Kenichiro Takaki wird nach 13 Jahren der Zusammenarbeit Marvelous verlassen. Dies erfahren wir heute durch erste Informationen aus der kommenden Ausgabe des japanischen Famitsu-Magazins. Sein neuer Arbeitsplatz befindet sich nun bei Cygames, wo er bereits bei der Entwicklung eines neuen Fantasy-Spiels involviert ist. In Kürze soll ein ausführliches Interview mit Herrn Takaki folgen, bei welchem er die Umstände seiner Entscheidung sowie die Zukunft seiner Projekte genauer erläutert. Einige Details aus dem Gespräch kamen jedoch schon jetzt ans Tageslicht.
"Sex sells" – aber nicht mehr
Bekannt wurde Kenichiro Takaki insbesondere durch die Senran Kagura-Serie, welche mit Senran Kagura: Burst auf dem Nintendo 3DS ihren Anfang fand und allerhand Nachfolger wie auch Spin-off-Spiele erhielt, darunter zuletzt auch Senran Kagura Reflexions und Peach Ball: Senran Kagura für die Nintendo Switch. Aufgrund der freizügigen Natur und den vielen bewussten Fanservice-Elementen in den Spielen nannte man Takaki auch den "Oppai Producer". (Als "Oppai" bezeichnet man im Japanischen eine große Oberweite bei Frauen.) Genau dies wurde ihm aber allmählich zum Verhängnis.
Gegenüber Famitsu erklärt Herr Takaki, dass aktuelle Entwicklungen im Umgang mit sexuellen Inhalten in Videospielen der Grund für seine Entscheidung seien. Firmen- oder gar industrieweite politische Entscheidungen gegen die Darstellung von Erotik stellen ein enormes Hindernis dar und haben das Fass für Herrn Takaki nun endgültig zum überlaufen gebracht. Genau so viele Personen, die sexuelle Inhalte kritisierten, haben auch Gefallen an ihnen gefunden, sagt der Senran Kagura-Schöpfer.
Er ist der Ansicht, dass diese Vielfalt an Inhalten dem Videospielmarkt geholfen habe. Nachdem er aber miterlebte, wie schnell sich dieser Aspekt zerstören lässt, hat er sich über andere Dinge Gedanken gemacht. Regulierungen seien allgemein gut und förderlich, um bestimmte Genres und Umgebungen zu schützen. Aktuelle Trends scheinen für Takaki allerdings kein anderes Motiv zu haben, als bestimmte Inhalte bewusst unterdrücken zu wollen.
Zwar trennt sich Kenichiro Takaki von Marvelous, dabei gebe er aber nicht seine Position als "Oppai Producer" auf, erklärt er. Die Zusammenarbeit mit dem Senran Kagura-Team soll fortgesetzt werden und Takaki werde dafür sorgen, dass aktuell in Entwicklung befindliche Projekte abgeschlossen werden. Nichts versprechen könne er jedoch für Senran Kagura 7even, dem neuen Hauptableger für die PlayStation 4. Er werde sich darum kümmern, dass einige Teile des Spiels verbessert werden, anschließend müsse sich aber vielleicht jemand anderes darum sorgen, das Projekt zu einem Abschluss zu bringen. Anpassungen müsse Marvelous zwar intern vornehmen, er bleibe aber an der Serie beteiligt, heißt es.
Neue Projekte außerhalb von Senran Kagura
Die Famitsu verrät außerdem, dass Herr Takaki derzeit an einem neuen Multimedia-Franchise von Marvelous mitwirkt, welches sowohl als Videospiel als auch als Anime umgesetzt werden soll. Die Grundidee stamme aus Takakis Feder, für das Charakter-Design zeichne sich jedoch Hanaharu Naruko verantwortlich, die Animationen werden von Hiraku Kaneko geleitet. Im Fokus sollen wieder einmal attraktive junge Damen stehen, konträr zu Senran Kagura aber gewöhnlich bekleidet. Eines der Bilder im Magazin zeigt ein Mädchen auf einem Motorrad. Das Spiel wird als konventionell und wild beschrieben. Herr Takaki möchte etwas für seinen Status Untypisches entwickeln. "Was, das kommt vom Oppai Director?", diese Art von Reaktion erhofft er sich.
Mittlerweile befindet sich Kenichiro Takaki in den Händen von Cygames, welche für Spiele wie Granblue Fantasy und neuerdings auch Draglia Lost bekannt sind. Bei Cygames werkelt Takaki an einem Fantasy-Spiel für Konsolen. Laut ihm sei es schon länger sein Wunsch gewesen, an einem Fantasy-Spiel zu arbeiten. Als Kind liebte er diese Art von Spielen.
Abschließend eine Botschaft von Herrn Takaki:
ZitatMein Arbeitsplatz und meine Art der Arbeit mögen sich zwar ändern, aber ich werde nichts daran ändern, was ich zeigen möchte. Ich bin ein Videospielfan durch und durch und ich erzähle dreckige Witze und rede jede Menge Unsinn, aber wenn es darum geht Videospiele zu entwickeln, gebe ich immer mein Bestes.
Denkt ihr, Kenichiro Takaki hat die richtige Entscheidung getroffen? Was erhofft ihr euch von seinen nächsten Projekten?
Quelle: Siliconera