Balatro: Einstufungsbehörde schmeißt den Überrachungs-Hit vorübergehend aus dem Nintendo eShop

  • Das Deckbuilder-Rogue-like Balatro von PlayStack gehört aktuell zu einem der heißesten Newcomer der Videospielwelt. Spielerschaft und Fachpresse sind sich einig: Balatro ist die bisher größte Überraschung des Jahres und gesellt sich mit einem durchschnittlichen Score von 90 und 92 auf Metacritic und OpenCritic zu der namhaften Spitzengruppe. Das von Poker inspirierte Spiel wurde nun unerwartet aus den digitalen Stores von Steam, Microsoft, PlayStation und Nintendo entfernt.


    Behörde vermutet Verherrlichung von Glücksspiel


    In einem ausführlichen Statement äußerte sich der Publisher von Balatro auf Social Media und bestätigte, dass das Spiel ohne jegliche Vorwarnung in einigen Ländern vorübergehend nicht mehr verkauft wird – darunter auch hierzulande im Nintendo eShop. Der Grund dafür seien nicht die digitalen Stores selbst, sondern die überraschende Kehrtwende bei der Alterseinstufung. Ursprünglich wurde Balatro mit einer Altersfreigabe von 6 Jahren eingestuft und nun auf ein Mindestalter von 18 Jahren angehoben. Dadurch muss das Spiel in den jeweiligen Stores neu eingereicht werden, wodurch die Einträge vorübergehend deaktiviert werden mussten.


    Der Publisher zeigt sich nicht nur über die erneute Einstufung und der damit einhergehenden Erhöhung des Mindestalters überrascht und enttäuscht, sondern auch über die Begründung. Laut dem Gremium der Einstufungsbehörde würde Balatro angeblich Bilder, die in Verbindung mit Glücksspielen stehen, enthalten und das Spiel würde über Glücksspiele im negativen Sinne aufklären.


    Der Entwickler von Balatro sei selbst gegen jegliche Art von Glücksspielen und achtete bei der Entwicklung sorgfältig darauf, dass das Spiel keinerlei Glücksspielmechanismen enthält. Es kommen weder die typischen Spielabläufe von Kartenspielen aus Casinos oder Spielhallen, noch die Verwendung von Echtgeld oder Mikrotransaktionen zum Einsatz. Bezüglich einer hohen Alterseinstufung gab es vor dem Launch die gleiche Situation mit der Prüfungskommission. Nach einer erneuten Prüfung versicherte die Behörde dem Publisher aber, dass die Offenlegung von Glücksspielthemen nicht gerechtfertigt war. Die Inhalte haben sich seitdem nicht geändert, was die Entscheidung noch überraschender mache.


    PlayStack erwartet ein zeitnahes Comeback von Balatro


    Aufgrund der großartigen Resonanz und Beliebtheit ist es natürlich ein großes Ärgernis für Entwickler und Publisher, dass Balatro in vielen Regionen aktuell nicht mehr verkauft werden darf. Das Problem betrifft glücklicherweise „nur“ Interessenten und potenzielle Neukäufer, denn wer Balatro bereits in der Spielbibliothek hat, kann es auch weiterhin ohne Einschränkungen spielen. PlayStack versicherte der Spielerschaft aber, dass der Indie-Hit möglichst zeitnah wieder in den jeweiligen digitalen Stores angeboten werden kann – möglicherweise aber vorübergehend mit einer Freigabe ab 18 Jahren. Das komplette, englischsprachige Statement könnt ihr im folgenden Beitrag auf dem Kurznachrichtendienst X – ehemals Twitter – lesen:


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    Unser Review zu Balatro befindet sich aktuell schon in der Planung und einige aus unserer Redaktion sind ebenfalls restlos von dem Spiel begeistert – und können die Entscheidung der Einstufungsbehörde nicht nachvollziehen. Wir halten euch natürlich auf dem Laufenden, sobald Balatro wieder erhältlich ist.


    Doch was sagt ihr: Habt ihr Balatro schon gespielt und seid ihr der Meinung, dass die Verwendung von Spielkarten, einem Poker-ähnlichen Regelwerk und der "Gewinn" von virtuellen Zahlen tatsächlich Werbung für Glücksspiele ist und sollte es dementsprechend ab 18 Jahren freigeben werden?

    Quellenangabe: X (PlayStackGames)
  • Ah ja, aber Fifa und all die anderen Spiele in denen es Echtgeld Lootboxen oder Gacha gibt, welche gezielt mit Kasino-Methoden arbeiten um ein Suchtgefühl bei (auch minderjährigen) Spielern zu erzeugen bekommen weiter ne 0 oder 3+ Einstufungen von der PEGI.


    Realsatire vom feinsten.


    Edit: Es geht anderen Berichten zufolge übrigens scheinbar um die PEGI, welche auf einmal das Rating geändert hat. Nicht ESRB (USA) oder USK (Deutschland).

  • Pokemon Go, Alle MHY Spiele und die ganzen Sportsimulationen aller FIFA/NBA2K und Co haben Glücksspielmechaniken in ihren Spielen.


    PEGI: This is Fine. :ddd:


    Ein Indie Spiel was auf Poker angelehnt ist ohne Microtransactions existiert:


    PEGI: Omaeo wa, Mou Shindreiu. :diddy:


    Uff, alter ich weiß echt nicht mehr wer Inkompetenter in der Spielebranche ist, GameFreak oder die PEGI. :notlikethis:

    Einmal editiert, zuletzt von Can Kurt ()

  • @Can Kurt also das war gemein, GameFreak gibt sich wirklich Mühe für das bisschen Zeit was sie bekommen 8X

    Wohl eher das es GameFreak komplett Egal ist da sie die Pokemon Company besitzen und nicht umgekehrt.


    Und viele Entwickler kriegen es vor allem in nem Zeitraum von 3 Jahren hin ambitioniertere und Fertigere Spiele als GameFreak zu erwähnen bevor das Argument kommt. 🍷🗿

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