Nintendo Switch-Spieletest: Super Mario Party

  • Habe es mir gestern gekauft, aber auch nur, weil es bei Media Markt für 44 im Angebot war.


    Hatte mit einem Freund mehrere Stunden wirklich Spaß (nur Minispiele gespielt).
    Habe dann noch bis nachts online gespielt und das macht eigentlich auch Spaß - aber der wird schnell dadurch getrübt, dass trotz 200 MBit Leitung die Spiele ruckeln, weil immer einer dabei ist, dessen Verbindung nicht ausreichend ist.
    Das erinnert mich sehr an die Demo von Mario Tennis, das ich mir unter anderem deswegen nicht gekauft habe (das hätte es bei Media Markt auch für 44 gegeben).


    Die Minispielauswahl ist auch zu sehr beschränkt im Online Mariothon.
    Heute habe ich mal alleine eine Runde Party gespielt und es nervt mich, dass ich erst stundenlang alles freispielen muss, bevor die wahre Single Player Aufgabe "Pfad der Prüfungen" verfügbar ist.
    Das ergibt keinen Sinn.


    Ich hoffe, Nintendo bessert bald per Patch nach und kann teilweise verstehen, warum viele Leute das Spiel bei Ebay Kleinanzeigen schon nach einem Tag wieder verscheuern.
    Es könnte so ein tolles Spiel sein, wenn paar Sachen besser gemacht worden wären. Selbst grafisch sieht es insgesamt ziemlich gut aus.


    Bin ungern Betatester...

  • Mein Senf. Vorsicht, Wall of text.

    Mich enttäuscht das Spiel ein klein wenig. Klar, es ist nach 9, 10 und den furchtbaren 3DS-Ablegern mal wieder ein "klassisches" Mario Party, aber gegen Mario Party 8 oder DS stinkt es gnadenlos ab.
    Die Auswahl an Brettern ist mit 4 bisher wirklich sehr dürftig, zudem sind diese auch noch winzig klein und gar kein Vergleich zu den Boards früherer Mario Party-Titel. Die Interaktivität der Bretter mit Ereignisfeldern wirkt auch stark reduziert, da es viel weniger Details auf den einzelnen Boards gibt. Sich bewegende Wummps, eine Steinkugel, ein großer Tintenfisch, der eine Brücke zerstören kann, König Bob-Omb, der explodieren kann, ein Bob-Omb als ungewollter Begleiter, ein Kettenhund... das sind so ziemlich alle Ereignisse die auftreten können... insgesamt und überhaupt. Da haben einzelne Boards von Mario Party 8 zum Teil mehr an Abwechslung zu bieten als hier alle 4 zusammen.
    Die Mechaniken, wie man Sterne erlangt, unterscheiden sich auch im Grunde kaum von Board zu Board. Bis auf das letzte spawnt immer zufällig ein Stern der für gerade einmal 10 Münzen erworben werden kann, was ein lächerlicher Preis ist. Vielleicht erinnert sich der ein oder andere, der bereits ältere Mario Partys gespielt hat, daran, wie es war, als man seine Münzen sparen und gut abwägen musste, ob man sich ein Item leistet oder nicht. Bei Super Mario Party hat man eigentlich immer viel mehr Münzen in petto als man je ausgeben könnte, da selbst Verlierer von Minispielen noch mit Münzen vertröstet werden. Mehr Münzen als die Gegner in Hotels investieren, um es damit samt seiner Sterne zu übernehmen? König Buu Huu in einem zufälligen Raum seines Spukhauses ausfindig machen und dann auch hoffentlich genug Münzen dabeihaben, damit nicht alles umsonst war und man den Gegnern den Weg zum Stern bereitet hat? Eine von drei Schatzlampen für Münzen öffnen und hoffen, dass sie den begehrten Stern enthält? Tja, das alles gibt es hier nicht. Stern spawnt random, ist durch das minimale Brettformat extrem schnell zu erreichen und kostet de facto auch nix, weil man vor lauter Reichtum gar nicht weiß, wohin mit all den Münzen; was nicht zuletzt auch daran liegt, dass es sehr wenige rote Felder gibt und es sehr selten überhaupt dazu kommt, dass man Münzen wieder verliert, da es eben auch wenig Ereignisfelder gibt.
    Auch die Minispiele an sich machen mir bisher nicht so viel Spaß wie die von älteren Partys. Das gewisse Etwas fehlt da irgendwie, in Mario Party 8 haben einige Minispiele kleine Storys erzählt, etwa wenn man ein Spukhaus betrat und dann im Team Geister besiegen musste -einen Endboss inklusive. Im Ergebnisbildschirm konnte man schließlich das Gewinnerteam vor der Villa stehen sehen, während das Verliererteams von Geistern durch die Villa gejagt wurde, wie anhand von Schatten an den Fenstern zu sehen war. Solche Detailverliebtheit und diese "Nintendo-Magie" fehlt mittlerweile einfach und es wirkt als hätte sich Nintendo wirklich nur auf das Allernötigste konzentriert, selbst die Grafik ist sehr sehr simpel gehalten und kann nicht mit einem Mario Kart 8 Deluxe oder Super Mario Odyssey mithalten.
    Felder wie das Parakoopa-Feld oder das Lakitu-Feld sind auch nur relativ faule Alternativen zu Brett-abhängigen Events, die optisch mit dem Stil des Brettes hätten verschmelzen können. Beispiel: In Koopas Großstadt der Mogule aus Mario Party 8 gibt es ein Ereignisfeld vor einer zwielichtig aussehenden Gasse, welches eine sehr zwielichtig aussehende Gestalt auslöst, die bei einem Gegner ein Item/Münzen klaut und dem Spieler anschließend überreicht -passt wunderbar zum Brett und wirkt nicht völlig out of place wie eben ein Lakitu in einer Goldmine voller Bob-Ombs oder einer Art morgenländischen Kasinos von Kamek.


    Fazit: Das Spiel wirkt übereilt herausgebracht, die Ansätze sind da, aber es fühlt sich nicht vollendet an, sondern -nintendountypisch- sehr halbherzig in der Ausführung. Zu wenige, viel zu kleine, detailarme und featurelose Spielfelder, gar nicht mal so taktisch sinnvolle individuelle Würfel, zu günsige Sterne bei einem zu hohen Münzeinkommen (selbst bei Niederlagen gibt es Münzen) mit gleichzeitig wenig Risiken, diese auch wieder einzubüßen dämpfen den Spielspaß mächtig. Einziges wirkliches Plus für mich sind die interessanten und eher ungewöhnlichen Charaktere, aus denen man wählen kann (Monty Maulwurf, Gumba, Bumm Bumm,...). Ich hoffe sehr, dass Nintendo da noch Bretter nachschiebt, die etwas mehr Qualität bieten, da mich Sachen wie das Raft-Abenteuer nur mäßig reizen.

  • Mega gut geschriebener Testbericht! <3


    Der ist diesmal so lang, dass ich doch glatt zwei Tage gebraucht habe, um alles zu lesen. Liegt aber an meinen ziemlich turbolebten Wochenende auf den Oktoberfest inklusive Vorbereitung und Styling...


    Egal, ich finde ihr habt das Spiel wirklich extrem ausführlich getestet und ich muss gestehen, dass ich mich nach den Test sogar noch mehr freue, als es davor der Fall war.


    Anders als die Meisten finde ich die Größe der Spielbretter perfekt gewählt. Klar, es gibt weniger zu erkunden, aber das Erkunden ist auch nur solange interessant, solange man die Spielbretter nicht komplett kennt. Sobald man alles gesehen hat steht nur noch der Spielefluss im Mittelpunkt.


    Ich weiß noch als ich damals bei den gigantischen Brettern mehrere Runden vor Ende am Stern vorbei gerannt bin, da ich nicht genug Münzen hatte, um ihn mir zu kaufen. Ab da an war dann meist auch klar, dass ich keine Möglichkeit mehr haben werde das Spiel zu drehen, da das Spielbrett viel zu weitläufig war, um mir noch einen Stern zu sichern. Außer natürlich der Stern taucht genau vor meiner Nase auf... :dead:


    Mit kleineren Welten bleibt das Spiel hingegen bis zum Ende spannend, da man immer die Möglichkeit hat das Spiel in letzter Sekunde doch noch zu wenden. Ich freue mich sehr auf das Spiel und werde es mir demnächst zulegen. Vielen lieben Dank für den Testbericht.

  • Ich kann nicht viel gegen das Spiel sagen außer das ich mir schon 2-3 Bretter mehr gewünscht hätte und was ich vermisse seit den letzten Titeln sind Duelle, Kampfspiele und Schicksalsfelder mit Sternen und Münztausch und etwas mehr Items hätten auch dabei sein können. Aber die Minispiele machen auf jedenfall Spaß

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