Die 5 Charaktere des ersten Fighters Pass im DLC-Check
Bis zum Februar 2020 soll Super Smash Bros. Ultimate um fünf neue Kämpfer samt Stages und Musikstücke bereichert werden. In diesem DLC-Test wollen wir auf die einzelnen Inhaltspakete, die entweder im Bundle für einen Preis von 24,99 € oder einzeln zum Preis von 5,99 € erworben werden können, eingehen und euch darüber aufklären, ob sich ein entsprechender Kauf lohnt. Wir verraten euch, was die neuen Kämpfer auszeichnet und informieren euch darüber, wie viel Inhalt ihr für euer Geld bekommt – viel Spaß beim Lesen!
Folgende Spielinhalte werden mit dem Erwerb des Kämpfer-Pakets freigeschaltet:
- Neuer Kämpfer: Joker
- Neue Stage: Mementos
- 11 neue Musikstücke der Persona-Reihe, davon 3 neue Remixe
- 3 neue Bilder für eure Smash-Marke (Joker, Joker alt., Joker-Symbol)
- 13 neue Geister – 11 davon mit exklusiven Geisterduellen für Käufer des Pakets
Als offizieller Kämpfer #71 hat es Joker auf dem Papier nicht leicht: Wie sollte er aus der bereits vorhandenen Masse an kreativen Kämpfer-Konzepten mit individuellem Kampfstil hervorstechen? Nun, um es kurz zu machen: Es gelingt ihm mit Bravour. Joker stellt eine großartige Bereicherung für das ohnehin schon abwechslungsreiche Roster von Super Smash Bros. Ultimate dar und schließt eine Lücke, von der wir im Vorfeld nicht einmal wussten, dass sie überhaupt existiert.
Die große Klasse in Jokers Design als Kämpfer ist das Ineinandergreifen seiner vielseitig einsetzbaren Aktionen. All seine Angriffe harmonieren wunderbar miteinander und helfen euch nach einer gewissen Lernphase dabei, lange Komboketten vom Stapel zu lassen. Diese Kombos haben allerdings ein großes Problem: Sie fallen nur bedingt tödlich für euren Kontrahenten aus – zumindest anfangs. Das zentrale spielerische Gimmick von Joker ist die Persona Arsene, die er im Kampf beschwört. Den Zeitpunkt dafür könnt ihr nicht selbst festlegen, sondern dieser richtet sich nach der sogenannten Rebellionsleiste, die sich über Zeit und bei eingehendem Schaden füllt. Hat sich diese komplett aufgefüllt, so wird Arsene automatisch beschworen und bleibt, bis sich die Leiste wieder geleert hat. Dieser hebt das Katapultpotenzial und die allgemeine Power von Joker drastisch, während dessen Moves leicht verändert werden – einige sogar von Grund auf, sodass ihr Joker im Wesentlichen mit und ohne Arsene lernen müsst.
Was Joker ebenfalls auszeichnet sind zwei seiner Spezialangriffe, die sehr vielseitig eingesetzt werden können und nicht nur über einen vorgeschriebenen Nutzen verfügen. Jokers neutraler Spezialangriff, die Pistole, und sein oberer Spezialangriff, der Greifhaken, verleihen dem Kämpfer eine faszinierende Komplexität, wodurch man nur wenige Joker-Spieler findet, die denselben Kampfstil teilen.
Auch die neue Stage, Mementos, weiß nicht zuletzt dank ihrer fantastischen Musikauswahl der Persona-Reihe zu gefallen. Nicht nur eignet sich die mittelgroße Stage wunderbar für chaotische Scharmützel mit mehreren Spielern, ohne Stage-Kniffe findet sie durch ihre erfrischende Anordnung von Plattformen auch bei kompetitiv ausgerichteten Spielern großen Anklang und rundet das erste Kämpfer-Paket um Joker ideal ab.
Von David Pettau (3. August 2019) Folgende Spielinhalte werden mit dem Erwerb des Kämpfer-Pakets freigeschaltet:
- Neuer Kämpfer: Held
- Neue Stage: Yggdrasils Altar
- 8 neue Musikstücke der Dragon Quest-Reihe
- 5 neue Bilder für eure Smash-Marke (Held in allen vier Variationen, Dragon Quest-Symbol)
- 13 neue Geister – 7 davon mit exklusiven Geisterduellen für Käufer des Pakets
Als zweiter DLC-Kämpfer nach Joker, der sich dank seines einzigartigen Kampfstils bestens in die Smash-Reihe integrieren konnte, und mit Banjo-Kazooie als drittes DLC-Kämpfergespann mit riesigem Potenzial für kreative Angriffe in Aussicht, hat es der Held aus Dragon Quest ziemlich schwer. Wie sollte es einem weiteren “Anime-style Schwertkämpfer“ gelingen, sich innerhalb dieser Konkurrenz irgendwie hervorzuheben? Nun, und in diesem Punkt sind sich wohl alle Super Smash Bros.-Fans einig: Wenn es um die reine Frage geht, ob sich der Held von der restlichen Masse an Kämpfern abhebt, so muss sich der neue Kämpfer garantiert nicht vor Joker und Co. verstecken.
Beim Ultra-Smash des Helden wirken alle bisherigen Protagonisten der Dragon Quest-Reihe, die es nicht als Charakter-Skin ins Spiel geschafft haben, mit!
Machen wir keinen Hehl daraus: Die ausführliche Vorstellung des Helden sorgte für einen regelrechten Aufschrei innerhalb der Smash-Community. Die Angst, der Held könne viel zu mächtig sein, war groß. Nun, zumindest in dieser Hinsicht können wir bis zu einem gewissen Grad Entwarnung geben. Das große Problem des Helden ist allerdings, dass seine Stärke sehr inkonsistent sein kann. Die grundlegenden Aktionen des Kämpfers ähneln denen diverser anderer Schwertkämpfer im Roster sehr stark – seine Angriffe erinnern etwa an Link, Marth oder Ike und zeichnen sich durch ihre hohe Durchschlagskraft aus, während die meisten davon sehr viel Zeit zum Ausführen beanspruchen. Drei der Spezialfähigkeiten des Helden folgen einem spannenden Designansatz: Diese können kurz aufgeladen werden, sodass pro Spezialfähigkeit drei verschiedene Variationen des jeweiligen Angriffs eingesetzt werden können. Je nachdem, wie lange der Aufladungsprozess aufrechterhalten wird. Ausschlaggebend für den Einsatz dieser teils sehr mächtigen Fähigkeiten ist das zentrale Gimmick des Helden, die Magieleiste. Jeder Spezialangriff verzehrt eine gewisse Menge an Magiepunkten. Könnt ihr die nötigen Ressourcen nicht aufbringen, so wird der Spezialangriff nicht ausgeführt, wodurch der hohe Stärkegrad der Fähigkeiten gewissermaßen ausbalanciert wird. Über die Zeit und bei gelandeten Treffern füllt sich eure Magieleiste nach und nach wieder auf.
Der große Aufhänger für den Aufschrei nach der Vorstellung des Helden ist allerdings dessen unterer Spezialangriff, “Befehlsgewalt“. Genauer genommen handelt es sich hierbei um eine riesige Palette aus 21 verschiedenen Aktionen, die der Held ausführen kann – wie in einem klassischen Rollenspiel wird ein Menü eingeblendet, das euch vier zufällig ausgewählte Angriffe dieser Palette zur Verfügung stellt. Der Haken ist, dass viele dieser Fähigkeiten nur sehr situationsabhängig wirklich von Nutzen sind, während andere geradezu übermächtig erscheinen. Mit diesem Spezialangriff hebt sich der Held natürlich deutlich von allen bisherigen Kämpfern ab und beim Taktieren während der Auswahl einer solchen Aktion in Befehlsgewalt kommt durchaus ein gewisses "Rundenkampfsystem-Feeling" auf, wie man es aus der Dragon Quest-Reihe kennt. Dafür, dass viele der beinhalteten Aktionen absolut Match-entscheidend sein können, hängt dies vielen Spielern allerdings mit einem zu großen Glücksfaktor zusammen. Auch wäre es hierbei sehr angenehm, wäre das am unteren Bildschirmrand positionierte Menü größer oder prominenter auf dem Bildschirm platziert, sodass man es sowohl als Held, als auch als dessen Gegenspieler, leichter hat, in der Hitze des Gefechts schnell den passenden Angriff auszuwählen und darauf reagieren zu können.
An der neuen Stage, Yggdrasils Altar, gibt es allerdings absolut nichts auszusetzen. Nun, fast nichts: Zunächst einmal ist es wirklich schade, dass unter der Musikauswahl der Dragon Quest-Stage lediglich klassische MIDI-Versionen und kein einziger neuer Remix enthalten sind. An der optischen Pracht der Stage ändert dies allerdings nichts. Auf einer sich verändernden Ansammlung von Plattformen begebt ihr euch auf einen Rundflug über Erdrea, der Spielwelt von Dragon Quest XI. Die verschiedenen Ausrichtungen der Plattformen sorgen dabei stets für Abwechslung, ohne aber, dass die Stage selbst für ein hohes Maß an Chaos sorgt, womit sie sich für wohl jede Art von Smash-Prügeleien eignet.
Von Felix Eder (5. September 2019) Wir sind nun bei der goldenen Mitte des fünf Charaktere umfassenden DLC-Kämpferpasses angelangt, doch ein Ende der zusätzlichen Charaktere ist glücklicherweise noch lange nicht in Sicht: Im November wird Terry Bogard von Fatal Fury erscheinen, Ende des Jahres wird voraussichtlich der fünfte DLC-Charakter angekündigt und nächstes Jahr werden dann weitere, neue Kämpfer aus verschiedenen Welten das Roster von Super Smash Bros. Ultimate bereichern – dies bestätigte Masahiro Sakurai in der Präsentation zu Banjo und Kazooie, um welche es in dem heutigen Kurz-Test geht.
Folgende Spielinhalte werden mit dem Erwerb des Kämpfer-Pakets freigeschaltet:
- Neuer Kämpfer: Banjo und Kazooie
- Neue Stage: Spiral Mountain
- 10 neue Musikstücke aus Banjo-Kazooie und Banjo-Tooie, davon 7 neue Remixe
- 3 neue Bilder für eure Smash-Marke (Banjo und Kazooie, Banjo und Kazooie alt., Banjo-Kazooie-Puzzlesymbol)
- 9 neue Geister, 7 davon auf der DLC-Geistertafel bekämpfbar
Das Wichtigste zuerst: Das Moveset von Banjo und Kazooie ist eine tolle Hommage an die beiden ersten Nintendo 64-Ableger der Reihe. Viele der Fähigkeiten von damals wurden originalgetreu in die Welt von Super Smash Bros. Ultimate übertragen und fühlen sich hervorragend an: Sei es das Spucken von kleinen Eiern mit Kazooie, das Ausploppen von einem größeren, explosiven Bürzel-Ei nach hinten oder das limitierte Einsetzen der goldenen Federn, welche euch für kurze Zeit während des sogenannten Wunderflügel-Sturmlaufs unverwundbar machen können – Fans der Reihe werden sich sofort heimisch fühlen. Das tierische Duo ist in einer der schwereren Gewichtsklassen angesiedelt und somit nicht so leicht von der Stage zu fegen, fühlt sich jedoch deutlich schneller und agiler an als so manch andere Charaktere. Anders als die anderen DLC-Charaktere ist Banjo-Kazooie auch für Anfänger von Beginn an sehr gut geeignet – das Moveset lässt sich leicht erlernen und es sind keine komplizierten Gimmicks erforderlich, um mit dem Charakter erfolgreich sein zu können. Drei Sprünge in der Luft sowie der Wunderflügel-Sturmlauf (Spezial-Seite) und der zusätzliche Supersprung (Spezial-Oben) sorgen für ein relativ einfaches Zurückkommen auf die Stage, solange ihr euch nicht zu tief unter die Stage begebt. Der hammerstarke Jinjonator ist eine Hommage an das Finale aus Banjo-Kazooie und ist einer der verheerendsten Ultra-Smashes im Spiel. Eine ausführliches Spezial über das Moveset von Banjo und Kazooie könnt ihr euch hier durchlesen.
Die neue, sich – abhängig von den Drehungen des Berges – verändernde Stage, Spiral Mountain, steckt voller Details und wurde gut ins Spiel integriert. Aufmerksame Spieler werden altbekannte Gastcharaktere wie beispielsweise Gruntilda, Tooty oder Mumbo Jumbo im Hintergrund ausfindig machen können. Zunächst war diese schöne Stage nicht mit der Nintendo Labo-Brille kompatibel, durch ein späteres Update ist dies aber mittlerweile möglich und sehr zu empfehlen. Spiral Mountain dreht sich übrigens auch in der Schlachtfeld-Version, in der Omega-Version und in der Version ohne Stagekniffe – mich persönlich hat dies nicht gestört, doch Spieler mit Kinetose könnten damit Probleme haben, wodurch es unwahrscheinlich erscheint, dass die Stage (inklusive ihrer Variationen) in großen, kompetitiven Turnieren erlaubt sein wird.
Besonders brilliert das Kämpfer-Paket 3 bei der Musik: War die Musikauswahl beim Dragon-Quest-Paket noch aufgrund fehlender orchestrierter Songs durchwachsen, so hat das aus 10 Tracks bestehende Banjo-Kazooie- und Banjo-Tooie-Musikpaket alle Erwartungen übertroffen: Am schönsten gefällt mir der Remix zu Treasure Trove Cove, welcher von der Star-Komponistin Yoko Shimomura arrangiert wurde, doch auch die restlichen sechs brandneuen Remixe der jeweils unterschiedlichen Komponisten sind toll gelungen. Von den originalen Tracks habe ich mich am meisten über die Implementierung von Freezeezy Peak gefreut. Etwas schade, dass Click Clock Wood und Final Battle, zwei Tracks aus der Finalphase von Banjo-Kazooie, nicht ausgewählt wurden, doch dies ist schon Meckern auf sehr hohem Niveau. Im Großen und Ganzen hat Nintendo mit Banjo und Kazooie ein hervorragendes Paket geliefert, das sich kein Super Smash Bros. Ultimate-Fan entgehen lassen sollte!
Von Felix Eder (10. November 2019) „Terry wer?“ – Das werden sich wohl viele von euch gedacht haben, als Masahiro Sakurai vor einigen Wochen den Protagonisten aus der Fatal Fury-Reihe für Super Smash Bros. Ultimate ankündigte. Terry Bogard hatte seinen Ursprung 1991 auf dem Arcadesystem Neo Geo und trat seither in zahlreichen in Asien und Südamerika sehr populären Fatal Fury- und King of Fighters-Ablegern auf, die zum Großteil auch im Nintendo eShop auf der Nintendo Switch erwerbbar sind. Um möglichst ideal auf die Veröffentlichung in Smash Bros. vorbereitet zu sein, hatte ich im Herbst sowohl Real Bout Fatal Fury Special auf der Nintendo Switch als auch King of Fighter-Spiele am Arcade-Automaten ausprobiert. Denn eines steht fest: Von allen bisherigen DLC-Kämpfern in Super Smash Bros. Ultimate ist Terry der komplizierteste.
Folgende Spielinhalte werden mit dem Erwerb des Kämpfer-Pakets freigeschaltet:
- Neuer Kämpfer: Terry
- Neue Stage: King of Fighters Stadium
- 50 neue Musikstücke aus unterschiedlichen SNK-Spielereihen, darunter 17 neue Remixe
- 3 neue Bilder für eure Smash-Marke (Terry, Terry alt., Stern-Markensymbol)
- 13 neue Geister, 11 davon auf der DLC-Geistertafel bekämpfbar
Beim Moveset von Terry hat Masahiro Sakurai aus dem Vollen geschöpft und viele seiner charakteristischen Attacken aus unterschiedlichen Spielen wie beispielsweise Rising Tackle, Power Wave oder Buster Wolf wurden hervorragend in der Welt von Super Smash Bros. Ultimate umgesetzt. Mehrere Eigenschaften von Terry sind einzigartig und völlig neu: Terry besitzt einen Ausweichangriff, welcher ihm ermöglicht, ohne Verzögerung nach dem Ausweichen auf der Stelle durch das gleichzeitige Betätigen eines Angriffsknopfs zu kontern. Auch ist Terry der erste Charakter, der mit Crack Shoot eine Spezial-Attacke nach hinten besitzt: Eine kleine Revolution in Super Smash Bros., die sehr begrüßenswert ist: Wer weiß, vielleicht werden im nächsten Ableger der Reihe alle Charaktere über eine Spezial-Attacke nach hinten verfügen.
Wenig überraschend besitzt Terry, ähnlich wie Ryu und Ken, stärkere Varianten gegebener Moves, wenn bestimmte Richtungseingaben ausgeführt werden. Hat Terry über 100 % Schaden erlitten, hat er zudem Zugriff zu den verheerenden Super-Spezialangriffen Power Geysir und Buster Wolf, die nur mit bestimmten Richtungseingaben durchgeführt werden können. Eine detaillierte Auflistung und Erklärung aller Eingabebefehle könnt ihr euch hier durchlesen. Wer die originalen Spiele gespielt hat oder gut mit Ryu und Ken umgehen kann, wird auch mit Terry wenig Schwierigkeiten haben. Zugegeben: Für Anfänger könnte es zunächst etwas schwierig sein und ein paar Stunden Zeit kosten, sich die Eingabe-Abfolgen perfekt zu merken. Es wird öfter vorkommen, dass ihr beispielsweise einen Buster Wolf probiert, jedoch aus Versehen einen Power Geysir oder Crack Shoot macht – hier gilt das Motto „Übung macht den Meister". Um den Charakter zu meistern, ist sicherlich etwas mehr Aufwand nötig, als bei den meisten anderen Charakteren. Doch die gute Nachricht: Auch ohne die speziellen Richtungseingaben lässt sich der Charakter gut spielen und macht Spaß. Alle, die Terry nur zum Spaß spielen wollen, werden auch mit dem Standard-Moveset sehr gut (vermutlich besser als mit Ryu und Ken) unterhalten werden.
Punkten kann das Kämpfer-Paket 4 insbesondere mit der einzigartigen Stage und der immensen Musikauswahl. Die Stage King of Fighters Stadium besitzt links und rechts am Rand Wände, die einfache Stockverluste verhindern und erst dann zerbrechen, wenn der Einschlag der entgegenfliegenden Charaktere groß genug ist. Dieses geniale Konzept führt zu einem einzigartigen Spielerlebnis, das, wenn man es nicht besser wüsste, sogar als eigener Spielmodus durchgehen könnte. Wer Lust hat, kann mit Freunden ganze Turniere nur auf dieser Stage veranstalten und wird gut unterhalten werden. Stolze 20 Gastcharaktere aus unterschiedlichen SNK-Franchises tauchen im Hintergrund der Stage auf – leider sind sie jedoch sehr statisch und bewegen sich nur merklich nach Stockverlusten. Die Omega-Variante des King of Fighters Stadiums ist übrigens definitiv ein Anwärter auf die schönste Omega-Stage im Spiel.
Wie Sakurai bereits scherzte, sind die unglaublichen 50 Musikstücke (17 davon Remixe) alleine wohl bereits deutlich mehr Wert als die 5,99 €, die für das gesamte Kämpfer-Paket 4 benötigt werden. Um das Ganze in Perspektive zu setzen: Die Zelda-Reihe bietet 45 Musikstücke, die Kirbyreihe 38, die Pokémon-Reihe 33 und die bisherigen drei DLC-Kämpfer-Pakete (Persona + Dragon Quest + Banjo & Kazooie) weisen allesamt zusammen 29 Musiktracks in Super Smash Bros. Ultimate auf. Zwar sind nicht alle der 50 Stücke herausragend, doch bei einer derart riesigen Auswahl ist sicherlich für jeden etwas dabei – nicht nur die Fatal Fury- und King of Fighters-Spiele wurden bedient, sondern auch Stücke aus Metal Slug, Psycho Soldier, Samurai Showdown, Art of Fighting, Athena, Ikari Warriors und Alpha Mission wurden ausgewählt. Besonders hervorheben möchte ich den wunderschönen Remix des Psycho Soldier Themes (sowohl die japanische als auch die internationale Version), den 11th Street Remix aus Fatal Fury Wild Ambition, KD-0079+ - KOF 2002 UM und Tame a Bad Boy - KOF XIII. Sakurai und sein Team haben sich mit dem Kämpfer-Paket 4 erneut selbst übertroffen und in allen drei großen Bereichen (Charakter, Stage und Musikstücke) in Sachen Einzigartigkeit und Umfang im Vergleich mit den bisherigen DLC-Charakteren noch eine Schippe draufgelegt. Fortgeschrittene Spieler werden mit Terry viele Gameplay- und Kombo-Optionen geboten, doch auch Anfänger werden mit dem Standard-Moveset des Charakters gut zurecht kommen und ich kann jedem Super Smash Bros.-Fan das Kämpfer-Paket 4 sehr ans Herz legen.
Von Felix Eder (06. Februar 2020) Nach zahlreichen Spekulationen und langer Wartezeit wurde kürzlich der letzte DLC-Kämpfer des ersten Fighters Pass für Super Smash Bros. Ultimate enthüllt und veröffentlicht. Mit Byleth aus Fire Emblem: Three Houses, das erst vor wenigen Monaten für die Nintendo Switch erschien, hatten zu diesem Zeitpunkt wohl die wenigsten Leute gerechnet. Noch nie zuvor wurde ein DLC-Charakter derart zwiegespalten von der Community aufgenommen wie der Hauptcharakter des neuesten Fire-Emblem-Spiels. In den folgenden Zeilen werdet ihr über alle Facetten des Neuzugangs informiert und könnt erfahren, ob die Kritik berechtigt ist.
Folgende Spielinhalte werden mit dem Erwerb des Kämpfer-Pakets freigeschaltet:
- Neuer Kämpfer: Byleth
- Neue Stage: Kloster Garreg Mach
- 11 neue Musikstücke aus Fire Emblem: Three Houses, darunter ein neuer Remix auf Japanisch und auf Englisch
- 4 neue Bilder (jeweils 2 weibliche und 2 männliche) für eure Smash-Marke
- 11 neue Geister, 9 davon auf der DLC-Geistertafel bekämpfbar
Byleth (Fire Emblem: Three Houses) ist nach Daraen (Fire Emblem: Awakening) und Corrin (Fire Emblem Fates) bereits der dritte Avatar-Charakter mit einer männlichen und einer weiblichen Form innerhalb kurzer Zeit, der den Sprung in die Welt von Super Smash Bros. geschafft hat. Zusammen mit den Echo-Kämpfern Lucina und Chrom wurden somit bereits fünf neue Fire Emblem-Charaktere seit dem letzten Smash Bros.-Ableger hinzugefügt, während beispielsweise The Legend of Zelda trotz zahlreicher großer Spieleveröffentlichungen im gleichen Zeitraum keinen einzigen neuen Rosterplatz erhalten hat. Dass erneut ein Fire-Emblem-Avatar-Charakter hinzugefügt wurde, obwohl in Fire Emblem: Three Houses mit den Anführern der Militärakademien Charaktere mit weit mehr Persönlichkeit zur Auswahl standen, hinterlässt doch einen etwas fahlen Beigeschmack. Auch vom Aussehen her wirkt Byleth extrem ähnlich zu etablierten Kämpfern wie Marth und Chrom, sodass nicht wenige Fans sich die Frage stellten, wieso nicht beispielsweise Axtspezialistin Edelgard, das Gesicht der Schwarzen Adler, als Kämpferin ausgewählt worden ist. Ein nicht ebenbürtiger, aber dennoch netter Ersatz sind die tollen Skins von Byleth – jene zu Edelgard, Dimitri, Claude und Sothis sind ein Beweis, wie toll alternative Kostüme sein können.
Schlussendlich dürfte das einzigartige Waffenarsenal am besten zum Allrounder Byleth gepasst haben, wodurch die kontroverse Charakter-Entscheidung verständlicher wird: Ihr könnt sowohl Schwert (+ Peitsche), Bogen, Speer als auch Axt benutzen und euch stehen somit ungemein viele Angriffsoptionen zur Auswahl. Mit dem Spezial-Knopf könnt ihr die (ab einem gewissen Zeitpunkt) nicht mehr abbrechbare Nimmerfehl-Attacke aufladen und den stärksten Pfeil abschießen, den ein Charakter (abgesehen von Ultra-Smashes) jemals in Super Smash Bros. hatte. In der Luft fühlt sich Byleth mit Axt und Speer am wohlsten, während im Nahkampf bei den normalen Attacken meist das Schwert zum Einsatz kommt. Die Spezial Seite Areadbhar hat einen Sweetspot an der Speerspitze, wodurch Gegner stärker getroffen werden. Aymr, die Spezial Unten, verleiht wiederum ab der Hälfte des verheerenden, nicht abbrechbaren Axt-Angriffs Superrüstung, wodurch ihr vom Gegner nicht von der Stelle geschlagen werden könnt. Besonders hervorzuheben ist Byleths Spezial Oben, bei welcher sich das Schwert des Schöpfers ausfährt und ihr Gegner in Joker-Manier aus der Luft zu euch ziehen könnt und euch an die Stagekante oder sogar mehrmals an die Unterdecke von gewissen Stages ziehen könnt. Bei über 50 % Schaden des Gegners besitzt die Spezial Oben einen Meteoreffekt und kann somit Gegner schnurstracks nach unten in den Abgrund katapultieren. Der Ultra-Smash von Byleth heißt "Himmelsspalter der Erschafferin" und verleiht dem Schwert des Schöpfers die Macht von Sothis, ein wiederkehrendes Mädchen aus Byleths Träumen, wodurch ihr bis zu drei Gegner gleichzeitig mit einem kräftigen Angriff erledigen könnt. Ausgestattet mit dem Moveset eines Monster Hunters spielt sich Byleth hervorragend und bietet als langsamer Kämpfer mit verschiedensten Angriffen eine gelungene Abwechslung zu den zahlreichen schnellen, combolastigen Charakteren in Super Smash Bros. Ultimate.
Das Kloster Garreg Mach dient als Stage in Super Smash Bros. Ultimate und ist der zentrale Schauplatz in Fire Emblem: Three Houses. In diesem Kloster traf Byleth erstmals Edelgard, Dimitri und Claude, die Anführer der jeweiligen Häuser in der Militärakademie und musste sich entscheiden, welches Haus er beziehungsweise sie als Magister unterrichten will. Diese drei Anführer-Charaktere haben zusammen mit weiteren Studenten aus dem Hause der Blauen Löwen, der Goldenen Hirsche und der Schwarzen Adler (darunter Fan-Favoriten wie Hilda und Petra) Gastauftritte auf der Stage in Smash Bros. Ultimate. Im heiligen Dom könnt ihr zudem auf Gläubige inklusive der Erzbischöfin Rhea stoßen. Insgesamt unterteilt sich die Stage in vier Bereiche: Ihr könnt sowohl am Marktplatz, bei welchem es zerstörbare Buden gibt, im Großen Saal des Klosters, bei welchem ihr auf Kronleuchter an der Decke springen könnt, auf einer der Außenbrücken sowie im heiligen Dom spielen. Eine fliegende Kampffläche bringt euch nach einer gewissen Zeit jeweils zum nächsten Ort im Klostergelände. Sowohl die normale Form als auch jene ohne Stage-Kniffe besitzt keinen Abgrund, wodurch Kämpfer mit schwacher Spezial Oben und Luftmobilität wie beispielsweise Little Mac oder Dr. Mario einen großen Vorteil haben. Für Turniere ist diese Stage somit gänzlich ungeeignet: Selbst die Omega- und Schlachtfeld-Version der Stage unterscheidet sich von der Größe gegenüber allen anderen Omega/Schlachtfeld-Stages. Es bleibt zu hoffen, dass Nintendo diesen offensichtlichen Fehler in einem zukünftigen Update bereinigen wird. Positiv hervorzuheben ist auch der Endboss im Klassik-Modus, bei welchem ihr überraschende Unterstützung erhalten werdet – mehr will ich an dieser Stelle noch nicht verraten.
Kämpfer-Paket 5 beinhaltet 11 neue Musiktracks aus Fire Emblem: Three Houses, wobei jeweils zwei tolle Stücke davon (der Hauptthema-Remix sowie The Edge of Dawn) sowohl mit englischem als auch japanischem Gesang begleitet werden. Fasst man diese Versionen zusammen, so bietet das Kämpfer-Paket 5 de facto 9 verschiedene Musikstücke – die meisten davon beinhalten die charakteristische Hauptmelodie aus Fire Emblem: Three Houses. Weitere Highlights stellen die Musikstücke "Blue Skies and a Battle", "Between Heaven and Earth" sowie "The Apex of the World" dar, die perfekt zum Kampfgeschehen in Super Smash Bros. passen. Fans, die Fire Emblem: Three Houses durchgespielt haben, werden jedoch den Song "God Shattering Star" vermissen, der merkwürdigerweise nicht dabei ist, obwohl der vergleichbare Song "Lord of a Dead Empire" aus Fire Emblem Echoes: Shadows of Valentia im Spiel vertreten ist. Insgesamt ist Kämpfer-Paket 5 dennoch eine tolle musikalische Bereicherung für Super Smash Bros. Ultimate, in welchem es bereits 52 Fire Emblem-Stücke gibt – abgesehen von der Super Mario-Reihe hat kein anderes Franchise mehr Musiktracks zu bieten.