Test zu Princess Peach: Showtime! - Nintendo Switch
Vorhang auf, Abenteuer los!
Am 22. März geht es für Princess Peach in das nächste, eigene Abenteuer, das sie ganz ohne Hilfe der üblichen Verdächtigen bestreiten wird. Während sie in ihrem letzten eigenen Spiel noch auf ihre Gefühle angewiesen war, nimmt sie jetzt alles selbst in die Hand und zeigt Fans von Mario & Co. schnell, dass sie weitaus mehr ist als nur die Damsel in Distress, die von Männern gerettet werden muss. In Princess Peach: Showtime! zeigt sie nämlich erfolgreich, wie wandelbar sie ist und dass sie durchaus das Zeug besitzt, Probleme auch ohne Männer zu lösen. Dabei wollte sie eigentlich nur einen entspannten Abend genießen, der schon bald zu einem abwechslungsreichen und spannenden Abenteuer wird.
Wir starten unser Abenteuer mit einem gemütlichen Gang ins Funkeltheater, dem Ort des Geschehens von Princess Peach: Showtime!. Die Prinzessin möchte nämlich mit ihren zwei Toad-Freunden einen schönen Abend im Theater verbringen, doch auf ihrem Weg dahin geschieht das Unvorhergesehene. Die fiese Schurkin Grape übernimmt das Funkeltheater zusammen mit ihrer Schauertruppe und stürzt es in ein dunkles Chaos. Die einzelnen Theaterstücke fallen nun der Reihe nach aus und der Abend ist für die Prinzessin und ihre beiden Freunde erst einmal gelaufen. Zusätzlich verliert Peach auch noch ihre Krone, allerdings gewinnt sie schon bald eine neue Freundin dazu, die ihr bei der Rettung des Theaters unter die Arme greift.
Das Funkeltheater wird von den kleinen Teatris bevölkert, die nicht nur als Statisten in den einzelnen Stücken mitspielen, sondern auch die Flure des Theaters mit Leben füllen. Sie sind entsetzt über das, was passiert ist und schnell finden sie in Peach die Heldin, die das Funkeltheater wieder zurückerobern kann. Das kann sie allerdings erst mit Hilfe von Stella, denn dank der Funkelfee, die über das Theater wacht, bekommt Peach unterschiedliche Funkelkraft-Fähigkeiten. Erst dadurch ist sie in der Lage, die Hauptrollen der einzelnen Stücke zu übernehmen und die Schauertruppe ein für alle Mal in ihre Schranken zu weisen.
Damit sind wir auch schon bei den Kerninhalten des Spiels angekommen, denn Peach muss nun nach und nach die einzelnen Theaterstücke befreien, sodass das normale Tagesgeschäft wieder anlaufen kann. Das Funkeltheater besteht dabei insgesamt aus fünf Etagen und jede Etage bietet vier verschiedene Stücke, die es zu erobern gilt. Dabei ist euch freigestellt, welches Stück ihr als erstes besuchen wollt, allerdings schaltet sich die nächste Etage erst frei, wenn ihr ein Stockwerk erobert und den jeweiligen Boss besiegt habt. Dazu später jedoch mehr. Auch im Keller gibt es noch etwas zu tun, weswegen euch Stella schon früh in die Gewölbe des Theaters führt.
Jedes Theaterstück betretet ihr als Peach, die noch keine Fähigkeit freigeschaltet hat. Auf der Tür beim Betreten seht ihr aber schon, welche Fähigkeiten ihr in dem jeweiligen Level benötigt, um es erfolgreich abzuschließen. Jedes Stück ist zwar linear aufgebaut, hat allerdings viele verschiedene Abschnitte, die ihr durchlaufen müsst. Sobald ihr den Abschnitt der Verwandlungen erreicht habt, bekommt ihr das jeweilige Kostüm durch Stella zur Verfügung gestellt, denn sie gibt euch mit Hilfe ihrer Schleife die entsprechende Funkelkraft. So verwandelt ihr euch schließlich in Fechterin Peach, Detektivin Peach, Ninja Peach, Meisterdiebin Peach und weitere Rollen, die ihr dabei helfen, die einzelnen Stücke wieder von der Schurkentruppe zu befreien. Jedes Kostüm kommt mehrfach zum Einsatz und in manchen müsst ihr sogar sogenannte Funkelis retten, die als Meisterinnen und Meister der jeweiligen Rollen gesehen werden können.
Natürlich sind die Level auf die jeweilige Rolle angepasst und dennoch sind sie innerhalb sehr unterschiedlich gestaltet. Daher gibt es einige Platformer-Passagen, die auch mal sehr rasant ausfallen können oder kleine Rätseleinlagen, für die ihr eure Gehirnzellen anstrengen müsst. Die Theaterstücke, die ihr als Detektivin Peach oder Patissière Peach bestreitet, unterscheiden sich etwas, da ihr hier andere Aufgaben habt als die üblichen Kampf- oder Platformer-Passagen. Während ihr in manchen Leveln Kuchen nach Rezept dekorieren oder so viele Kekse wie nur möglich backen müsst, erwartet euch in den Detektivin-Leveln eine spannende Spurensuche, in der ihr vor allem auf die Aussagen der kleinen Teatri angewiesen seid. Denn nur dadurch könnt ihr den anliegenden Fall lösen und das Theaterstück befreien. Bei Meerjungfrau Peach müsst ihr einige Rhythmus-Passagen absolvieren, wobei euch die Bewohner des Meeres beiseite stehen.
Insgesamt spielen sich die einzelnen Stücke sehr intuitiv und durch die hohe Abwechslung kommt kaum Langeweile auf. Denn selbst wenn ihr ein zweites Stück mit einer gleichen Funkelfähigkeit besucht, sind die Level unglaublich unterschiedlich aufgebaut, auch wenn die Handlungsmöglichkeiten aufgrund der entsprechenden Fähigkeit nicht anders sind. Das liegt aber auch daran, dass die Level in unterschiedliche Abschnitte aufgeteilt sind und manchmal sogar Dialoge hinzukommen, die das aktuelle Problem erläutern. Schön ist auch, dass die Teatri immer ein Rolle spielen, auch wenn sie nicht immer aktiv bei der Eroberung mithelfen.
Princess Peach hat zudem eine Lebensanzeige, die sich im Normalfall auf fünf Herzen beschränkt. Allerdings könnt ihr euch im Foyer des Funkeltheaters auch ein Herzamulett geben lassen, wodurch ihr drei Bonusherzen habt. Verliert ihr diese im Kampf oder in anderen Situationen, sind die drei Extraherzen bis zum Ende des Levels komplett weg. Das ist eine interessante Möglichkeit für all die Spielerinnen und Spieler, die es etwas leichter in den Leveln haben möchten, da das Anlegen des Amuletts völlig optional ist. Das Herzamulett könnt ihr auch wieder zurückgeben, wann immer ihr wollt. Sind alle Herzen mal dahin, geht Peach nicht ganz Game Over, denn oft startet ihr nur einen Abschnitt des Levels neu oder werdet nur einen kurzen Weg zurückgesetzt.
Zwar gibt es innerhalb der Level immer mal einen Boss zu besiegen, diese sind allerdings eher ein stärkerer Gegner am Ende eines Theaterstücks. Sie sind teilweise etwas kniffliger und erfordern die geballte Power der jeweiligen Funkelkraft. Die richtigen Endbosse warten hinter einer fünften Tür, die in der Mitte einer jeden Etage erscheint, sobald ihr alle vier Stücke eines Stockwerkes bereinigt habt. Die müsst ihr mit den Funkelkristallen öffnen, die ihr in jedem Level finden könnt. Mal sind zehn in einem Theaterstück versteckt, manchmal auch weniger und nicht immer sind die Fundorte sofort ersichtlich. Daher lohnt sich oft ein weiteres Durchspielen des Levels, damit ihr wirklich alle Funkelkristalle findet. Am Ende eines jeden Stückes seht ihr nämlich, wie ihr abgeschnitten habt und ob ihr wirklich alle auffindbaren Gegenstände gesammelt habt oder nicht.
Hinter dieser fünften Tür befindet sich dann ein richtiger Boss, der euch das Leben schwer machen möchte. Schön finde ich hier, dass sie alle von diversen Theaterutensilien zusammengebaut sind, sodass euch der Lumilöwe mit einem riesigen Scheinwerfer als Maul oder das wirre Huhn Discoschnabel gegenübersteht, das euch mit Discokugeln bekämpfen möchte. Zudem sind die Kämpfe unterschiedlich gestaltet, sodass sie mal mehr und mal weniger kreativ ausfallen und nicht unbedingt auf das reine Kämpfen ausgelegt sind. Bei der Suchscheinviper kommt es nämlich mehr auf euer Timing an, da ihr euch hinter Wänden und anderen Requisiten verstecken müsst, ehe ihr der Schlange durch andere Gegenstände einen finalen Schlag verpassen könnt.
Durch die Abwechslung ist jedoch nicht immer sofort ersichtlich, was von euch verlangt wird und bei wenigen Boss- oder Gegnerbegegnungen stand ich komplett auf dem Schlauch. Das lag dann aber daran, dass das Timing einer Bewegung so unglaublich knapp bemessen war, das man erst einmal herausfinden muss, was überhaupt gewollt wird. Bis man das nämlich herausgefunden hat, bleibt der Ablauf immer gleich, ehe der Gegner dann in die nächste Bossphase übergeht. Hier ist manchmal wirklich etwas Geduld gefragt, da die Bosse für sich keine so große Herausforderung sind, wenn man einmal verstanden hat, wie man sie besiegt.
Jedes Stockwerk bietet auch eine Lobby und hier ist das Foyer im Erdgeschoss besonderes interessant. Hier wartet nämlich neben einem Laden, in dem ihr verschiedene Outfits für Stella und Peach kaufen könnt, auch der Fotograf, der euch in euren spannenden Momenten innerhalb der Level ablichtet. Das Fotoalbum könnt ihr im Menü finden und es ist gar nicht so leicht, es mit allen Bildern zu füllen. Außerdem wartet jeweils ein Teatri in jedem Stockwerk auf euch, der sogenannte Proben anbietet. Dort sind noch einmal spezielle Level spielbar, die eure Geschicklichkeit mit einer bestimmten Fähigkeit testen. So könnt ihr beispielsweise im Foyer als Fechterin Peach gegen die Schurkentruppe antreten und müsst für den Rekord 100 Schurken innerhalb des Zeitlimits erlegen. Für das erfolgreiche Abschließen der Proben erhaltet ihr unter anderem Münzen oder aber neue Kleiderstile für Peach und Stella.
Auch innerhalb der Level gibt es noch einige Geheimnisse zu entdecken, sodass ihr stets mit offenen Augen spielen solltet. Zum Beispiel findet ihr in jedem Theaterstück einen sogenannten Baloni, also einen Teatri, der an einem Ballon hängt. Bei ihm habt ihr die Chance, Münzen oder Herzen abzustauben, wenn ihr seinen Ballon zum Platzen bringt. Ein weiterer Teatri versteckt sich in jedem Level und belohnt euch mit neuen Kleiderschleifen für Stella oder Peach, sodass ihr sie beim Schleifenmeister im Foyer für eure Sammlung kaufen könnt. Manchmal fallen sie auch direkt in euren Besitz, sodass ihr die beiden über das Menü umkleiden könnt. Hier könnt ihr dann zum Beispiel Peach mit einem Pünktchenkleid oder einem Farbverlaufkleid ausstatten und Stella kann sich über eine blaue, rote oder grüne Schleife und mehr freuen. Es gibt auch einige besondere Stellen, die entweder aufleuchten oder mit einem Muschelkreis markiert sind. Hier könnt ihr weitere geheime Räume finden, die sehr oft einen Funkelkristall enthalten.
Das ganze Spiel ist mit einem passenden Soundtrack unterlegt und die entsprechenden Lieder wechseln sich je nach Level und Funkelfähigkeit ab. Hinzu kommt ein deutscher Bildschirmtext, denn vertont wurden leider nur sehr wenige Dinge. Die Grafik kann besonders in den Zwischensequenzen begeistern und hier musste ich oft an das Remake von Super Mario RPG zurückdenken, wo die einzelnen Szenen auch gut und gerne aus dem Animationsfilm hätten stammen können. Die Level an sich sind aber auch unglaublich detailliert gestaltet und erinnern dank bunten Bühnenbildern und Requisiten an echte Theaterstücke, die sich von Szene zu Szene verändern. Hier gibt es einige Theaterstücke, die einen durch ihren Aufbau beeindrucken, da hier wirklich viel Liebe zum Detail sowie Kreativität drin stecken. Leider sind mir massive Ruckler in den Ladebildschirmen aufgefallen, denn hier waren teilweise nur wenige FPS am Werk, und die Ladezeiten waren teilweise etwas lang. Da sollte ein Performance-Update jedoch leicht Abhilfe schaffen. Insgesamt warten hier für die Story ca. sechs bis sieben Stunden abwechslungsreicher Spielspaß auf euch. Perfektionisten können aber locker noch mal zwei bis drei Stunden mehr im Spiel verbringen, da es noch viele Geheimnisse gibt, die entdeckt werden wollen.
Unser Fazit

8
Ein Spiele-Hit