The Legend of Zelda: Breath of the Wild – Ein Meisterwerk
2014 hatten wir von Eiji Aonuma eine sehr schöne Ankündigung erhalten: The Legend of Zelda für die Wii U wurde angekündigt und es wurde bereits eine kleine Vorschau gezeigt, was uns ungefähr erwarten sollte. Nach mehreren Verschiebungen hatten wir letztes Jahr während einer Investorenkonferenz erfahren, dass der Titel im Jahr 2017 neben der Wii U auch für die neue Konsole Nintendo Switch erscheinen wird. Aber es kommt noch besser: Zur E3 2016 hatten wir endlich erfahren, dass The Legend of Zelda nun den Untertitel Breath of the Wild erhält und im gleichen Atemzug wurde ein epischer und schöner Trailer für die Fans zur Schau gestellt. Seit dem 13. Januar wissen wir zudem, dass The Legend of Zelda: Breath of the Wild für die Wii U und für die Nintendo Switch am 3. März erscheinen wird. Endlich, nach fast drei Jahren erhalten wir endlich den Moment, den sich Nintendo-Fans lange gewünscht haben. Breath of the Wild ist jedoch nicht bloß ein traditionelles Zelda-Spiel, es ist eine völlig neue Erfahrung, die es bislang noch nie vorher in einem Zelda-Titel gab. Wie auch Link, erwachen wir nun in unserem Spieletest und ihr erfahrt jetzt, warum The Legend of Zelda: Breath of the Wild ein wahres Meisterwerk ist.
Die Welt von The Legend of Zelda: Breath of the Wild ist riesig. Überall gibt es etwas zu entdecken.
„Link... Link... öffne die Augen.“ Das sind die ersten Worte, die man aus dem Spiel hört. Link erwacht im Schrein des Lebens tief unter der Erde und hat keinerlei Erinnerungen. Völlig verwirrt hören wir eine Stimme, die uns nach draußen schicken will und bereits da begegnen wir unserer ersten Aufgabe: Raus aus der Höhle. Auf dem Weg dahin erhalten wir aus den Truhen unsere ersten Kleidungsstücke und sind somit auch nicht gezwungen mit Unterhosen rauszugehen. Okay, ich hatte am Anfang verpeilt eine Hose anzuziehen und so bin ich fünf Stunden lang ohne Hose herumgelaufen, das ist aber eine andere Geschichte. Als Schmankerl erhaltet ihr noch den Sheikah-Stein, der von Beginn an unser treuester Wegbegleiter ist. Dazu aber später mehr. Bereits damals war es ein richtig geiler Moment, als Link aus der Höhle kam und diese riesige Welt vor sich fand. Genau dies erwartet euch am Anfang der Vollversion auch. Ihr seht diese riesige Spielewelt und verspürt die Lust, einfach alles dort zu machen. Wie bereits bekannt ist, seid ihr am Anfang auf dem Vergessenen Plateau und selbst dieser verhältnismäßig kleine Abschnitt, den wir als groß empfinden, wird uns im späteren Verlauf des Spiels sehr klein vorkommen. Allein die Eindrücke, die bereits am Anfang gesammelt werden: Ein riesiger Vulkan, zerstörte Ruinen, Schloss Hyrule und eisige Berge, die nur danach schreien, von uns beklettert zu werden. Sofort verspürte ich persönlich den Wunsch, alles zu entdecken, was ich so finden kann. Und genau so kann man spielen, wenn man es will.
Doch zu Beginn ist es wichtig, dass wir die Story-Elemente genauer anschauen, denn am Anfang findet auf dem Vergessenen Plateau eine Art indirektes Tutorial statt, um die wichtigsten Mechaniken des Spiels kennenzulernen. Ein alter Mann hat bei einem Lagerfeuer auf uns gewartet und erklärt uns die wesentlich wichtigsten Punkte des Spiels nach und nach. Im späteren Verlauf erfahren wir sogar, was mit Hyrule passiert ist, denn wie wir ja wissen, hat Link seine kompletten Erinnerungen vergessen und es liegt an uns, diese Wissenslücken in kleinen Schritten wieder zu erlangen. Aber was ist eigentlich passiert? Wie auch schon in den Zelda-Ablegern zuvor ist Ganon vor 100 Jahren zurückgekehrt und hat die Welt Hyrule in das totale Chaos gestürzt. Viele Einwohner sind gestorben und nahezu alle Gebiete wurden restlos zerstört und ausgelöscht. Nur eine kleine Anzahl an Überlebenden ist geflohen und hat sich in den verbliebenen Dörfern versteckt. Nur Zelda konnte das Schlimmste soweit verhindern und hat sich dafür geopfert mit Ganon im Schloss Hyrule zu kämpfen. Zuvor hatte Sie Link in einen langen Schlaf versetzt, um ihn vor seinen Verletzungen zu retten. Zelda selbst hat keine Chance und versucht die Verheerung Ganons zu stoppen. Nach 100 Jahren weckt sie Link auf, um seine Unterstützung zu erhalten. So viel wollen wir euch bis zu diesem Zeitpunkt verraten. Ihr müsst aber wissen, dass wir euch in unserem Spieletest keine großen Spoiler mitteilen wollen, aus diesem Grund haben wir die Story nur ein bisschen angeschnitten. Es gibt viel mehr Story-Inhalte, die ihr lieber selber erleben solltet, denn Nintendo bzw. das Entwickler-Studio hat einfach viel zu viel Liebe in diese Story hineingesteckt. Doch eines muss noch gesagt sein: Da Link sämtliche Erinnerungen vergessen hat, erhalten wir später im Spiel die Möglichkeit alle Erinnerungen zu sammeln. Erst wenn ihr alle Erinnerungen gesammelt habt, erfahrt ihr die komplette Story des Spiels. Diese Erinnerungen werden dann hervorgerufen und als Rückblenden erzählt, in denen ihr mehr über Zelda, Ganon, Hyrule und vieles mehr erfahrt. Auch der alte Mann und die mechanischen Wächter erhalten einen großen Auftritt, die ein großer Plottwist in der Story sind. Wer also alles aus dem Spiel erfahren möchte, sollte die 16 Erinnerungen hervorrufen, die einen wirklich alle emotional bewegen und super umgesetzt sind. Gänsehaut pur. Insgesamt bietet Breath of the Wild mehr Story, als je ein Zelda-Teil zuvor. Es ist einfach die spannendste und beste Story, die Nintendo je in einem Spiel verwendet hat. Allein die Gänsehaut, die ich unzählige Male im neuesten Zelda-Abenteuer gekriegt habe, konnte zuvor kein Spiel hervorrufen.
Alle Zwischensequenzen des Spiels bzw. Erinnerungen wurden vertont und ja, auch die deutsche Sprachausgabe ist mit dabei. Diese ist wirklich super gelungen und man hört des Öfteren bekannte Stimmen aus der deutschen Synchronisationsszene. Allein die Vertonung von Prinzessin Zelda ist sehr emotional inszeniert und beeindruckte mich sofort. Aber keine Sorge, auch andere Charaktere wurden synchronisiert und alles bewegt sich im sehr guten Bereich. Eine totale Katastrophe wie bei Final Fantasy 15 erwartet uns hier noch lange nicht. Allein die Synchronisation wirkt sehr frisch und es ist der richtige Schritt gewesen, den Nintendo da nun verfolgt hat. An manchen Stellen bemerkt man so richtig, dass die Zelda-Reihe für eine Sprachausgabe gemacht ist. Zwar besitzt Link keine Synchronisation, dies stört aber bei weitem nicht, gerade da Link keine Erinnerungen hat, kommt dieses Szenario wieder der Ahnungslosigkeit sehr nahe.
Keine Sorge, Nintendo begleitet uns am Anfang in diesem Abenteuer und so erhalten wir einige Anweisungen, die wir befolgen müssen. Die Angst sich irgendwie zu verlaufen besteht am Anfang überhaupt nicht und so befolgen wir einfach die Anweisungen, die uns der Alte Mann erteilt, denn erst wenn wir alle seine Anweisungen befolgt haben, belohnt er uns mit einem Gegenstand, mit dem wir das Vergessene Plateau verlassen können. Als erstes konnten wir mit dem Shiekah-Stein den ersten Turm hervorbringen, der eine Kettenreaktion ausgelöst und somit mehrere Türme in der gesamten Oberwelt hervorgebracht hat. Diese Türme schalten die Teile der Karte frei, die man im Shiekah-Stein betrachten kann. In der weiteren Oberwelt müssen die Türme von uns bestiegen werden, damit die weiteren Teile der Karte aufgedeckt werden können. An der Stelle ist es wichtig zu erwähnen, dass ihr euch dann zu den Türmen teleportieren könnt, um schneller reisen zu können. Ebenso haben die Türme auch folgende Vorteile: Die Suche nach den Schreinen ist dadurch wesentlich einfacher. Dank einer Fernglas-Funktion des Shiekah-Steins kann man die Schreine finden, Markierungen platzieren und dorthin reisen. Die Karte ist auch super dafür geeignet Stempel hinzuzufügen, damit ihr euch selber einen Plan machen könnt, welche Gruppen an Mini-Bossen ihr noch besiegen müsst oder welche geheimen Orte ihr noch erkunden möchtet. Nintendo hat hier extrem viele Möglichkeiten hinzugefügt, die die Karte sehr attraktiv gestaltet. Im späteren Verlauf erhaltet ihr sogar ein kleines Upgrade, um eine weitere Funktion mit dieser Karte auszuführen.
Sobald wir vom Turm heruntergekommen, macht uns der Alte Mann auf die Schreine aufmerksam, die wir betreten sollten. Am Anfang gilt es, einige davon zu absolvieren, um den alten Greis glücklich zu machen. Jeder dieser Schreine stellt am Anfang ein Tutorial für ein bestimmtes Modul dar. Die Schreine müsst ihr euch als kleine Mini-Dungeons vorstellen, die mit verschiedenen Rätsel bespickt sind. Zum Beginn sind die Schreine noch sehr einfach zu bewältigen, doch im späteren Verlauf und in anspruchsvolleren Gebieten sind die Schreine sehr schwierig und es benötigt immer und immer mehr Zeit, diese zu schaffen. Aber wie oben schon geschrieben, stellen die ersten Schreine eine Art Tutorial dar. So erhalten wir das Magnetmodul, womit wir Objekte aus Metall hochheben und frei umherbewegen können. Dies fördert natürlich auch den Sandbox-Charakter sehr. So können wir in einem Schrein damit große Kugeln bewegen und dadurch verschiedene Mechanismen aktivieren. In einem weiteren Schrein haben wir ein Bombenmodul erhalten, wodurch wir Bomben erzeugen können und somit Mauern sprengen und Feinde verletzen können. Das Stasismodul lässt für ein Objekt die Zeit stillstehen. Zusätzlich kann man diese Objekte herumfliegen lassen, wenn wir mit einer Waffe darauf einprügeln. Sehr spaßig und es lassen sich damit sehr lustige Sachen damit machen. Zu guter letzt haben wir noch das Cryomodul, womit man Eissäulen auf dem Wasser bilden kann. Dies ist natürlich sehr praktisch, um sich über größere Wasserdistanzen zu bewegen. All diese Module sind sehr essentiell und begleiten euch das gesamte Abenteuer. In jedem Schrein sind diese Module vorausgesetzt und sollten von euch nicht ignoriert werden. Sobald man einen Schrein absolviert erhält man das Zeichen der Bewährung. Wenn ihr vier Stück gesammelt habt, könnt ihr diese in der Zitadelle der Zeit gegen einen Herz- oder Ausdauer-Container umtauschen. Somit seid ihr motiviert die Schreine zu absolvieren und viele von diesen Zeichen zu sammeln. Beim Aktivieren eines Schreins haben wir ebenfalls die Möglichkeit uns zwischen diesen teleportieren zu lassen. So stehen uns nicht nur die Turm-Punkte, sondern auch die Schreine für die Schnellreise zur Verfügung.
Wenn alle Schreine am Anfang erledigt sind, erhalten wir vom alten Mann das versprochene Parasegel, womit wir in der Luft für eine bestimmte Zeit gleiten können. Dies macht wirklich Spaß und motiviert, weitere Türme zu erobern. Und da fängt es nun an, unser Abenteuer. Wo wir hingehen wird zwar am Anfang noch verraten aber ab diesem Moment können wir wirklich machen, was wir wollen. Allgemein erwarten uns unzählige Nebenquests, Geheimnisse, Items zum Sammeln, sowie geheime Orte, die nur entdeckt werden wollen. Ihr könnt also erst einmal ein paar Nebenquests erledigen, bevor ihr die Hauptquest angeht. Und das ist genau ein Anreiz, den ich bei The Legend of Zelda: Breath of the Wild sehr interessant finde. Ihr seid Link und könnt tun und lassen, was ihr wollt. Wenn ihr Bock habt, könnt ihr sofort zum Schloss laufen und euch in den Kampf gegen Ganon stürzen. Doch eines solltet ihr vorher wissen: Ihr habt keine Chance. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Story zu befolgen. Alle Hauptziele und Nebenaufgaben könnt ihr in eurem Tagebuch näher betrachten. Dort bekommt ihr auch noch einmal alle genauen Aufgaben erklärt, die sehr leicht zu verstehen und super beschrieben sind.
Wenn sich eure Freiheit erweitert hat, bekommt ihr erst so richtig mit, wie groß die Welt in Breath of the Wild ist. Ich habe noch nie so eine große Spielewelt betreten. Besonders gut gelungen finde ich den Effekt, dass zwar die bekannten Orte so nah wie möglich aussehen, sobald ihr euch aber auf den Weg macht, streckt sich dieser und ihr begegnet unterwegs neuen Orten oder Gefahren. Alles ist in perfekter Harmonie und es macht unglaublich viel Spaß jeden Zentimeter des Spiels genauer anzuschauen, was sich auch wirklich lohnt. Anders als bei Twilight Princess hat man hier einfach das Gefühl, dass jeder Meter durchdacht ist und keine negative Leere beinhaltet. Zwar gibt es mal ein paar Meter, die leer wirken können, diese sind aber durch das harmonische Zusammenspiel zwischen Umwelt-Aktivität super gefüllt. An jeder Ecke warten Horden an Gegnern, die Wache stehen und auf Eindringlinge warten, dann gibt es auch Wälder und große Felder, die sich mit Tieren von ihrer besten Seite zeigen. So laufen Füchse, Rehe und Pferde herum, überall fliegen Vögel und Insekten dürfen natürlich auch nicht fehlen. Die Welt ist super belebt und die Interaktion ist hier groß geschrieben. Sehr positiv sind mir auch unzählige NPCs aufgefallen. Auf unserer Reise treffen wir etwa Charaktere, die sich entweder nur etwas von der Seele reden wollen, eine Nebenaufgabe für uns bereithalten oder uns sogar einen Tipp mit auf den Weg geben. Es kann sogar passieren, dass NPCs von Monstern bedroht werden, die wir dann retten müssen, um anschließend ein Geschenk zu erhalten. Nintendo hat hier unglaublich viel Liebe ins Detail gesteckt, so dass man sich keine Sekunde langweilt. Berge können auch komplett bestiegen werden. Dafür benötigt ihr aber eine gute Ausdauer, die ihr ja, wie oben erwähnt, steigen lassen könnt. Auch das Wetter wurde von Nintendo wirklich super gelöst. Ihr habt rechts unten auf dem Bildschirm eine Anzeige mit einer kleinen Vorhersage. Von Sonne bis zum Gewitter kann es alles geben, besonders bei letzterem müsst ihr ganz vorsichtig sein: Draußen herumzulaufen, wenn es gewittert, kann euch das Leben kosten. Meiner Meinung nach wurde das sehr aggressiv eingesetzt, für eine zerstörte Welt jedoch passt dies sehr gut. Ebenfalls wichtig zu erwähnen, ist der Tag- und Nacht-Wechsel, den es bereits in anderen Zelda-Titeln gab. So kann es passieren, dass ihr bestimmte Charaktere nur am Tag oder am Abend treffen werdet.
Für die Mini-Bosse müssen spezielle Taktiken angewendet werden. Wo liegt denn hier bloß der Schwachpunkt? Hmmm...
Kommen wir mal zu einem sehr wichtigen Aspekt des Spiels: das Kampfsystem. Zwar werdet ihr das Prinzip kennen, jedoch spielen sich die Kämpfe viel besser als zuvor. Ihr könnt mit einer ganz normalen Waffe eure Gegner anvisieren und auf diese einprügeln. Doch so einfach läuft es bei manchen Gegnern auch nicht immer ab. Die meisten Gegner halten zum größten Teil viel mehr aus und so muss vieles taktischer angegangen werden. Sobald ihr starken Gegnern begegnet und diese ihren Angriff vorbereiten, solltet ihr unbedingt zu einem perfekten Moment ausweichen, denn dann erfolgt eine Zeitlupen-Szene, während der ihr euren Gegner perfekt angreifen und viel Schaden austeilen könnt. Eure Waffen besitzen alle eine eigene Stärke, manche haben einen guten Wert oder besitzen sogar bestimmte Attribute, wie zum Beispiel eine längere Haltbarkeit. In eurem Inventar habt ihr nur eine bestimmte Anzahl an Waffenplätzen, wodurch ihr natürlich ab und zu die schlechten Waffen rauswerfen solltet. Apropos rauswerfen: Sobald eure Waffen kaputt gehen, wäre es zu empfehlen, die Waffe auf euren Gegner zu werfen, da dies doppelten Schaden verursacht. Zwar geht die Waffe dabei kaputt, dies wäre aber ohnehin passiert. Besonders vielfältig ist auch die Waffen-Auswahl. Von normalen Schwertern über Äxte bis hin zu dicken Holzknüppeln könnt ihr viele Sachen finden. Ich hatte auf jeden Fall meinen Spaß dabei und habe mich über jede gute Waffe gefreut. Neben der Waffe könnt ihr, sofern ihr eine Einhand-Waffe habt, einen Schild zur Hand nehmen, womit ihr Angriffe von Gegnern blocken könnt, was ebenfalls sehr wichtig für den Kampf ist. Neben einem Schwert solltet ihr auch einen Bogen und Pfeile zur Hand haben. Es stehen euch hier verschiedene Pfeile zur Auswahl: Holzpfeil, Feuerpfeil, Eispfeil, Elektropfeil, Bombenpfeil und der Antike Pfeil. Natürlich ist ein Bombenpfeil effektiver als ein Holzpfeil gegen die Bösewichte. Auch eure Bögen können sich abnutzen, was aber im Gegensatz zu den Waffen etwas länger dauert. Besonders cool ist es, wenn man von einem Pferd abspringt und dann einen Pfeil abschießt. Dadurch startet eine Zeitlupen-Sequenz und ihr könnt eure Gegner sehr leicht per Analog-Stick oder Gyrossensor ins Visier nehmen. Für mein Empfinden haben sich die Waffen-Gegenstände etwas zu schnell abgenutzt, sobald ihr aber stärkere Waffen bekommt, halten diese logischerweise auch etwas länger. Rüstungsgegenstände dürfen natürlich auch nicht fehlen. Im Laufe des Spiels erhaltet ihr eine Vielzahl an Rüstungen, die ihr unbedingt ausrüsten solltet. Von Vorteil ist hierbei, dass ihr eure Kleidung durch die gute Menü-Führung schnell wechseln könnt. Auch das Wetter spielt bei der Bekleidung eine elementare Rolle. Falls es zu kalt ist, solltet ihr warme Bekleidung anziehen, wenn ihr aber stattdessen eine warme Gegend betreten solltet, wäre es logisch, dünnere Klamotten anzuziehen. Keine Sorge: Rüstungen nutzen sich nicht ab und ihr habt sogar über eine Methode die Möglichkeit diese zu verbessern.
In eurem Inventar bzw. in eurer Tasche habt ihr verschiedene Slots für eure zahlreichen Gegenstände. Für Waffen, Schilder und Bögen habt ihr nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen. Für eure Rüstungen, Materialien und Proviante könnt ihr so viel mitnehmen, wie ihr wollt. Materialien findet ihr auf der ganzen Oberwelt verteilt. Darunter zählen Pflanzen, die ihr pflücken könnt, Obst, was ihr von den Bäumen sammelt, Fleisch, welches ihr erbeutet, Teile, die von Monstern hinterlassen werden uvm. Wie ihr merkt, gibt es wirklich sehr viel zu sammeln. Selbst ich hatte nach 50 Stunden immer wieder Gegenstände gesammelt und gefunden, die ich bislang noch nicht entdeckt hatte. Besonders cool ist es, dass man aus bestimmten Zutaten Rezepte kochen kann. Eigene Kreationen könnt ihr verwenden und erhaltet dabei die verschiedensten und verrücktesten Gerichte. Das ist eine super Idee und man merkt auch hier die Vielfalt, die in Breath of the Wild steckt. Während meiner Spielzeit habe ich viel Medizin gekocht, um für bestimmte Ereignisse des Spiels gewappnet zu sein.
Falls euch das Laufen zu lange dauern sollte, habt ihr die Möglichkeit, euch Pferde oder sogar Rehe als Reittiere zu schnappen. Ihr trefft in der großen Welt auf Ställe, wo ihr euer Tier registrieren und zu jeder Zeit abholen könnt. Wenn ihr in eurer freien Natur ein Pferd gefangen habt, müsst ihr es erst einmal zähmen und eine gute Beziehung aufbauen. Sobald ihr dies erreicht habt, könnt ihr damit zum Stall gehen und es registrieren lassen. Sogar ein Name kann dafür gewählt werden, was wirklich eine nette Funktion von Nintendo ist. Natürlich ist es zu empfehlen, wenn ihr Orte schneller erreichen wollt, stets ein Pferd in eurer Nähe zu haben. Durch ein Pfeifen lassen sich die Tiere sogar rufen, so dass diese dann zu euch geritten kommen. Dazu muss es aber in eurer Nähe sein. Die Pferde lassen sich super reiten und es gab bei mir keinerlei Probleme durch stocken oder ähnliches.
Lange Zeit habe ich überlegt, ob ich euch die neue Art von Dungeons aus Breath of the Wild genauer erkläre. Da diese aber eine elementare Einbindung in der Story sind, will ich nichts zu diesem Thema schreiben, da jeder selbst dieses Abenteuer erleben muss. Jedoch braucht ihr euch die Dungeons nicht in der Form vorzustellen, die ihr bislang kennt. Die Dungeons wurden zwar diesmal etwas vereinfacht, sind aber wirklich viel cooler und moderner ausgefallen. Um euch noch etwas heiß darauf zu machen: Dungeons heißen im Spiel nicht mehr so. Für unseren Test wollen wir euch aber mitteilen, dass die neue Art von Dungeons wirklich eine super Neuerung ist und unglaublich viel Spaß macht. Es ist wirklich erstauntlich, dass Nintendo sich bislang noch nicht dazu geäußert hat und das macht es auch so wertvoll für Breath of the Wild. Neugierig geworden?
Die Welt vom neuesten Zelda-Abenteuer steckt, wie bereits bekannt sein dürfte, voller Gefahren. So begegnet ihr ab und zu größeren Mini-Bossen, die sich mit Taktiken und guten Waffen schnell besiegen lassen. Wenn ihr einen der besagten Bosse dann besiegt habt, lassen diese gute Gegenstände fallen, die man entweder für viele Rubine verkaufen oder selbst verwenden kann. Eine andere Art Gegner sind die Wächter, die man bereits aus dem Jahr 2014 kennt. Über ihre Entstehung werdet ihr wirklich überrascht sein und möglicherweise habt ihr selbst schon bemerkt, dass diese sehr schwer zu zerstören sind. Die Wächter können euch mit einem Laser-Strahl direkt töten und aus diesem Grund braucht man hier die Antiken Pfeile, um sie zur Strecke zu bringen. Neben der bekannten Spinnen-Form der Wächter gibt es auch noch zahlreiche andere Formen, denen ihr begegnen werdet. So gibt es Drohnen oder andere skurrile Gestalten, die allesamt ein super Aussehen vorweisen. Diese lassen bei ihrer Zerstörung wichtige Teile fallen, die ihr für die Herstellung bestimmter Sachen benötigt, dazu wollen wir uns aber auch hier nicht äußern.
Sicherlich habt ihr noch aus der Wii U-Ära ganz viele amiibo-Figuren herumliegen. Die The Legend of Zelda-amiibo von der Super Smash Bros.-Reihe konnte ich für den Test austesten und wurde nicht enttäuscht. Für jeden amiibo erhielt ich eine Truhe mit einem Schatz und sämtliche nützliche Materialien. Klar, viele werden sicherlich denken, dass das ähnlich wie cheaten sei, jedoch ist es für bestimmte Situationen wirklich praktisch und man erhält dadurch auch Gegenstände aus den Truhen, die man nicht so leicht im Spiel finden würde. So hatte ich für den Link-amiibo einen... okay, lassen wir das.
Ein großer Punkt, der die Fans bereits im Vorfeld beschäftigte ist die technische Performance. Wie läuft das Spiel auf der Nintendo Switch? Die Vollversion läuft viel runder und flüssiger als die im Januar angespielte Demo-Version. Nichtsdestrotz kommt es zu seltenen kleinen Framedrops, die im Spiel kaum auffallen. Große Ruckler, die im Vorfeld von anderen Medien publiziert wurden, stimmen nicht und können wir auch so nicht bestätigen. An manchen Ecken merkt man, dass das Spiel für die Wii U konzipiert wurde, aber trotzdem sieht das Spiel durch den einzigartigen grafischen Look sehr gut aus. Allein die Grashälme lassen sich alle von einander unterscheiden und man hat einfach so viel Liebe und Details in das Spiel hineingesteckt, dass ich mich wundere, wie das Spiel überhaupt auf der Wii U laufen kann. Da wir aber die Nintendo Switch-Version erhalten haben, bin ich wirklich erleichtert und froh, dass die Portierung geklappt hat, denn dort fühlt sich die Version am richtigsten an.
Bekannten Völkern begegnet man ebenfalls im Spiel. Die dazugehörige Musik wurde sehr stark an die vorigen Spiele angelehnt.
Der Sound wird die Fans eventuell etwas spalten. Wie ihr anhand von Gameplay-Videos gemerkt habt, ist der musikalische Akt nicht mehr im Mittelpunkt der Reihe. Ihr werdet gelegentlich mit schönen Melodien konfrontiert, allerdings sind diese sehr minimalistisch ausgefallen und passen wiederum in das Adventure-Survival-Spiel. Ihr seid 1:1 Link und hört im Vergessenen Plateau keine Musik, was für den Spieler auch logisch sein muss, denn sind wir mal ehrlich: Wenn wir im Mittelalter durch Felder gelaufen wären, hätten wir da Musik gehört? Ich denke eher nicht. Es soll dem Spieler mehr das Gefühl vermitteln im Mittelpunkt des Spiels zu sein. Im späteren Verlauf werdet ihr noch einige Stücke hören aber Breath of the Wild macht es genau richtig, denn weniger ist mehr! Im Story-Verlauf werden Musik-Liebhaber dennoch voll auf ihre Kosten kommen, denn die wenigen Musik-Titel sind alle absolut spitze.
Logischerweise fragen sich die Zelda-Fans noch: „Gibt es Andeutungen auf die vorherigen Teile? Ist der Zelda-Charme überhaupt noch vorhanden? Trifft man wieder auf alte Charaktere?“ All diese Fragen können mit einem "Ja." beantwortet werden. Ihr werdet viele Anspielungen auf die Vorgänger erleben. Auch ähnliche Aufgaben, wie aus voran gegangenen Zelda-Teilen sind als Nostalgie mit dabei. Trotz der neuen Formel spielt sich The Legend of Zelda: Breath of the Wild sehr vertraut, aber auch komplett neu. Der Zelda-Charme ist gerade wegen den Begegnungen mit bekannten Völkern vorhanden und es gibt einige Momente, wo der Spieler in Erinnerungen schwelgen wird. Richtig schön ist außerdem bekannte Elemente zu nutzen, die neu und modern präsentiert werden aber lasst euch selber überraschen! Natürlich gibt es auch unzählige Andeutungen auf die Timeline. Ihr werdet erstaunt sein.
Unser Fazit
10
Meisterwerk