Viele der populärsten Nintendo-Marken sind dafür bekannt, einst ihr Genre mit definiert zu haben - oftmals sogar mehrere Male. Am offensichtlichsten ist das wohl bei Nintendos vielleicht ungewöhnlichster Spiele-Reihe: Metroid. Zusammen mit Castelvania definiert die Metroid-Reihe das Subgenre der "Metroidvania"-Spiele. Bei dieser Sorte Spiel handelt es sich für gewöhnlich um einen 2D-Sidescroller in einer offenen Spielwelt, die man nach und nach erkundet. Dabei schaltet man im Laufe seines Abenteuers neue Fähigkeiten frei, die es dem Spieler erlauben, neue Wege an bereits erforschten Orten zu öffnen - "Backtracking", nennt das der Game Designer. Dieses Prinzip hievte das Entwicklerstudio "Retro Studios" im Jahre 2002 sogar in die dritte Dimension - und konnte Massen von Spielern mit dem wohl bekanntesten Metroid-Ableger "Metroid Prime" begeistern.
Was die Metroid-Reihe dabei so außergewöhnlich macht, ist vor allem das für Nintendo-Verhältnisse ungewöhnliche und erwachsene Setting. Es beginnt schon damit, dass es sich bei der Protagonistin um eine Frau, Samus Aran, handelt - aus berühmten Marken wie Super Mario oder The Legend of Zelda ist man es eigentlich gewohnt, dass man die Frau als Held retten muss. In Metroid gibt es erst gar keine klassische Heldenrolle. Samus hat zweifelsohne heldenhafte Züge, doch ist sie in nicht wenigen Ablegern der Metroid-Reihe, die über die Jahre erschienen sind, mehr menschlich, als heldenhaft. Eine starke und glaubhafte Protagonistin - etwas, das es leider immer noch viel zu selten in Videospielen zu sehen gibt.
Das erstaunliche daran ist vor allem, wie lange es die Metroid-Reihe schon gibt - und genau darum soll es hier eigentlich gehen. Das erste Metroid erschien am 6. August 1986 für den Nintendo Famicom in Japan - und durch die Zeitverschiebung ist der 6. August bei den Japanern schon angebrochen, dort feiert Metroid also bereits seinen 30. Geburtstag.
Zwar ist der kommende Koop-Shooter "Metroid Prime: Federation Force" für den Nintendo 3DS sicher nicht unbedingt das, was sich die meisten Metroid-Fans erhofft hatten, um dieses Jubiläum zu feiern - doch dürfte uns dieses Spiel auch zeigen, dass Nintendo die Marke nicht vergessen hat, wie es in der langen Zeit seit Metroid: Other M (Wii, 2010) oftmals den Anschein gemacht hat. Trotz aller großen und wundervollen Spiele, bekam außerdem auch das Nintendo 64 keinerlei Metroid - und mit Metroid Prime konnte die Reihe anschließend auf dem Gamecube, mit gänzlich neuer Fassade, richtig durchstarten. Wir wünschen der Metroid-Reihe also alles gute zu ihrem etwas ernüchternden Jubiläum, blicken aber hoffnungsvoll in Richtung NX!
Quelle: Nintendo Everything