Ohne Frage gilt Nintendo als eine der führenden Firmen der Videospielbranche. Wo früher noch Hanafuda-Karten und Spielzeuge verkauft wurden, stehen nun Spielkonsolen und Videospiele – gleich geblieben ist jedoch Nintendos Leidenschaft für Spielspaß und Innovation. Über die Philosophie und Vorgehensweise des Traditionsunternehmens wurde zuletzt auch in der Frage-und-Antwort-Runde während der 80. Hauptversammlung der Aktionäre gesprochen. Daraus lassen sich sogar Absichten für Nintendos Zukunft in der Unterhaltungsindustrie ablesen.
Was strebt Nintendo für sein nächstes Videospielsystem an?
Ein neugieriger Aktionär fragte die Unternehmensführung nach ihrem Ausblick auf das nächste Videospielsystem von Nintendo. Laut dem Fragesteller seien Videospielsysteme bislang daran gebunden gewesen, ein Bild über den TV-Bildschirm oder einen anderen Bildschirm auszugeben. Auf die Frage hin, ob die nächste Hardware diese Grenzen überschreiten könnte, verweist Präsident Shuntaro Furukawa auf den Erfolg der aktuellen Nintendo-Plattform, der Nintendo Switch-Familie.
Da Konsumenten zwischen zwei verschiedenen Modellen wählen können und Nintendo seine Ressourcen auf ein einziges System bündeln kann, steigt das Momentum auch im vierten Jahr der Konsole. Dementsprechend plane Nintendo, den Lebenszyklus der Nintendo Switch-Familie zu verlängern und Stärken des Systems auszunutzen. Zwischen den Zeilen heißt das: Es ist noch nicht an der Zeit, über ein Nachfolgergerät zu sprechen.
Ko Shiota, seines Zeichens General Manager der Platform Technology Development Devision bei Nintendo, äußerte sich ebenso zur Einzigartigkeit der Nintendo Switch-Plattform. Da das System an den Fernseher angeschlossen werden kann, aber auch einen eigenen Bildschirm bietet, eröffneten sich für Konsumenten so viele Spielmöglichkeiten wie bei keiner Konsole zuvor.
Dank der Nintendo Switch-Familie habe das Unternehmen viele neue Erfahrungen darüber sammeln können, welchen Platz Videospiele im Alltag von Spielerinnen und Spielern finden. Zu sehen, wie Familien an einem Tisch zusammenkommen, um auf der Nintendo Switch-Plattform zu spielen, habe das Team an den besonderen Wert einer dedizierten Nintendo-Konsole erinnert. Diese Erfahrungen wolle man nutzen, wenn es darum geht, die Form der nächsten Nintendo-Konsole zu bestimmen.
„Dokuso“ im Zentrum des Unternehmens
Eine weitere Frage widmet sich Nintendos Vorgehensweise bei der Entwicklung von spaßiger Software und der Nutzung eines Controllers im Kontrast zu anderen Formen der Unterhaltung wie Filme oder Mobile-Spiele. Dazu äußert sich niemand geringeres als Shigeru Miyamoto – unter Spielerinnen und Spielern als Vater von Super Mario und The Legend of Zelda bekannt, innerhalb von Nintendo in der Position als Representative Director und (Creative) Fellow.
Laut Herrn Miyamoto sei es noch nie Nintendos Bestreben gewesen, mit technischen Spezifikationen anzukämpfen, sondern stattdessen, die eigene Hardware als Medium zu nutzen, um eine Vielfalt an einzigartigen Spielweisen zu erschaffen. Nintendo sehe seine Stärke in der Brücke zwischen Spieler und Spielkonsole – und das, seitdem man das ikonische Steuerkreuz für seinen Controller konzipiert habe.
Aus diesem Grund habe das Unternehmen immer wieder auf Produkte gesetzt, welche diese Stärke zur Schau stellen. Unabhängig davon, welche Arten von Technologien die Zukunft bringe, werde die Verbindung zwischen Spieler und Spielkonsole Nintendos entscheidende Stärke bleiben und das Unternehmen werde daran festhalten, neue Dinge mit dieser Verbindung auszuprobieren.
Im Zentrum dieses Vorhabens stehe der japanische Begriff „Dokuso“, welcher beschreibt, originell und einzigartig zu sein. „Dokuso“ sei für Nintendo so wichtig, dass man sich an jedem Medium probieren würde, solange es dem Konzern ermögliche, einzigartige und fesselnde Spielerfahrungen zu kreieren.
Videospiele füllen diese Rolle immer noch hervorragend aus und sind für viele Menschen einfach zugänglich, sodass sich Nintendo darauf fokussiere. Trotzdem erwäge man jeden Tag weitere Möglichkeiten für neue Arten des Spielens. Herr Miyamoto fasst Nintendos Aufgabe schlussendlich damit zusammen, neue Nachfrage in einem Markt zu erschaffen, der keine lebenswichtige Notwendigkeit ist.
Wie seht ihr das? Was machen für euch Nintendo-Konsolen und -Spiele aus? Befindet sich der Kyoto-Konzern auf einem guten Weg?
Quelle: Nintendo – Newsbild: Foto: © ntower