Bloomberg: Hellena Taylor soll über 100.000 Dollar für Bayonetta-Stimme verlangt haben

  • Und bei solch relativ überschaubaren Kosten leistet sich Take Two nicht mal gescheite deutsche Synchronsprecher für so unglaubliche Millionenseller wie GTA?


    Die Budgets für Videospiele sind inzwischen immens, auch für kleinere und mittlere Projekte. Ich finde, da sollte es möglich sein, in Sachen Synchronisierung die größten Absatzmärkte entsprechend zu bedienen. Auch von Nintendo!

  • Zitat

    Abschließend lässt Taylor uns ausrichten, dass sie „das verdammte Franchise hinter sich lassen“ und nun ihr „Leben dem Theater widmen“ will.


    Weil sie das verlangte Geld nicht bekommen hat, fängt sie jetzt an im Theater zu arbeiten.

    Also ich stehe jetzt auf keiner Seite, weil ich mich nicht für das Spiel interessiere und vielleicht verstehe ich ja etwas falsch, aber das klingt so als wäre sie etwas verwirrt.

    Wie eine typische Karen. :/

  • Ich hab mir den Trailer angeschaut und mir scheint es, als ob in Bayonetta 3 vermehrt Fokus auf andere Charaktere gesetzt wird, als auf Bayonetta.

    Ich könnte mir also auch vorstellen, dass die ehemalige Sprecherin weniger Zeit für die Sprechrolle aufwenden muss, als bei Teil 1 und 2 und damit weniger verdient.


    In Japan sind auch viele Synchronsprecher gleichzeitig Sänger.

    Ich frag mich warum das nicht außerhalb Japans möglich ist.

  • Bin mal gespannt, ob und wann sich von offizieller Stelle dazu geäußert wird oder ob es am Ende vor Gericht ausgetragen wird. Die erste News klang schon nicht koscher, was die von sich gab, was nun langsam ans Licht rückt ist ja ein Fass ohne Boden. Hochmut kommt vor dem Fall, hier ein sehr tiefer.

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  • Also Jason Schreier ist ein absolut renommierter Journalist der seine berufliche Integrität sicherlich nicht für sowas aufs Spiel setzt…. ich gehe also davon aus das er verlässliche Quellen und Daten hat.

    Die Tatsache das Hellena Taylor aber ihre Kollegin runtermacht ( die ja definitiv keine direkte Schuld daran hat dass sie nicht mehr Voiced) ist so oder so bitter, wirklich bitter und geht einfach garnicht

  • Also man kann das jetzt sehen wie man will, aber als jemand der sich mit dem Thema Synchronsprecher auskennt muss ich hier mal mit dem ganzen "Nach Arbeitszeit" bezahlen aufräumen. Das funktioniert so nicht bei einem Sprecher. Man bezahlt dabei nie die Arbeitszeit. Ein Schauspieler wird auch nicht nach Stunden bezahlt sondern nach Wert. Wenn man einen George Clooney bucht weiß man einfach dass man schonmal eine gewisse Anzahl an Leuten im Kino hat. Das ist vollkommen normal. Und das auch Sprecher teurer werden mit mehr Episoden ist auch normal weil sich im Normalfall eben der Wert auch erhöht, da die Leute eine bestimmte Stimme gewohnt sind.


    Zudem ist hier das magische Wort: Buyout. Und das ist im Normalfall der Knackpunkt. In den meisten Fällen sehen nämlich Verträgen mit Sprechern gewisse Rahmenbedingungen vor. Es wird also ein Zweck definiert, ein Ausstrahlungszeitraum und auch die Lokalisierung. Wird es nur National gespielt oder international? Das sind alles Vertragsfragen die mit dem eigentlichen Gehalt nichts zu tun haben und das ist im künstlerischen Bereich vollkommen egal. Für alle die jetzt meinen 15k wären ja mega viel Geld...


    Sprecher sind im Normalfall selbstständig. Wenn ich das jetzt mal auf Deutschland beziehen würde blieben einem von den 15K nach Einkommensteuer noch ca. 10k übrige. Davon Krankenkasse weg und 10% für Rente. Berufsunfähigkeitsversicherung usw. Also grob landen cash in der Tasche 7500€ für ein Millionen Dollar Franchise. Und das inklusive Buyout. Ich kann nicht beurteilen was an den 100k dran ist, aber ich halte das inklusive Buyout für gar nicht mal so unrealistisch.


    Diese Sprüche "Was ist das denn für ein Stundenlohn!" usw. sind vollkommen absurd, denn in dem Bereich wird nicht nach Zeit bezahlt. Hier geht es um Nutzungsrechte, Urheberrecht usw. Man muss einfach mal bedenken, ein Sprecher bzw. Sprecherin arbeiten ja nicht 9to5. Die Konkurrenz ist riesig und am Ende müssen die Leute von ein paar Aufträgen im Monat leben. Natürlich gibt es sehr bekannte Stimmen, die verdienen richtig gut, aber das ist wie mit allem im Leben: Es gibt halt in jedem Bereich Leute die jeder kennt und darunter schwimmen eben die tausenden kleinen Fische.


    Ich für meinen Teil finde 15K für die Stimme eines Maincharacters in einem Computerspiel, welches weltweit erscheint und man davon ausgehen kann, dass es sich im Laufe seiner Existenz sicherlich ein paar Millionen mal verkaufen wird auch eine Frechheit. Ihr müsst mal überlegen was ein Buyout bedeutet. Platinum kann das Game bis in alle Zeiten monetarisieren. Wenn in 20 Jahren remakes oder sonst was raus kommen, verdient Platinum games im Grunde wieder neues Geld und die Sprecher bekommen davon nichts mehr ab, das muss man immer mal bedenken.


    Mal ein kleines Beispiel zum Thema Rechteverwertung: Ich kenne einen Komponisten, der die Musik für eine Serie im öffentlich Rechtlichen gemacht hat. Das dudelt seitdem immer wieder rauf und runter. er bekommt dafür jährlich ca. 250k für die Musikrechte überwiesen. Jetzt könnte man auch sagen: Moment mal der hat da doch vielleicht nur so 1-2 Jahre mal gearbeitet und jetzt wird abkassiert. Aber so ist das. Dafür musste er 20 Jahre lang Kreide fressen bis er es eben dahin geschafft hat. Daher müssen Buyouts auch extrem hoch vergütet werden. Das ist ein Freifahrtsschein für den, der die Rechte erwirbt.

  • misterkanister

    Sorry, aber für den Gig sind auch 8.000€ gut bezahlt und nö, man kann nen Synchonsprecher nicht mit jemandem vergleichen, der engagiert wird, um Millionen von Leuten in die Kinos zu locken. Das macht man nicht mit nem Synchro-Sprecher, schon gar nicht in ner Videospiel-Serie, die erstens nicht als sonderlich erfolgreich gilt, zweitens deren Figur zwar eine Fanbase hat, aber nie und nimmer, da sie diese der schauspielerischen Leistung zu verdanken hat.

    Da hat sie sich so wie es scheint ordentlich selbst überschätzt.

    Wenn die deutsche Synchro von Johnny Depp meint, dass es ohne ihn nicht geht und auf einmal das 8-Fache will, glaubst du, dass er das auch bekommt, oder eher, dass man nen anderen holt?

    Sorry, aber 100000 USD bedeuten 2000 Spiele, die nur für eine einzige englische Voiceover-Darstellerin verkauft werden müssten, die aber nur bei den wenigsten Fans Star-Status genießt, sondern für 99% derer, die nicht mit der Originalsynchro spielen, lediglich Mittel zum Zweck ist.

  • misterkanister

    100.000 ist lächerlich. Gibt Leute mit sinnvolleren Berufen, die das Brutto in 2 Jahren verdienen. Da kannst du dann noch so sehr herum rechnen das die davon ja Rente und KK bezahlen muss, oder nicht 9to5 arbeitet und auch keine Vollauslastung hat und täglich arbeiten geht.


    Zumal das weit mehr als 2.000 verkaufte Exemplare wären um das wieder rein zu bekommen wie mein Vorredner das geschrieben hat, da von Verkaufspreis ja niemals 50€ beim Entwickler landet. Und das NUR für eine rein optionale Synchro? Ist auch egal, ob das eine Hauptrolle ist, denn die Sprechzeit ist bei diesem Spiel auch bei der Hauptrolle sehr kurz. Und wie hier gesagt wurde ist es auch noch die englische Sprachausgabe, also nicht der OTon. Im Zweifel kann Platinum auch sagen "scheiß drauf, sollen alle auf japanisch spielen". Im Videospielbereich sind das eh viele gewohnt nur OTon zu haben und mit Untertiteln zu leben.


    Natürlich haben manche Synchronsprecher mehr wert als andere, und verdienen zu Recht mehr. Wer die Hauptrolle einer Fernsehserie die über Jahre läuft spricht, der wird mehr verlangen können. Denn wenn da die Stimme wechselt, dann ist das Mist. Aber bei einem Nischenspiels bei der Zweitvertonung einer Rolle mit trotz Hauptrolle wenig Sprechzeit und einer im Grunde völlig unbekannten Sprecherin, deren Namen bis vor einer Woche kein Schwein auf der Welt kannte? Never.


    Und ja, ich halte weiterhin selbst die 15.000 für eine sehr gute Gage für so einen Job. Da kann auch eine Freiberuflerin gut 2 Monate von Leben, und wenn sie es nicht hinbekommt sich alle 2 Monate einen vergleichbaren Auftrag ran zu holen muss sie halt einen anderen Job machen, zusätzlich oder eben statt dessen.



    Edit: Was ihr Thema Rechteverwertung und das Beispiel mit dem Komponisten angeht: Hier im Forum wurde das Thema lang und breit diskutiert, und man kann einen Komponisten und dessen Kompositionen nicht mit einem VA und dessen abgelesenen Texten vergleichen. Das sind 2 völlig unterschiedliche paar Schuhe was die Rechteverwertung angeht. Und das ist auch richtig so!!!


    Ich bin Softwareentwickler. Ich bekomme auch nicht mehr Geld, nur weil die Software am Ende statt von 10 Leuten von 1000 Leuten benutzt wird, oder weil irgendjemand die auch in 20 Jahren noch einsetzt. Und auch das ist im Grunde erst einmal richtig so.

  • Bei der ganzen Diskussion kommt es mir manchmal so vor dass eventuell Einige denken dass Hellena Taylor Bayonetta IST?

    (Wobei es mir ehrlich gesagt auch vorkam als würde sie sich selbst für Bayonetta halten)


    Dabei hat sie den Charakter nicht geschrieben, nicht designt, nicht gespielt... sie ist lediglich die Person, die diesem Charakter ihre Stimme geliehen hat. Und dabei hat sie wirklich hervorragende Arbeit geleistet, keine Frage - aber sie hat nur zu der Rolle beigetragen wie viele andere Mitarbeiter auch.

  • Ich wollte ja nur mal anmerken, dass das Preise sind die bezahlt werden. Ob das in eurer Welt nun verhältnismäßig ist kann ich nicht sagen, aber ich kann euch von nem job letztens sagen, bei dem wir mit 4 KINDERN Ton für ein Youtube Format eines Spielzeugherstellers mit 4 Buchstaben aufgenommen haben. Pro Sprecher ca. 45 Minuten Arbeit. Kosten inklusive zeitlich unbegrenztem Buyout nur für Deutschland um die 12.000 zzgl. MwSt. Und wir sprechen hier über ein Youtube format mit einer Dauer von 4 Minuten, welches direkt keinen Cent generiert.

    Das ist nun einmal die Realität. Und natürlich steht es jedem frei jemanden auf der Basis seiner Gehaltsforderungen nicht zu engagieren, aber das Problem lag hier nun einmal an der Unverhältnismäßigkeit. Einem Sprecher zudem zu unterstellen er würde ja nur ablesen ist auch eigentlich nicht nachzuvollziehen. Kann ja dann anscheinend jeder der lesen kann. Ist ein Schauspieler mehr wert, weil er auch noch nett schauen muss und seinen Arm bewegt?


    Welche Zahlen in diesem Fall jetzt stimmen kann letztendlich kein Außenstehender beurteilen, aber ich kann diese Empörung der Leute hier nicht nachvollziehen die meinen eine 5 Stellige Summe sei ja vollkommen over the top für einen Sprecher/Sprecherin.


    Ob man das jetzt so aufbauschen muss finde ich persönlich auch daneben. Man hätte auch einfach sagen können: Okay wir sind uns preislich nicht einig geworden, dann halt nicht. Jetzt zum Spieleboykott aufzurufen und da so n theatralische Nummer draus zu machen ist mir dann auch zu viel. Ich habe nur das Gefühl, dass viele Leute die mit dem Metier nichts zu tun haben die Zahlen nicht einordnen können.


    Zitat

    Ich bin Softwareentwickler. Ich bekomme auch nicht mehr Geld, nur weil die Software am Ende statt von 10 Leuten von 1000 Leuten benutzt wird, oder weil irgendjemand die auch in 20 Jahren noch einsetzt. Und auch das ist im Grunde erst einmal richtig so.

    Dann machst du als Selbstständiger entweder was falsch oder du bist als Softwareentwickler angestellt. Dann wird deine Firma das aber anders machen. Dann steht nämlich in deinem Vertrag dass alles was du so machst der Firma gehört. Und die verdienen sehr wohl an jedem Nutzer. Dafür trägst du aber auch das Risiko nicht, falls niemand die Software kauft ne ;)

  • Ich wollte ja nur mal anmerken, dass das Preise sind die bezahlt werden.

    Ja, bei den Stars unter den VAs. Es haben aber ja schon genug VAs die auf Taylors Post reagiert haben geschrieben, das z.B. irgendetwas um 1000USD am Tag durchaus gängig ist, und ihr vermeintliches Angebot von 4000USD für so ein Projekt etwas ist, wofür andere VAs durchaus auch arbeiten.


    Von daher kann sie das natürlich fordern. Sie kann auch noch mehr fordern. Aber sich dann zu beschweren wenn sie dann kein "Ok" zu hören bekommt sondernd der Job an jemanden anderes geht ist halt der Unsinn, bei dem man dann den Kopf schütteln muss.




    Dafür trägst du aber auch das Risiko nicht, falls niemand die Software kauft

    Ein VA trägt aber das Risiko, das das Spiel hinterher keiner kauft, oder die Serie oder den Film keiner ansieht, auch nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Persona non grata () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von HAL 9000 mit diesem Beitrag zusammengefügt.


  • Ein VA trägt aber das Risiko, das das Spiel hinterher keiner kauft, oder die Serie oder den Film keiner ansieht, auch nicht.

    Er trägt aber das Risiko beim nächsten mal aus welchen Gründen auch immer nicht mehr gebucht zu werden wie wir ja gerade sehen ;) Das Risiko der Preisverhandlung trägst du als Angestellter ja auch nicht.

  • Er trägt aber das Risiko beim nächsten mal aus welchen Gründen auch immer nicht mehr gebucht zu werden wie wir ja gerade sehen ;) Das Risiko der Preisverhandlung trägst du als Angestellter ja auch nicht.

    Klar tu ich das. Ich habe auch Gehaltsverhandlungen. Und wenn ich nicht gut genug in meinem Job bin, habe ich den auch nicht lange. Genau wie umgekehrt ein VA, mit dem alle zufrieden sind, sicher auch regelmäßig einen Auftrag bekommt. Ich bin als Angestellter im Grunde in der gleichen Positionen wie ein Freiberufler, nur das meine Jobs etwas längerfristig sind.

  • Ich glaube auch nicht dass es als Freiberufler ohne Aufträge eine gute Taktik wäre von meinem einzigen potenziellen Auftraggeber einen Preis zu verlangen der all meine fehlenden Aufträge kompensiert. Jedenfalls denke ich nicht dass das so funktioniert...

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