
Das sind die Spiele des Jahres 2023 der ntower-Redaktion Spezial
Geschrieben von Krispin Berndt am 31.12.2023
In wenigen Stunden steht der nächste Jahreswechsel vor der Tür und das Jahr 2024 empfängt uns mit offenen Armen – und hoffentlich erneut mit großartigen Videospielen. Der allgemeine Tenor aus der Videospielwelt ist weitestgehend einstimmig: Das Jahr 2023 gehörte mitsamt seiner zahlreichen Videospiele zweifelsohne zu den spannendsten Jahren. Blockbuster wie The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom, Baldur's Gate 3, Hogwarts Legacy, Diablo 4, Alan Wake II und Super Mario Bros. Wonder lockten uns vor die Bildschirme und sorgten für Begeisterung und Höchstwertungen.
In diesem Spezial lässt unsere Redaktion das Videospieljahr 2023 noch einmal Revue passieren und wir verraten euch unsere ganz persönlichen Spiele des Jahres. Die folgende Liste beinhaltet dabei nicht nur Spiele für die Nintendo Switch, sondern auch für den PC, die Xbox und PlayStation – mit der einen oder anderen Überraschung. Schnappt euch einen der freien Plätze in unserem ntower-Raumschiff und unternehmt mit uns vor dem Jahreswechsel eine aufregende Reise durch das breitgefächerte Universum der Videospielwelt aus dem Jahre 2023:
Nintendo Switch
Unser Test zu The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom
Spiel des Jahres von Kerstin Steiner und David Kuhlgert
© Nintendo
Ein Highlight, das schon von vornherein feststand, war definitiv The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom. Das Release-Datum wurde dick im Kalender angestrichen und ich hatte mir extra dafür eine Woche Urlaub genommen und jede einzelne Sekunde vom Spiel genossen. Der neuste Zelda-Teil war all das, was ich am Franchise liebe und noch so viel mehr, was mich teilweise immer noch vor den Bildschirm fesselt. Denn der Nintendo-Titel hält einen sehr, sehr lange auf Trab und genau so etwas erwarte ich auch von einem Spiel, das einen an jeder Ecke mit neuen Dinge überrascht.
Egal ob basteln, kämpfen oder sammeln – The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom hat für mich einfach sämtliche Erwartungen übertroffen, die ich an das Spiel hatte und es wurde so wundervoll auf den ersten Teil aufgebaut, dass es zwar in der gleichen Welt stattfindet, sich jedoch völlig neu anfühlt. Am meisten hat mich aber wohl die Tatsache begeistert, dass jeder Einzelne einen komplett anderen Verlauf im Spiel hat, da die Geschichte zwar grob vorgegeben ist, jedoch so viele Möglichkeiten bestehen, an das Spiel ranzugehen.
Das Spielejahr 2023 war eines der Stärksten der letzten Jahre. Über alle Plattformen hinweg gab es ein Füllhorn an fantastischen Titeln aus so gut wie allen Genres, die man sich vorstellen kann. Und obwohl die allermeisten meiner Spiele-Highlights in diesem Jahr nicht auf der Nintendo Switch beheimatet waren, hatte ich mich auf eines für die Hybrid-Konsole ganz besonders gefreut: The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom.
Der Vorgänger hatte mich, wie sicherlich viele von euch, unfassbar in den Bann gezogen. Er hat die Art, wie eine Open-World funktionieren kann, revolutioniert und sah für ein Spiel, welches man unterwegs spielen konnte, unfassbar gut aus. Ich habe Stunden über Stunden im Spiel verbracht, jede noch so kleine Ecke erforscht. Auch wenn der diesjährige Nachfolger nicht ganz denselben Hype in mir wecken konnte, was unter anderem an dem düstereren Setting lag, habe ich unfassbar gerne wieder meine Zeit in Hyrule verbracht.
Nintendo hat viele der bereits sehr gut funktionierenden Mechaniken nochmals verfeinert und hat das Spiel durch die Unterwelt und fliegenden Inseln nochmals vergrößert, ohne dass die Welt leer wirkt. Alte Orte mit leicht verändertem Anstrich wieder zu besuchen hat mir unglaublich viel Freude bereitet und das erste Mal der Melodie bei einem der zahllosen Ställe zu lauschen, war wie nach Hause kommen – inklusive leichter Gänsehaut. Auch 2024 werde ich sicherlich noch einige Stunden im finsteren Hyrule verbringen und mich irgendwann dann auch mal Ganondorf stellen, sobald ich jeden Pixel im Spiel erforscht habe.
Nintendo Switch
Spiel des Jahres von Philipp Pöhlmann
© Nintendo
Mein Spiel des Jahres 2023 ist zweifelsohne Pikmin 4. Der neueste Ableger des Strategie-Adventures rund um die niedlichen Pflanzenwesen ist für mich einfach das perfekte Sequel. Zehn unfassbar lange Jahre hat uns Nintendo darauf warten lassen, doch das Warten hat sich definitiv gelohnt. Nicht nur handelt es sich hierbei um das bisher größte Abenteuer rund um Captain Olimar sowie dieses Mal eine ganze Horde weiterer Figuren, die vom mysteriösen Planeten PNF-404 gerettet werden müssen, sondern auch um das spielerfreundlichste.
Während auf der einen Seite zahlreiche Änderungen vorgenommen wurden, um die gerade bei den ersten beiden Ablegern der Reihe oftmals willkürlich und nicht besonders geschickt wirkende K. I. der Pikmin sowie der Gegner zu verbessern, bietet uns Pikmin 4 mit Rettungshund Otschin auch einen tierischen Begleiter, der das Abenteuer so komfortabel wie noch nie werden lässt. Zusätzliche Quality-of-Life-Features wie die Rückspulfunktion, falls doch einmal etwas gehörig schiefgehen sollte, sind dabei die Kirsche auf der Sahnehaube. Lediglich für die vielen Dialoge, vor allem zu Tutorialzwecken, hätten sich wohl die meisten Serienveteranen eine Option zum Deaktivieren gewünscht. Schon lange hatte ich keinen derartigen Spaß mehr daran, ein Spiel zu 100 % zu komplettieren. Bleibt nur zu hoffen, dass wir auf Pikmin 5 nicht wieder ein Jahrzehnt warten müssen ...
Nintendo Switch
Spiel des Jahres von Krispin Berndt
© Blobfish
Obwohl in diesem Jahr schier endlose Blockbuster erschienen sind, die zweifelsohne an der Spitze der Top-Listen stehen werden, gehört Brotato zu meinem persönlichen Spiel des Jahres. Plattformübergreifend habe ich in diesem Jahr kein anderes Spiel so viel gespielt, wie das Arena-Shooter-Rogue-lite von Blobfish. Während ich im ersten Halbjahr bereits über 100 Spielstunden auf dem Steam Deck gesammelt habe, folgte im August die Veröffentlichung auf der Nintendo Switch. Entgegen meiner anfänglichen Befürchtungen, dass sich das Spiel durch die lange Spieldauer auf dem Deck für mich abgenutzt hat, habe ich auf der Nintendo Switch noch einmal 130 Stunden in Brotato investiert und es erstmals komplett mit allen Charakteren auf der höchsten Gefahrenstufe durchgespielt. Stellt man dann noch den mickrigen Preis von unter 5 Euro den Spielstunden und Spielspaß gegenüber, war es für mich die beste Investition seit vielen Jahren. Gemessen an dem Preis, den unzähligen investierten Spielstunden und dem süchtig machenden Gameplay setze ich Brotato ohne Bauchschmerzen die Krone als mein Spiel des Jahres auf.
PC
Spiel des Jahres von Ilja Rodstein
© Colossal Order
Auch wenn es eigentlich kein guter Spielstart war, so habe ich Cities Skylines 2 trotzdem sehr genossen und tue es auch immer noch. Mit Cities Skylines habe ich davor hunderte an Spielstunden damit verbracht, meine eigene Stadt zu bauen und irgendwie die finanzielle Situation und gleichzeitig den Verkehr zu managen. Mit Cities Skylines 2 wurde das Spiel um viele sinnvolle Neuerungen ergänzt, auch wenn einige Funktionen auf Kosten zukünftiger DLC-Inhalte gestrichen wurden.
Mit seinen vielen Erweiterungen konnte der erste Teil damals bei mir immer wieder das Interesse wecken und ich bin mir sicher, dass dieser Teil es auch wird. Aktuell fehlt eine gute Performance auf dem PC, die aber gefühlt mit jedem Update besser und besser wird, auf der anderen Seite lässt auch die Mod-Unterstützung noch ein wenig auf sich warten. Sobald dies im Spiel enthalten ist und der Titel gleichzeitig auch noch coole DLC-Inhalte und Mods erhält, werde ich auch hier sicherlich wieder viele Spielstunden verbringen.
PC, Xbox, PlayStation
Unser Test zu Resident Evil 4 Remake
Spiel des Jahres von Adis Selimi
© Capcom
In einem Jahr, das vor hochwertigen Veröffentlichungen nur so überquoll, ist es wirklich schwer, ein einziges Highlight zu benennen. Deshalb möchte ich mich auf die wahrscheinlich größte Überraschung für mich persönlich konzentrieren: das Remake von Resident Evil 4. Ich war lange Zeit der Auffassung, dass Capcoms Action-Horrorklassiker keines Remakes bedarf. Noch heute weiß Leon S. Kennedys Abenteuer mit einer fantastischen Inszenierung zu begeistern und wirkt trotz einiger technischer Abstriche erfrischend modern.
Doch Capcom hat mich eines besseren belehrt: Resident Evil 4 stellt vielmehr eine Neuintepretation des Ausgangsmaterials dar als eine klassische Neuauflage. Mehr Horror, neue Charakterisierungen und modernes Gameplay. Das Remake des Klassikers bietet alles, was sich das Fan-Herz nur wünschen kann. Es spricht zudem für die in Teilen noch immer unübertroffene Qualität des Originals, dass ein Remake im vollgestopften Jahr 2023 so hohe Wellen geschlagen hat. Capcom bleibt auf der Erfolgsspur. Nächster Halt: Dragon’s Dogma 2.
Nintendo Switch
Unser Test zu Fire Emblem Engage
Spiel des Jahres von Daniel Kania
© Nintendo / Intelligent Systems, Bildmontage: © ntower
Es war nicht Liebe auf den ersten Blick, schlussendlich konnte sich Fire Emblem Engage aber doch als eines meiner liebsten Videospiele des Jahres behaupten. Intelligent Systems hat das bekannte Spielkonzept mächtig herausgeputzt und einen wahnsinnig fesselnden Gameplay-Loop geschaffen. Das Kartendesign ist so ausgeklügelt wie noch nie, Einheiten lassen sich einfacher denn je den eigenen Vorstellungen anpassen und obendrein wird uns der bis dato technisch wie auch optisch ausgereifteste Serienteil geboten. Zu Beginn vermisste ich die Social-Sim-Aspekte und das tiefgehende Worldbuilding sowie Writing, welche bei Three Houses so großen Eindruck hinterlassen haben, konnte mich im Verlauf aber mit dieser anderen Ausrichtung von Fire Emblem anfreunden. Vielleicht schaffen es die Entwickler beim nächsten Mal, alle Stärken miteinander zu verbinden und so möglichst viele Fans abzuholen. Zumindest von meiner Seite gibt es für Engage immerhin eine klare Spielempfehlung.
Nintendo Switch
Unser Test zu Persona 4 Golden
Spiel des Jahres von Felix Kraus
© Atlas / SEGA
Was für ein Spielejahr! Da fällt es wirklich schwer, einen persönlichen Favoriten auszuerkiesen. Entscheide ich mich für das überragende, unglücklicherweise von technischen Problemen überschattete Star Wars: Jedi Survivor, die unverschämt gelungene Neuauflage von Resident Evil 4 oder den frischen Rollenspiel-Benchmark Baldur's Gate 3? Wenn ich noch einmal gründlich darüber nachdenke – nichts davon. Stattdessen möchte ich einen simplen Port nennen, der mich auf eine emotionale Achterbahnfahrt geschickt hat, die ich so schnell nicht mehr vergessen werde. Mein Spiel des Jahres 2023 ist ... Persona 4 Golden für die Nintendo Switch.
Nachdem ich den dritten Teil für unser Magazin testen durfte, bin ich der Reihe verfallen und habe mich sofort an den nächsten Ableger gemacht. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe mich bisher in keinem Schauplatz so wohlgefühlt wie im virtuellen Inaba. Die ländliche Gegend verströmt trotz des gefährlichen Nebels ein warmes Gefühl der Geborgenheit und mein dortiger Freundeskreis verpasst dem Ganzen noch den letzten, eleganten Schliff. Die Geschichte um den Neuankömmling aus der Großstadt mag auf den ersten Blick nicht sonderlich originell erscheinen, doch die vielen kleinen und auch ein paar große Events machen aus der einfachen Prämisse etwas ganz Besonderes. Natürlich schwächelt das Spiel aufgrund seines Alters an mancher Stelle (z. B. im Dungeon-Design) und heutzutage würde man vielleicht auf eine Handvoll Dialogzeilen verzichten, doch unterm Strich ist Persona 4 Golden immer noch ein hervorragendes JRPG, wovon sich jede Spielstunde lohnt. Und wer weiß? Vielleicht lässt sich ATLUS nach Persona 3 Reload auch zu einer Neuauflage des vierten Teils hinreißen. Meine Daumen sind jedenfalls gedrückt.
PC
Spiel des Jahres von Michael Barg
© FromSoftware
Ohne große Erwartungen mit meinem werten Kollegen Adis auf der diesjährigen gamescom kurz beim Xbox-Stand angezockt, nur um kurz danach binnen kürzester Zeit vollkommen in der Mecha-Action einzutauchen. Das war Armored Core VI für mich, welches sich in diesem knallharten Videospieljahr auf die Spitze meiner Game of the Year-Liste kämpfen konnte. Neben Resident Evil 4, Dead Space und Sea of Stars stellt der sechste Ableger von FromSoftwares Armored Core-Franchise meine liebste Videospielerfahrung des Jahres 2023 dar, auch wenn es nicht meine Jahreshöchstwertung im Test abstauben konnte. Zwar gab es wenige Dinge zu kritisieren, wie die etwas in die Jahre gekommene Art, eine Geschichte zu erzählen, trotzdem konnte mich dieses Jahr kaum ein Gameplay, kaum eine Action, kaum ein Ausrüstungssystem so sehr in seine fiktionale Welt locken wie die Armored Cores des Planeten Rubicon. Die "Game of the Year"-Schärpe konnte sich Armored Core VI neben seiner unverwechselbaren Action insbesondere durch die butterweiche Steuerung an sich reißen. Selten habe ich eine so präzise und befriedigende Art zu kämpfen erlebt, wie in Armored Core VI. Mecha-Fans sollten ohnehin schon zugegriffen haben, alle anderen: Gebt dem abgefahrenen Action-Abenteuer eine Chance, die ihr auch im dritten New Game Plus-Durchlauf nicht missen dürft – dauert auch echt nicht so lang. Versprochen. Ist ziemlich kurz!
Nintendo Switch
Unser Test zu Metroid Prime Remastered
Spiel des Jahres von Christian
© Nintendo
Zitat von ChristianDer Titel für mein persönliches Spiel des Jahres geht an Metroid Prime Remastered. Anders als bei The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom, das mit Ansage ein tolles Spiel geworden ist, hat mich Nintendo mit dem Remaster von Metroid Prime wirklich überrascht. Damit ist nicht nur der Shadow Drop gemeint, sondern die exzellente Arbeit, die in dieses Spiel geflossen ist. Damit sieht es heute so aus, wie ich es, als Spieler des Originals, von damals eigentlich in Erinnerung habe. Die Mischung aus Ego-Shooter und Action-Adventure, mit seinen Rätseln und der Erkundung, gepaart mit diesem Gefühl der Einsamkeit, erreicht für mich bis heute kein anderes Spiel.
Nintendo Switch, PlayStation 3, Xbox 360
Spiel des Jahres von Stefan Nowak
© Cave
Zitat von Stefan NowakSchon seit Anfang der 1980er-Jahre sind Shoot 'em ups meine liebsten Spiele und im Laufe der Zeit habe ich schon so manche Konsole erlebt, die gut versorgt wurde. So richtig interessant wurde es mit dem Mega Drive, danach natürlich mit dem Saturn – Batsugun ist wunderschön! – und sogar mit aktuelleren Systemen bis hin zur XBox 360. Nicht schlecht, was dort unterwegs ist ... Allen voran natürlich die vielen sehr guten Ballerspiele von Cave. Überglücklich verbrachte ich viele Stunden mit DoDonPachi DaiOuJou – zunächst mit der gelungenen PS2-Version, danach auch mit der für die XBox 360, die nach einem Patch absolut genießbar wurde.
Nach dieser Zeit wurde es etwas ruhiger. Und ich dachte sogar darüber nach, mich nicht mehr so viel mit Konsolen zu beschäftigen. Dann kam die Nintendo Switch! Unglaublich, aber wahr: Niemals zuvor wurden dermaßen viele Shoot 'em ups für eine Konsole auf Datenträgern veröffentlicht.
Und darunter tatsächlich sogar mein heißgeliebtes DDP DOJ unter dem Namen "DoDonPachi Blissful Death Re:Incarnation". Unbestreitbar eines der besten Shoot 'em ups aller Zeiten und dann auch noch im Rahmen der M2 ShotTriggers-Reihe. Wenn sich die Experten von M2 um ein solches Projekt kümmern, dann kann einfach kaum etwas schiefgehen. Ja, DoDonPachi DouOuJou / Blissful Death hat schon einige Jahre auf dem Buckel. Aber es ist – mal wieder – mein Spiel des Jahres.
Nintendo Switch
Unser Test zu Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key
Spiel des Jahres von Simon Münch
© Koei Tecmo Games Co., Ltd., Bildmontage: © ntower
Mein Spiel des Jahres ist Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key, das mich in der ersten Hälfte des Jahres derart in den Bann ziehen konnte, dass ich gleich die ganze Trilogie auf der PlayStation angeschmissen habe und entsprechend Spielstunden im dreistelligen Bereich hineinbuttern konnte. Mit diesem Eintrag in die Atelier-Reihe hat eine der beliebtesten Arcs ein würdevolles Ende gefunden, das nicht nur mit einer lebendigen Spielwelt und nettem Kampfsystem punktet, sondern auch von der Handlung her zu überzeugen weiß. Alle Charaktere ein letztes Mal zusammen zu sehen und wie sie sich über die Jahre hinweg entwickelt haben, erzeugte nicht nur einen Hauch von Nostalgie, sondern wirkte auch äußerst erfrischend. Es tat aber auch weh, zu wissen, dass nun alle Charaktere ihres Weges gehen werden und wahrscheinlich kein Spiel mehr mit allen zusammen im Fokus erscheinen wird. In gewisser Weise ist dieses Spiel der Schlüssel zu meinem Gamer-Herzen im Jahre 2023!
Wohin die Reise des Franchise geht, ist schwer zu sagen. Nachdem Ryza auch als Anime-Serie im Sommer über die Bildschirme flimmerte und mit Atelier Marie ein Remake des ersten Teils erschien, sind die Karten neu gemischt und bereit, für unvorhersehbare Einträge in die umfangreiche Serie. Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key ist unangefochten der Grund, wieso ich mich auf das kommende Gaming-Jahr freue, in der Hoffnung, dass einige JRPGs eines ähnlichen Kalibers auf euch und mich warten.
Nintendo Switch
Unser Test zu Xenoblade Chronicles 3: Die erlöste Zukunft
Spiel des Jahres von Niels Uphaus
© Nintendo / Monolith Soft
Mit über 200 Stunden ist The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom zwar mein meistgespieltes Spiel, mein Spiel des Jahres ist jedoch ein DLC. Xenoblade Chronicles 3: Die erlöste Zukunft gehört wohl zu den besten Zusatzinhalte, die es je für ein Videospiel gegeben hat. Wie schon bei Torna haben wir ein vollwertiges Spiel mit neuen Mechaniken, neuen Orten und mehr vor uns. Nach 13 Jahren hat Monolith Soft die Xenoblade Chronicles-Formel perfektioniert und das merkt man dem Spiel auch an. Das Highlight ist aber ohne Frage die Story. Mit Shulk und Rex sind die Protagonisten von Teil 1 und 2 in der Welt von Xenoblade Chronicles 3 gelandet und statt einfacher Cameo-Auftritte sind sie ein integraler Bestandteil der Geschichte, ohne jedoch den neuen Charakteren das Rampenlicht zu stehlen. Das Spiel hat so viele Referenzen und Fanservice für Veteranen der Reihe, dass ich sie gar nicht alle aufzählen kann. Seinen Abschluss findet das Ganze in einem grandiosen Finale, das die Saga gebührend verabschiedet und Xenoblade Chronicles 3 zu einem der besten Spiele für die Nintendo Switch werden lässt.
Nintendo Switch
Spiel des Jahres von Kerstin Steiner
© Team17
Indie-Spiele gehen in den großen Award-Shows gerne unter und doch gibt es so viele wundervolle Perlen unter ihnen, dass es mir fast schon Leid tut, dass sie oft nur wenig Aufmerksamkeit bekommen. Das gleiche dachte ich auch beim Adventure Dredge, das zunächst an der großen Masse vorbei schipperte. Daher hab ich mich umso mehr gefreut, als es plötzlich doch in den Fokus vieler Spielerinnen und Spielern rutschte und sie mit der besonderen Atmosphäre beeindrucken konnte.
Mein Interesse hatte das Spiel bereits geweckt, als ich den ersten Trailer gesehen hatte und auch wenn ich noch etwas Bedenken hatte, dass es vielleicht zu gruselig sein würde, habe ich meine Fahrten in den Gewässern sehr genossen und wollte unbedingt wissen, was sich hinter den Mysterien befindet. Was mich erwartet hat war eine Reise, die ich nicht mehr missen möchte und so viele groteske Fische, sodass mir heute bei dem Geräusch noch etwas das Blut in den Adern gefriert. Eine wirklich großartige Mischung, weswegen Dredge definitiv zu meinen Indie-Highlights des Jahres zählt!
Nintendo Switch
Unser Test zu Bayonetta Origins: Cereza and the Lost Demon
Empfehlung von Philipp Pöhlmann
© Nintendo / SEGA
Nicht mein Spiel des Jahres, dafür aber meine Überraschung des Jahres war Bayonetta Origins: Cereza and the Lost Demon. Bereits in Bayonetta 3 war ein kleiner spielbarer Teaser dieses Adventures enthalten, dass es sich dabei aber um einen vollwertigen Titel handeln würde, enthüllte man erst im Rahmen der The Game Awards 2022. Cerera and the Lost Demon stellt außerdem ein Spin-off dar, das uns anders als die Hack and Slash-Titel der Hauptreihe in ein märchenhaftes Adventure mit Platformer-Elementen entführt. Nicht immer gehen solche Experimente mit etablierten Marken gut, doch hier lieferten die Entwickler von PlatinumGames eine wahrlich einzigartige Erfahrung ab.
Zusätzlich zum Genrewechsel und dem ganz anderen Setting fällt auch die Steuerung völlig ungewohnt aus. Hier übernehmt ihr nämlich mit den beiden Joy-Con oder jeweils einer Hälfte eures Controllers die Kontrolle sowohl über Cereza als auch den Dämon Cheshire, welche sich unabhängig voneinander bewegen können. Was eingangs etwas ungewohnt erscheinen mag, geht im Laufe der Zeit in euer Fleisch und Blut über und euch damit immer geschmeidiger von der Hand. Märchenhafte Umgebungen und Klänge, skurrile Charaktere und eine Geschichte über eine unwahrscheinliche Freundschaft ziehen euch hier in ihren Bann – und das Ganze sogar ohne die für die Bayonetta-Reihe bekannten übertriebenen Gewaltdarstellungen, zu viel enthüllenden Outfits oder derben Sprüche. Somit kann sogar ein jüngeres Publikum erste Schritte in die magische Welt der Umbra-Hexe wagen.
Nach dem diesjährigen Abgang von Serienschöpfer Hideki Kamiya von PlatinumGames bleibt abzuwarten, in welche Richtung sich das Bayonetta-Franchise in Zukunft entwickeln wird. Meine Hoffnung besteht jedoch darin, dass neben der Hauptreihe auch noch andere Charaktere aus dem verrückten Cast eine eigene Origin Story verpasst bekommen – vielleicht sogar erneut in anderen, völlig unerwarteten Spielegenres.
Was waren eure Videospiel-Highlights aus 2023?