Ganondorf, Kriegsherr der Gerudo und mächtiger Hexenmeister, präsentiert sich im Zelda-Universum immer wieder in unterschiedlicher Gestalt. Am markantesten dürfte seine feuerrote Haarpracht sein, die er auch im aktuellen Ableger The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom hat. Doch wie seine gesamte Anmutung zustande kam, das haben Director Hidemaro Fujibayashi und Producer Eiji Aonuma in einem Interview mit dem japanischen Magazin Nintendo Dream verlauten lassen. So wollten die Produzenten Ganondorf als das personifizierte Böse darstellen und die Spielerschaft daran erinnern, dass er ein hasserfüllter, aber zugleich vielschichtiger Charakter ist. Zudem wurden sich viele Gedanken über seine Kleidung und seine Statur gemacht, um ihn stark, aber auch cool wirken zu lassen.
Das Interview könnt ihr euch nachfolgend durchlesen, bitte beachtet aber, dass ein paar kleinere Spoiler hinsichtlich seiner Taten in der Geschichte enthalten sind:
ZitatAlles anzeigenNintendo Dream: Das erinnert mich daran, dass dies das erste Zelda-Spiel ist, an dem Mr. Fujibayashi beteiligt ist und in dem Ganondorf vorkommt, nicht wahr?
Fujibayashi: Für mich ist Ganondorf unantastbar, oder etwas, das man nur sehr schwer anfassen kann. Er ist eine wichtige Figur in der langen Geschichte der Zelda-Reihe. Ich habe sogar gedacht, dass Ganondorf wie ein weiterer Protagonist ist. Deshalb denke ich, dass man ein gewisses Maß an Entschlossenheit und Geschicklichkeit braucht, um mit ihm umzugehen und deshalb hat ein Teil von mir ihn vielleicht gemieden. Da sich Prinzessin Zelda diesmal Gedanken darüber gemacht hat, wie das Königreich sein sollte, wollte ich die Lebensweise der verschiedenen Länder und ihrer Monarchen darstellen. Ganondorf ist für das Volk von Hyrule das personifizierte Böse, aber als Dämonenkönig und auch als König der Gerudo ist er auch ein "König" mit seiner eigenen Würde und Denkweise. Deshalb hatte ich das Gefühl, dass er der überzeugendste Gegenspieler von Prinzessin Zelda sein könnte und wollte, dass er auftritt. Aber es gibt viele Fans der früheren Versionen Ganondorfs, also brauchte ich die Entschlossenheit, seine Fans mit seiner Darstellung zufrieden zu stellen.
Nintendo Dream: Hatte Mr. Aonuma, der Ganondorf schon oft dargestellt hat, etwas zu sagen?
Aonuma: Nein, ganz und gar nicht (lacht).
(Alle lachen)
Aonuma: Das ist das erste Mal, dass Ganondorf auf dem Bildschirm tötet, was mich schockiert hat. Abgesehen davon sollten Feinde böse sein, sonst würde man nicht denken: "Igitt, was ein Typ", wenn man ihn sieht. Bis jetzt wurde Ganondorf eher zurückhaltend als Bösewicht dargestellt, aber ich denke, für diese Welt musste er so böse dargestellt werden, sonst würde die Geschichte nicht funktionieren. Ich habe Ganondorf zwar schon lange dargestellt, aber ich denke, dieses Spiel hat seinen Charakter wirklich gefestigt.
Nintendo Dream: Er sieht auch wirklich cool aus.
Fujibayashi: Danke schön. Ich denke, wir haben es geschafft, das auch visuell darzustellen. Die Designer haben ihn nicht einfach nur gewalttätig aussehen lassen; sie haben es geschafft, meinen Wunsch zu erfüllen, ihn überwältigend böse aussehen zu lassen, aber gleichzeitig so gut aussehend, dass sich sowohl Männer als auch Frauen in ihn verlieben würden. Wir haben uns bei der Auswahl seiner Kleidung und Accessoires viele Gedanken gemacht und dabei bedacht, dass Ganondorf selbst einen starken Sinn für Schönheit und guten Geschmack haben sollte. Wir dachten uns, dass er wahrscheinlich ein Charakter ist, der viel Wert auf sein Äußeres legt, um seine Würde und Intelligenz als König zu demonstrieren. Deshalb haben wir sein Gesicht und seinen Körper bis hin zu den Fingerspitzen sorgfältig gestaltet, um ihn gleichzeitig robust und sexy wirken zu lassen.
Aonuma: Ganondorf genießt die japanische Ästhetik.
Fujibayashi: Wir haben so etwas wie die Coolness oder die Essenz japanischer Militärgeneräle eingebaut. Schauen Sie sich seine Haltung mit dem Schwert an und wie er es aus der Scheide zieht und andere Bewegungen.
Nintendo Dream: Andererseits war auch die unerbittliche Grausamkeit in seiner Mimik einprägsam.
Fujibayashi: Ich wollte auch die "Menschlichkeit" von Ganondorf zeigen. Seine Mimik beim Töten war auch etwas, worauf wir sehr viel Wert gelegt haben. Eigentlich haben wir uns gefragt, ob wir das überhaupt zeigen sollten, aber wir hielten es für eine sinnvolle Einstellung, also haben wir es getan.
Wie findet ihr das Design von Ganondorf? Spricht es euch an? Welche Darstellung des Bösewichts aus dem Zelda-Franchise gefällt euch am besten?
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Auch das Japanische mit dem Schwert gefällt mir. Was seinen Charakter betrifft, hoffe ich schon so lange auf ein Spiel, wo er wieder etwas mehr Tiefe hat, wie es mal in Wind Waker kurz schien. Vielleicht ein Spiel, wo er als wirklich menschlicher Charakter startet, für den man Sympathien empfindet. Er ist ein Verbündeter Hyrules, vielleicht sogar mit dem König und Zelda befreundet. Ein Lehrmeister für Link (hatte da mal vor BotW-Release ein schönes 