Das Wii U GamePad und Beat’em Ups – Ideen gefällig?

In letzter Zeit konnten wir einige Newsbeiträge lesen, in
denen es kritische Äußerungen über Wii U und das neue GamePad gab. Besonders
bei den guten alten Prügelspielen scheint das neue Eingabegerät bestenfalls
nutzlos, wenn nicht sogar störend zu sein. :punch:


Aber warum so kritisch? Die Entwickler kriegen doch einfach
nur eine Hardware geliefert und es liegt ganz einfach an ihren Ideen und
Wünschen, was sie daraus machen wollen. Auch bei Beat’em Ups gibt es da
durchaus verschiedene Möglichkeiten. Aufgepasst, liebe Entwickler, hier vier
Vorschläge von mir:



1. Das neue GamePad hat auch Knöpfe


Also: Wer hält euch davon ab, die Steuerung ganz klassisch zu
gestalten? Schließlich gibt es das Pad auch als Pro-Variante, die gar keinen
Bildschirm enthält. Wenn euch wirklich gar keine sinnvolle Integration des
Touchscreens einfällt, lasst ihn halt außen vor. Neuigkeiten sollten nicht um
jeden Preis genutzt werden – entweder sinnvoll und durchdacht oder gar nicht.
Das hat uns die Wii-Ära doch gelehrt! Einen Knopfdruck durch ein kurzes
WiiMote-Fuchteln zu ersetzen ist halt noch keine gute Bewegungssteuerung. Genauso
wenig braucht man virtuelle Knöpfe auf einem Touchscreen, wenn man echte
daneben hat…



2. „Der Klassiker“: Kombinationen auf dem Touchscreen


Die Idee ist nicht neu, aber für Prügelspiele doch zumindest
nicht schlecht: Bestimmte Kombinationen von Eingabebefehlen (also die
Reihenfolge, in denen bestimmte Knöpfe gedrückt werden) werden auf dem GamePad
angezeigt. Es ist schließlich ein ganz klassisches Element von Prüglern, dass
Tastenkombinationen zu bestimmten Moves führen. Alle auswendig kennen wohl die
wenigsten Spieler. Und alles ausgedruckt neben sich liegen zu haben ist
vielleicht auch nicht das komfortabelste. Zudem bietet sich so die Möglichkeit,
die Aktion abzukürzen, also direkt auf dem Screen anzuwählen und sich so die Kombo-Eingabe
zu sparen. Das kann z.B. sinnvoll sein, um Anfängern zu helfen (vielleicht als
Nachteilsausgleich im Spiel gegen erfahrene Spieler), um die Kombos zu lernen
oder einfach für Faule. Insgesamt wird der zweite Screen so nicht spektakulär,
aber sinnvoll genutzt.



3. Zwei Gegner, zwei Screens


Natürlich habe ich auch etwas kreativere Gedanken auf Lager,
die die Wii U Möglichkeiten mehr ausnutzen. Also: Wir stellen uns vor, wir
haben gut trainiert und können es mit zwei Gegnern aufnehmen. Das Spiel erleben
wir hautnah aus der Ego-Perspektive. Auf dem Fernseher grinst uns schon der
erste Gegner blöd an. :D Natürlich sind wir zuversichtlich, dieses Grinsen in Kürze durch einen
bleibenden Faustabdruck ersetzen zu können. Wäre da nicht sein hässlicher
Kumpel :ugly . Aus den Surround-Boxen hören wir, wie er hinter uns unter Einsatz von
wenig vornehmen Lauten auf den Boden spuckt. Wir drehen uns um, der Touchscreen
scrollt mit der Bewegung durch die Landschaft, bis er zeigt, wie es hinter uns
aussieht. Ja – dieser Wahnsinnige steht hinter uns. Das wird also doch nicht so
einfach. Also zeigen wir, was wir auch den Jackie Chan Filmen gelernt haben,
wechseln unsere Augen blitzschnelle zwischen den Gegnern vorne und hinten und
drücken die richtigen Knöpfe, um den Schlag von vorne abzuwehren, während wir
einen Tritt nach hinten schicken. Sowas müsste natürlich gut von den
Programmierern umgesetzt werden, aber die Idee gefällt mir.



4. Zwei Gegner? Lächerlich…


Das oben beschriebene Prinzip könnte noch auf die Spitze
getrieben werden. Also aktivieren wir wieder unsere Vorstellungskraft. Wir
haben nicht aus Jackie Chans Filmen gelernt, wir SIND Jackie Chan! Also geben
wir uns nicht mit zwei kleinen Gegnern ab – wir werden gleich von einer ganzen
Gang umzingelt! Zum Glück haben wir katzenartige Reflexe und schauen uns
blitzschnell mit dem Controller in der Gegend um, von welcher Seite gerade ein
Gegner bedrohlich nah kommt. Wir richten den Controller auf den ersten Angreifer,
also ist er es, der bei unserem Fuß einen Gratis-Flug in den nahestehenden
Müllcontainer gebucht hat. Danach haben wir vor ihm kurz ruhe, aber natürlich
nicht vor dem Rest der Bande! Ein schneller Blick auf den Fernseher gibt uns
eine Übersicht aus der Vogelperspektive, an der wir sehen, von welcher Seite es
jetzt bedrohlich wird. Fatalerweise greifen gleichzeitig zwei Kämpfer von vorne
und hinten an. Also springen wir hoch und nutzen unsere Spagat-Künste, um beide
gleichzeitig ins Land der Träume zu schicken.



Ihr seht also, liebe Entwickler, die Wii U bietet genügend
Spielraum, um eure Spiele bewährt klassisch oder auch innovativ kreativ
anzulegen. Trefft einfach die für euch sinnvollste Entscheidung und liefert uns
einfach gute Spiele! :thumbup:

Kommentare 3

  • Variante zwei würde ich so abändern, dass man einen shortcut für eine Combo nur dann bekommt, wenn man sie schon x-mal (bitte sinnvolle Zahl einsetzen) per Knopf erfolgreich(!) ausgeführt hat: Variante drei und vier wird auch wieder nur Hardcore fans ansprechen, denn 99% der Spieler würden sich m.M.n. nur darüber aufregen, dass man sich jetzt auch noch mit dem Pad in der Hand bewegen muss... ;)
    Nachdem Gemecker muss ich jetzt noch ehrlicherweise zugeben, dass mir momentan auch keine bahnbrechenden Einsatzmöglichkeiten des zweiten Bildschirms einfallen.
    edit: Ups, da hab ich wohl etwasausgegraben :P

  • @ Dr. Peace: Was Du über Punkt 2 sagst, stimmt natürlich, wenn man an Online-Kämpfe denkt. Natürlich sollte Cheaten unterbunden werden... Mein Gedanke war eher, dass man selbst das Spiel besitzt, darin entsprechend ganz gut wird und es dann mit einem Freund spielt, der es selbst aber nicht hat und darum deutlich schlechter ist. Wer offline mit Kumpels spielt, will halt nicht immer haushoch gewinnen (bzw. verlieren), das macht auf Dauer keinen Spaß. Da sind "unfaire" Hilfen ganz angebracht, finde ich...


    Zum Arcade Stick: Ich habe noch nie verstanden, was daran so toll sein soll. Aber Du wirst recht haben - vielleicht ist es wirklich die beste Art... Das macht es aber noch lange zu keinem Wii U Problem - schließlich hat keine Konsole standardmäßig Arcade Sticks als Controller. Die Frage, mit der ich mich befasst habe ist ja, wie man aus dem was da ist einfach das Beste rausholen kann. :)

  • Schon allein wegen Punkt 2 würd ich mir das Tekken Spiel und Beat 'em Ups generell garantiert nicht für die Wii U kaufen, weil es dann einfach irgendwelche faulen Leute gibt (und das sind bestimmt nicht wenige), die irgendwelche Combos oder Moves auf dem Pad antippen, anstatt sich mal anzustrengen und selber welche zu machen.
    Trotz deiner Ideen bin ich auch weiterhin der Meinung, dass die Wii U nicht gerade geeignet für Beat 'em Up Liebhaber ist, zumal man solche Spiele erst mit einem Arcade Stick richtig gut spielen kann (was meinst du wohl, warum Turnier Spieler nicht mit einem Controller antreten, sondern mit einem teuren Arcade Stick?).