Kaum zu glauben, doch eine der größten Videospiel-Live-Shows des Jahres steht uns tatsächlich noch bevor. Traditionell nämlich findet die sogenannte "The Game Award"-Show im Dezember eines jeden Jahres statt. Im Jahr 2016 wird die Show am 1. Dezember ausgestrahlt, wobei es sich bei uns in Europa bereits um die Nacht auf den 2. Dezember handelt. Konkrete Details zum Ablauf der Show oder spezielle Auftritte so einiger Publisher und Entwickler wurden uns zwar noch nicht gegeben, doch zumindest die Nominierungen können schon eingesehen werden. Darunter befanden sich auch die Fan-Kreationen AM2R und Pokémon Uranium, welche kurzerhand danach von der Liste der Nominierten entfernt wurden, wie daraufhin berichteten.
Völlig unbegründet geschahen die Rückzieher aber natürlich nicht. Moderator und Mitbegründer der Show, Geoff Keighley, hat sich während eines Twitch-Livestreams zuletzt zu den Vorfällen geäußert und erklärt, wieso die beiden ambitionierten Fan-Projekte doch nicht antreten dürfen, nachdem sie als Anwärter für die Kategorie "Best Fan Game" ins Rennen geschickt wurden. Die Begründung wird dabei nur die wenigstens überraschen.
Wie erwartet, weist Geoff Keighley auf rechtliche Probleme hin. Bei einer derartigen Award-Show muss gewährleistet werden, dass alle auftretenden Inhalte die Erlaubnis ihrer jeweiligen Urheber erhalten. Im Vorfeld sichert man sich zuerst nur allgemeine Bewilligungen von den Publishern, verrät ihnen dabei aber nicht, wer oder was nominiert wurde. Dies erfahren die Publisher im selben Moment wie die Spieler auch: Wenn es allgemein bekanntgegeben wird. Sobald die Nominierungen öffentlich waren, wurde schnell ersichtlich, dass Nintendo den Auftritten von AM2R und Pokémon Uranium kein grünes Licht geben würde. Hätte man die Fan-Spiele in der Show behalten, würde man riskieren, dass die gesamte Show von Nintendo gesperrt werden würde. Deshalb mussten beide Einträge entfernt werden.
Keighley betont allerdings, dass es sehr schade findet, dass AM2R und Pokémon Uranium nicht Teil der Show sein dürfen, da er begeistert davon ist, wie viel Mühe sich die Fans mit den beiden Fan-Spielen gegeben haben. Er hofft deshalb, dass Spiele-Publisher (oder Nintendo explizit) und Fans in Zukunft einen gemeinsamen Weg finden werden, wie solche Inhalte weiterleben können. Nichtsdestotrotz muss er einräumen, dass Fan-Spiele Markenrechte verletzen und aus diesem Grunde illegal sind. Die Art und Weise damit umzugehen ist von Publisher zu Publisher allerdings unterschiedlich.
Quelle: Nintendo Everything