Virtuos ist das Entwicklerstudio, das sich für die Nintendo Switch-Portierung der kommenden Final Fantasy-Titel, Final Fantasy X | X-2 HD Remaster und Final Fantasy XII: The Zodiac Age verantwortlich zeigt. In einem Interview des Online-Magazins Nintendo Life, beantworteten der Executive Producer, Lukas Codr, und der Senior Producer, Fang Xiaoshu, einige Fragen dazu, was die Erfahrung gewesen sind, die sie aus der Entwicklung an den Spielen gewonnen haben. Falls ihr euch für das Interview interessieren solltet, könnt ihr es gleich hier durchlesen:
ZitatAlles anzeigenKönnen Sie uns sagen, warum Sie sich dazu entschlossen haben, an den kommenden Remasters zu arbeiten?
Da wir bereits an Final Fanatasy-Remasters für die PlayStation 4 und den PC arbeiteten, haben wir eine großartige Beziehung zu Square Enix. Diese Spiele haben an hoher Popularität gewonnen, weshalb es für uns selbstverständlich war, auch an den Nintendo Switch- und Xbox One-Versionen zu arbeiten.
Wie war das Feedback bezüglich den bereits existierenden PlayStation 4- und PC-Remasters?
Das Feedback war großartig. Wir haben viele positive Rückmeldungen, sowohl von den Spielern, als auch von den Medien erhalten. Dementsprechend denke ich, dass Square Enix uns unter anderem deshalb kommenden Remaster aufgetragen hat.
Wann starteten die Verhandlungen bezüglich den kommenden Versionen?
In der zweiten Hälfte des Jahres 2017 wurden wir zum ersten Mal auf dieses Projekt angesprochen, sodass unser Team im Dezember mit der Entwicklung beginnen konnte. Bei großen Franchises wie Final Fantasy dauert es in der Regel lange, bis die Veröffentlichungsdaten an die übrigen SKUs weitergeleitet und andere Dinge angepasst sind. Daher ist unser Zeitplan sehr flexibel.
War es schwierig die Spiele auf die Nintendo Switch zu portieren?
Ich würde sagen, es war technisch herausfordernd, denn um Final Fantasy auf der Nintendo Switch umsetzen zu können, mussten wir es auf 32 GB konvertieren. Daher musste die Nintendo Switch-Version verkleinert werden, ohne die Leistung zu beeinträchtigen. Da dies eine Menge Können erfordert, haben wir ein kleines Team zusammengestellt, das sich genau darauf spezialisiert hat.
Mussten Sie irgendetwas an den Spielen optimieren, um sie auf Nintendo Switch und Xbox One zu portieren? Haben sie eventuell sogar das Spielerlebnis verbessert?
Unser Hauptziel ist es, dem Spieler das Gefühl zu vermitteln, die Original-Version zu spielen. Dementsprechend fassen wir den Kerninhalt der Spiele nicht an. Während der Entwicklung wurden jedoch einige offensichtliche Probleme behoben, darunter auch die Benutzeroberfläche und so einige Übersetzungsfehler. Wir haben die „Quick Recovery“-Funktion der PlayStation Vita auch auf der Nintendo Switch umgesetzt, um den Touchscreen mit einzubinden.
Außerdem haben wir auch das „Key Mapping“ -System in die Xbox One- und die Nintendo Switch-Version integriert, um Spielern auf der ganzen Welt mehr Flexibilität zu bieten.
Wir glauben, dass diese Funktionen und Korrekturen dafür sorgen, dass die Nintendo Switch- und Xbox One-Versionen eine bessere Erfahrung als die früheren Versionen darstellen.
Haben die Entwicklungen an Dark Souls: Remastered und Starlink: Battle for Atlas ihnen irgendwie bei der Entwicklung von der kommenden Final Fantasy-Remasters geholfen?
Bei solchen Projekten ist Kommunikation immer sehr wichtig. Der Schlüssel ist es, dem Kunden gegenüber vollkommen transparent zu sein und niemals Probleme zu verbergen, mit denen das Team konfrontiert wird. So kriegen wir genug Zeit, um eine gute Lösung zu finden.
Wir arbeiteten mit einem erfahrenen japanischen Hersteller zusammen, der für das Gespräch mit dem Kunden verantwortlich war. Dieser sorgte für die Überbrückung kultureller Unterschiede zwischen den japanischen und westlichen Entwicklungspraktiken von Spielen. Eine solche Person vor Ort zu haben, hat sich während der kniffligen Momente, in denen technische oder produktionsbedingte Einschränkungen auftraten, als äußerst nützlich erwiesen.
Haben sie irgendwelche speziellen Erfahrungen aus der Arbeit an den Spielen gezogen?
Im Falle der Nintendo Switch bestand die größte Herausforderung darin, die Dateigröße des Spiels zu verringern. Das Spiel ist eigentlich 50 GB groß jedoch mussten wir es schaffen, es auf 32 GB zu verringern, ohne visuelle Abstriche zu erzeugen oder die Ladezeiten zu verlängern. Ebenfalls kompliziert waren die Middlewares. Einige Middlewares werden nicht mehr unterstützt, weshalb wir sie entweder ersetzen oder komplett entfernen mussten.
Würden sie sagen, dass die Arbeit an den Final Fantasy-Titeln einfacher war, als die an Dark Souls: Remastered oder Starlink: Battle for Atlas?
Verglichen zu Dark Souls kann man sagen dass die Entwicklung deutlich flüssiger lief. Doch aufgrund der Größe des Spiels und den verschiedenen SKUs, die wir vorbereiten mussten, war es dennoch eine Menge arbeit. Jedoch hatten wir ein gutes Verständnis des Codes, in dem bereits viele erforderliche Leistungsoptimierungen enthalten waren.
Wie mit jedem anderen Spiel auch, hatten wir auch hier unsere Probleme. Jedoch arbeiten wir eng mit Square Enix zusammen, weshalb Schwierigkeiten ohne großen Ärger beseitigt werden konnten.
Dark Souls Final Fantasy und L.A. Noire sind allesamt große Nummern. Wie fühlt es sich an, mit der Aufgabe konfrontiert zu werden, solche Größen zu portieren?
Jede IP, die uns zugeteilt wird behandeln wir, als wäre es unsere eigene, schließlich verdienen wir unsere Brötchen damit. Der Schlüssel zum Erfolg ist eine gute Kommunikation zum Auftraggeber, sodass jeder weiß, was gewollt ist und wie der aktuelle Stand ist.
Vor einigen Jahren waren solche Remaster noch relativ ungewöhnlich, doch in letzter Zeit sieht man, wie immer mehr davon auf dem Markt erscheinen. Denken Sie, dass wenn das so weitergeht, der Wert von Firmen wie Virtuos es noch weiter steigt?
Wir sind große Fans von Remasters wir freuen uns darüber, dass Publisher sich dazu entschließen ihre alten Spiele in neuerer und besserer Form auf moderne Konsolen zu bringen. Jedoch bieten Remaster nicht nur der jüngeren Generation die Möglichkeit, alte, jedoch großartige Spiele zu spielen. Auch Erwachsene werden sich daran erfreuen, die Spiele aus ihrer Kindheit in neuerer und schönere Form genießen zu können.
Jedoch haben wir festgestellt, dass viele Studios nicht nur wegen Remasters auf uns zukommen. Wir sind auch an der Entwicklung neuer Titel beteiligt und gestalten zunehmend Level für neue Spiele. Wir helfen Entwicklerstudios dabei, den Umfang ihrer Spiele zu vergrößern.
Werdet ihr euch einen der kommenden Final Fantasy-Titel zulegen?
Quelle: Nintendo Life