In den vergangenen Tagen herrschte große Aufruhr unter Super Smash Bros.-Fans. Scheinbar gelangten erste Spielkopien von Super Smash Bros. Ultimate bereits in die Öffentlichkeit, sodass ein geringer Bruchteil an Spielern schon jetzt in den Genuss des riesigen Nintendo- und Videospiel-Crossovers gekommen ist. Unter den verfrühten Zockern befinden sich allerdings auch einige geübte Hacker beziehungsweise Dataminer, welche die Spieldaten auseinandergenommen und ihre Ergebnisse online hochgeladen haben. Auf diese Weise lassen sich bereits jede Menge strenggeheime Informationen zum Spiel online finden, welche wir aber nicht im Detail thematisieren wollen – den Spielern und den vielen Hunderten dahinterstehenden Entwicklern zuliebe.
Eine äußerst interessante Sachlage möchten wir heute allerdings aufgreifen. Beim Überprüfen der im Spiel zu findenen Geister – Bilder von Charakteren aus Dutzenden verschiedenen Serien und längst vergessenen Videospielen – fanden Dataminer heraus, dass die Optik mancher Figuren im Vergleich zu ihrem ursprünglichen Auftreten verändert wurden. Konkrete Beispiele sind Camilla aus Fire Emblem Fates und Mythra aus Xenoblade Chronicles 2. Die Artworks beider Charaktere wurden überarbeitet, um die Personen weniger freizügig zu präsentieren. Für Camilla deckte man etwa einen Teil ihres Oberkörpers mit ihren Haaren ab, während Mythra ein insgesamt deutlich bedeckenderes Outfit erhielt. Sowohl ihre Oberweite als auch ihre Beine sind nun komplett umschlossen.
Im Bildvergleich seht ihr das Artwork aus Super Smash Bros. Ultimate links, die Originalversion rechts.
Pyra, ein im Design ähnlich freizügiger Charakter aus Xenoblade Chronicles 2, wurde übrigens nicht überarbeitet, wie auch schon während der Super Smash Bros. Ultimate Direct Anfang November gesehen werden konnte.
Es wird spekuliert, dass Nintendos Zensur mit der Alterseinstufung des Spiels zusammenhängt. Womöglich möchte man eine möglichst glimpfliche Einstufung seitens der Einstufungsbehörden weltweit, sodass man das Spiel für eine größere Spielerschaft bewerben kann. In Nordamerika wird das Prügelspiel mit E10+ eingestuft, während beispielsweise Xenoblade Chronicle 2 die höhere T-Einstufung erhielt. Ähnlich sieht es auch in Japan aus. Diese Änderungen sind im Einklang mit anderen Anpassungen im Spiel, welche vor allem die Kämpfercharaktere betreffen. Merkmale am Körper von Zero Suit Samus, Snake oder Bayonetta werden im Spiel deutlich harmloser dargestellt als in vorherigen Ablegern der Super Smash Bros.-Serie.
Zensur in den Super Smash Bros.-Spielen ist bei Weitem nichts Neues. Für viele Trophäen vergangener Ableger wurden Anpassungen vorgenommen, sodass der Spieler bei bestimmten Kamerawinkeln nicht gewisse Körperbereiche sehen konnte. Teilweise wurden Trophäen sogar ganz entfernt, wie man es bei der Figur Tharja aus Fire Emblem: Awakening gesehen hat. Ihre Trophäe konnte in verfrüht veröffentlichtem Spielmaterial gesehen werden, tauchte jedoch nie im fertigen Spiel auf.
Was sagt ihr zu diesem Vorgehen? Gefallen euch die überarbeiteten Artworks oder ist man hier zu weit gegangen?
Quelle: resetera, Twitter (Øscar @ 第15弾12/13発売)