und arbeiten auch 40 Stunden die Woche.


    Und natürlich hat ein Freelancer nur dann gutes Geld wenn sein Auftragsbuch halbwegs voll ist. Aber das ist ja der Punkt: Wer das nicht hinbekommt, muss sich halt Gedanken machen was anderes zu arbeiten. Der kann aber ja nicht hingehen und dem potenziellen Auftraggeber sagen "Sorry, bekomme irgendwie nur alle 2 Monate einen Auftrag für ne Woche, daher müssen sie mir für die 5 Tage jetzt mal eben mindestens 30.000 zahlen, damit ich mir trotzdem nach den 2 Monaten auch noch den Urlaub und die Corona-Infektion leisten kann." Der wird dann auch schnell gebeten zu gehen und den nächsten rein zu schicken.

  • sandtigerhai

    Turmbaron

    Sorry aber das ist Quark. Der Kündigungsschutz in Deutschland ist extrem gut. Einen Angestellten kriegt man nur los wenn der goldene Löffel klaut. Wenn du nicht gut performst ist das kein Kündigungsgrund. Bei den nächsten Gehaltsverhandlungen siehts vielleicht schlechter aus aber du willst hier jetzt nicht wirklich das finanzielle Risiko eines freischaffenden Künstlers mit dem eines IT Angestellten in Deutschland vergleichen oder? Ist dir eigentlich bewusst was man als Selbstständiger für Kosten tragen muss, speziell in Deutschland?

    Die Aussage ist Quatsch, hatten erst Kündigungsrecht im Personalwesenunterricht dran. Jeder ist unter gewissen Umständen kündbar, auch Angestellte, die lange krank sind, sind nicht unkündbar. Unter dem Hut der "Umstrukturierung" kann man nahezu jeden raus jagen, wenn man die fristen einhält und die Sozialverträglichkeit beachtet.

    Zumindest auf dem normalen Arbeitsmarkt, der nicht an Tarifverträge gebunden ist. Da gibt es z. B. Regelungen, dass man nach einer gewissen Betriebszugehörigkeit und einem bestimmten erreichten Alter unkündbar ist. Und selbst da ist die fristlose Kündigung bei schwerwiegenden Vergehen möglich.

  • misterkanister

    Turmheld

    Na dann wirst du es ja genau wissen weil du es im Unterricht hattest. Ich hab hier als Geschäftsführer seit 10 Jahren damit Erfahrung würde ich sagen ne ;)


    misterkanister

    Und natürlich hat ein Freelancer nur dann gutes Geld wenn sein Auftragsbuch halbwegs voll ist. Aber das ist ja der Punkt: Wer das nicht hinbekommt, muss sich halt Gedanken machen was anderes zu arbeiten. Der kann aber ja nicht hingehen und dem potenziellen Auftraggeber sagen "Sorry, bekomme irgendwie nur alle 2 Monate einen Auftrag für ne Woche, daher müssen sie mir für die 5 Tage jetzt mal eben mindestens 30.000 zahlen, damit ich mir trotzdem nach den 2 Monaten auch noch den Urlaub und die Corona-Infektion leisten kann." Der wird dann auch schnell gebeten zu gehen und den nächsten rein zu schicken.

    Doch genau das ist der Punkt. Es gibt jobs die geben das nicht her. Ein Schauspieler kann ja nun mal nicht täglich 8 Stunden auf der Bühne stehen. Ein Voice actor kann auch nicht jeden Tag im Studio stehen. Ich kann dir ja nur aus der Praxis erzählen wie es ist. Ich arbeite in dem Bereich seit 2014. Ich behaupte jetzt mal ich habe da schon etwas Erfahrung gesammelt.

    Je nach Job hast du z.B. keinerlei Kosten für Arbeitsmaterial, da du auch als Freelancer alles gestellt bekommst. Ein VA z.B. wird sicher nicht sein privates Tonstudion stellen müssen.

    Na aber hallo. 99% der VA haben ihr eigenes Equipment, was Gott sei dank nicht mehr so teuer ist wie früher, aber die Meisten Jobs werden heutzutage von zu hause aus erledigt.

    Dann 1000€ Rentenrücklagen: Ja klar, kann man machen. Dann hat man aber mit 60 auch doppelt oder dreimal so viel Kohle wie der Normalo Angestellte mit 5000€ Brutto über seine Gesetzliche. Außer der legt von seinen 3300 auch nochmal 500 im Monat bei Seite.

    Ist das so? Also bei 5000€ Brutto landen monatlich ca. 1000€ in der Rentenkasse. Bitte nicht den Arbeitgeber Anteil vergessen. Wenn jemand 5K Brutto verdient kostet das den AG monatlich ca. 6000€ inkl. Sozialabgaben und Umlagen U1 und U2

    Davon ab ist ein Einkommen von 5000€ Brutto auch schon richtig viel. Gibt genug, die haben gerade mal die Hälfte, und arbeiten auch 40 Stunden die Woche.

    Ja mag sein, als Akademiker aber absolut keine Übertreibung. Mindestlohn ist 2080€ also das wirklich niedrigste was man Brutto verdienen kann in Deutschland bei Vollzeit. Da sollte nach oben schon etwas Luft sein, gerade bei der momentanen Inflation.

    Und natürlich hat ein Freelancer nur dann gutes Geld wenn sein Auftragsbuch halbwegs voll ist. Aber das ist ja der Punkt: Wer das nicht hinbekommt, muss sich halt Gedanken machen was anderes zu arbeiten. Der kann aber ja nicht hingehen und dem potenziellen Auftraggeber sagen "Sorry, bekomme irgendwie nur alle 2 Monate einen Auftrag für ne Woche, daher müssen sie mir für die 5 Tage jetzt mal eben mindestens 30.000 zahlen, damit ich mir trotzdem nach den 2 Monaten auch noch den Urlaub und die Corona-Infektion leisten kann." Der wird dann auch schnell gebeten zu gehen und den nächsten rein zu schicken.

    Ja und genau aus diesem Grund gibt es eben auch in solchen Berufsgruppen bestimmte Zusammenschlüsse die das eben verhindern, dass ein Billigheimer für 100€ die Stunde arbeitet. Das hat schon seinen Grund, denn man muss ja auch einfach mal schauen wieviel Bedarf überhaupt da ist für bestimmte Stimmen. Das ist halt allgemein mit Kunst so, da bezahlt man nicht nach Stunden (Ich finde sowieso dass das Stunden Modell ausgedient hat, aber das ist eine ganz andere Diskussion). Wir haben jetzt erst einen Sprecher gebucht für ein Youtube Video eines Medizintechnikherstellers. Also extrem unsexy und das Video wird auch keinen einzigen Cent generieren, da es als internes Lehrmaterial dient. Der Sprecher hat 4 Minuten eingesprochen für 600€. Sein Aufwand? Vielleicht ne Stunde mit Mixen usw. Ist das jetzt zu viel? Ich finde nicht und bezahle das sehr gerne.


    Und wenn man nach deiner Argumentation geht dann ist ja immer der Billigste der Gewinner. Da muss es schon noch andere Faktoren geben. Vergessen darf man auch nicht, viel Zeit geht eben auch dafür drauf sich selber zu vermarkten und Jobs an Land zu ziehen. Die kommen einem nicht zugeflogen.

    Als Selbstständiger der jetzt nicht im künstlerischen Bereich tätig ist kann man bei der Kalkulation seines Tagessatzes etwa rechnen, dass man sein Geld in einem halben Jahr verdient haben sollte. Der Rest der Zeit ist Leerlauf, Akquise, Krankheit und Urlaub. In Jungen jahren kann man das noch etwas anders rechnen, da das Thema Urlaub und Krankheit da oft flexibler gehandhabt werden kann. Das ändert sich aber mit dem Alter ;)

  • Nico.98

    Meister des Turms

    Also wurden 1000 Dollar pro Stunde angeboten, was ein fairer Deal gewesen wäre.

  • misterkanister

    Turmheld

    Hört doch mal auf mit diesem “pro Stunde” das ist doch komplett an der Sache vorbei. Zahlt ihr dem Zahnarzt mehr Geld wenn er länger braucht? Oder ist es euch vielleicht sogar mehr Geld wert wenn es schneller geht?

    Der Wert einer Leistung lässt sich doch nicht in Zeit bemessen. Mir geht es gar nicht darum zu sagen: das muss so und so viel kosten, aber ich finde es unfassbar wie Leute der Meinung sind 5000€ wären doch mega für das “bisschen” Arbeit. Das ist an der Realität vorbei und blendet einfach alle Gegebenheiten um diesen Job herum aus.

  • 5cool3me

    High Tech, Low Life

    aber ich finde es unfassbar wie Leute der Meinung sind 5000€ wären doch mega für das “bisschen” Arbeit.

    Mittlerweile ist ja rausgekommen das die geflunkert hat und es mindestens 3x so hoch war.

    Sie wollte mindestens 100.000 haben.

    Kaum gierig oder ?

    Wenn du mir das geben kannst komm ich morgen vorbei und spreche dir mit genügend Kaffee 24h am Tag für ne ganze Woche intern Schulungsvideos ein, weil ich in zwei Jahren nicht soviel verdiene, und dann en Lenz machen kann.

  • Persona non grata

    Gast

    aber ich finde es unfassbar wie Leute der Meinung sind 5000€ wären doch mega für das “bisschen” Arbeit.

    Ich finde es unfassbar das es Leute gibt die finden das 5000€ am Tag doch ganz normal sind und mit einem normalen Arbeitnehmer, der das Brutto im Monat hat, absolut verglichen werden kann.

  • misterkanister

    Turmheld

    Ja lassen wir es bleiben. Hier besteht einfach kein Verständnis dafür, was es heißt selbstständig als Künstler zu arbeiten. Wenn dann immer irgendwelche Bruttogehälter von Festangestellten herangezogen werden die auch bei Jobverlust sehr weich in den Sozialsystemen landen frag ich mich langsam nicht mehr wieso Deutschland das Land der Angestellten ist.

    Das bezieht sich jetzt nicht mehr auf die gute Frau um die es hier eigentlich geht. Wie schon gesagt, sie hat zu hoch gepokert und sollte sich damit abfinden. Da jetzt so ne Show abzuziehen ist unter aller Sau, aber ich wollte auch mal darstellen dass 5000€ für so einen Job halt wirklich unter aller Kanone wären, was ja viele auch noch als richtig gut bezahlt empfinden.

  • Persona non grata

    Gast

    misterkanister

    Mein Arbeitgeber nimmt bei Projekten pro Tag ~1400€ pro beteiligter Person am Projekt vom Kunden. Damit bezahlt er das Gehalt dieser Person, alle Nebenkosten, die Büroräume, Hardware, Software-Lizenzen, Weiterbildungen, die Gehälter wenn mal Leerlauf ist, die Gehälter bei Krankheit oder im Urlaub, die Gehälter derer, die nur Orga machen und nicht direkt an Projekten arbeiten und einfach alles. Und die Leute bei uns sind Ingenieure, die lassen sich ja nun auch nicht mit Tariflohn abspeisen. Und dann willst du mir erzählen, das 5000€ am Tag für so einen Job zu wenig ist. Wenn die Auslastung eines einzelnen VAs zu gering ist um bei solchen Tages-Gagen klar zu kommen, dann gibt es einfach nur zu viele VAs.


    Hier haben alle Verständnis für Künstler die selbstständig arbeiten. Ich habe nur kein Verständnis für Künstler die ihren eigenen künstlerischen Wert überschätzen und für ihre Werke Mondpreise verlangen. Oder erwarten, mit gelegentlichen Tätigkeiten einen Haufen Asche zu verdienen, damit sie nur einmal im Jahr ne Woche arbeiten müssen. Sich an den Stars und den Premium-Verdienern seiner Zunft zu orientieren hilft nun einmal auch keinem. Sie hat ja wohl 250k nach eigener Aussage verlangt. Dafür müssen selbst andere Selbstständige länger als ein Jahr arbeiten.


    Voice Acting ist dabei ein Auftragsjob, ist also auch noch einmal was anderes wie ein Komponist oder Autor, der aus Eigeninitiative etwas erschafft und hofft es dann an den Mann/die Frau zu bringen. Ich kenne viele Freiberufler, bringt mein Job als Softwareentwickler mit sich, da das da auch weit verbreitet ist. Und mit denen kann man das gut vergleichen, denn auch freiberufliche Softwareentwickler haben keine Vollauslastung in ihrem Job und immer mal Leerlauf zwischen den Aufträgen. Und ja, natürlich müssen die mehr Geld verlangen als ein normaler Angestellter, damit am Ende das gleiche raus kommt. Aber 5k am Tag, das ist fernab von allem.

  • Torben22

    Meister des Turms

    So ganz unter uns:


    Hätte es das Ganze hier nicht gegeben, dann hätte ich nie gewusst wer die Frau ist, wer Bayonetta spricht oder ob es ne neue Stimme gibt.


    Die Frau ist weder Tom Kenny noch Charles Martinet.

  • misterkanister

    Turmheld

    Kann man nicht vergleichen. Wie lange meinst du ist ein Freelancer im IT Bereich im Durchschnitt gebucht? Vermutlich eher auf Wochen, als auf Stundenbasis. Das läuft meistens über Projekte. Was meinst du wie lange Sprecher gebucht sind? Wie schon erwähnt, ein paar Stunden und dann müssen sie sich wieder mit anderen Aufträgen über Wasser halten.


    Die Vergleiche mit irgendwelchen IT Jobs ziehen nicht. Ich kenne die Branche, ich arbeite dort seit vielen Jahren, ich kenne die Leute ich bezahle die Leute und weiß somit was die Preise sind und auch welche Preise bezahlt werden und das was du dort eben bezahlst sind die Rechte und nicht die Arbeitszeit und das hängt am Ende von der Auflage des Endprodukts ab. Wenn ich ne Plakat Kampagen mache kostet die auch mehr wenn sie für ganz Deutschland ist oder nur in Wanne-Eickel platziert wird. Mehr Arbeit entsteht dadurch nicht, aber das ist die einzige Möglichkeit für Freischaffende wie Fotographen, Künstler usw. auch mal an etwas Geld zu kommen.


    So ganz unter uns:


    Hätte es das Ganze hier nicht gegeben, dann hätte ich nie gewusst wer die Frau ist, wer Bayonetta spricht oder ob es ne neue Stimme gibt.


    Die Frau ist weder Tom Kenny noch Charles Martinet.

    Ja das stimmt und da gebe ich dir recht. Die Frage ist jetzt nur an all die Leute: Wäre es denn gerechtfertigt einem Charles Martinet für ein paar mal "Juchuuu" schreien 15.000€ zu geben? ICh vermute nämlich mal ganz stark, dass der sich auch nicht mit 15K pro Spiel zufrieden gibt ;)

  • Naraya92

    Kaum zu glauben wie Videospiele je existieren konnten ohne überhaupt von irgendjemandem vertont zu werden :sweat:

  • Torben22

    Meister des Turms

    misterkanister


    Moralisch und rational gesehen hast du absolut Recht ohne Frage!


    Aber da fällt mir ein Zitat von Marc Galal ein.


    Er sagte mal du wirst nicht nach Leistung, sondern nach deiner Wirkung bezahlt.

    Und Charles Martinet weiß, dass seine Stimme unverkennbar ist.

    Das wird er auch ausnutzen.


    Bayonetta ist deutlich unbekannter.


    Wie gesagt keine Frage der Leistung.

  • misterkanister

    Turmheld

    Exakt das versuche ich ja die ganze Zeit darzulegen. Es kommt am Ende darauf an dem ganzen einen Wert zu geben und der ist in solchen Fällen vollkommen unabhängig von der geleisteten Arbeitszeit.

    Gerade bei Schauspielern und Sprechern ist auch der Weg zum Endergebnis entscheidend. Es gibt Leute denen gibt man ne Zeile und die liefern auf Anhieb perfekt ab und bringen auch selber Input. Anderen muss man jedes Wort aus der Nase ziehen ;)

  • Persona non grata

    Gast

    Kann man nicht vergleichen. Wie lange meinst du ist ein Freelancer im IT Bereich im Durchschnitt gebucht?

    Das meinte ich ja das es dann einfach zu viele VAs gibt. Wenn der oder die Einzelne es nicht schafft im Schnitt für mehr als 20 Stunden Arbeit im Monat gebucht zu werden, dann gibt es zu viele. Oder dieser Einzelne ist einfach nicht gut genug. Oder er ist schlecht organisiert. Dann muss halt dieser Einzelne reagieren und was Anderes machen. Wenn zu wenig Leute bereit sind für meine Arbeitsleistung zu zahlen mache ich was anderes, und verlange von den Wenigen die schon dafür bereit sind mich zu bezahlen nicht noch mehr Geld. Ich meine klar, ich kanns versuchen. Wenn das aber nicht klappt habe ich halt Pech gehabt.


    Und natürlich spielt die eigene Bekanntheit und so eine Rolle. Sowohl die des VA, als auch die der IP für die gesprochen wird. Das hat hier keiner abgestritten. Nur ist das der Punkt, wo alle die Wahrnehmung der Frau Taylor als völlig Falsch einschätzen. Bayonetta ist am Ende eben doch nur eine kleine IP und ein Nischenspiel auf dem globalen Spielemarkt. Bayonetta ist Wanne-Eickel. Und Taylor ist auch nur eine kleine, unbekannte VA, die kein Schwein kennt. Warum also sollte sie da nun so viel Geld bekommen?

  • misterkanister

    Turmheld

    Wenn der oder die Einzelne es nicht schafft im Schnitt für mehr als 20 Stunden Arbeit im Monat gebucht zu werden, dann gibt es zu viele.

    Woher kommt denn immer dieses Runterbrechen auf Stunden? Weil es schon immer so war? Ich habe noch nie einen VA nach Stunden bezahlt.

  • Persona non grata

    Gast

    Woher kommt denn immer dieses Runterbrechen auf Stunden? Weil es schon immer so war? Ich habe noch nie einen VA nach Stunden bezahlt.

    Es ging nicht ums bezahlen, es geht ums Arbeiten. Ich kann das auch in (Halb-)Tagen rechnen und sagen "Wenn ein VA, der nur den einen Job macht, es nicht schafft für mehr als 5 Tage im Monat gebucht zu werden ist es evtl. der Falsche Job, oder die Branche hat ein Problem mit zu vielen VAs vs. zu wenigen Aufträgen"


    Sie sagt ja selbst, das es nicht mehr Arbeit ist, und auch ihr letztes Angebot bezog sich ja wohl auf nur wenige Stunden/Tage oder wie auch immer.


    Keine Ahnung, was du da für ein Verständnis hast, oder wie das in der Branche läuft. Aber wenn es Standard ist das ein VA, der nur diese eine Tätigkeit ausübt, nur ne Woche im Monat arbeitet hat sich die Diskussion über deren angeblich zu geringe Bezahlung erledigt für mich. Dann läuft da in der Branche was ganz anderes Falsch. Und dann muss mir auch keiner mit irgendeinem "Sind Künstler" und sowas kommen.

  • misterkanister

    Turmheld

    Ist doch ganz einfach: Die Zeit im Studio ist gering, das mag mit einer Woche sogar hinkommen. Es ist dann aber eben nicht so dass die Leute dann den Rest der Zeit Finger im Po Mexiko spielen. Die nutzen die Zeit um sich auf neue Jobs zu bewerben, snippets aufzunehmen, irgendwo hinfahren, Akquise betreiben usw. Und das muss am Ende eben mit der einen Woche bezahlt werden. Wo ist denn da jetzt das Verständnisproblem?

Zurück zur Startseite