Die Akquirierung von Activision Blizzard durch Microsoft ist im vollen Gange und die Übernahme wird bereits in diversen Ländern geprüft (wir berichteten [1], [2]). Aus einem Blogpost des grünen Giganten im Februar ging schon hervor, dass das Unternehmen ein Auge auf den mobilen Markt, insbesondere App-Stores geworfen hat – einem Bericht von VGC zufolge, steht die Ausweitung auf mobile Endgeräte unter anderem hinter den Absichten der Übernahme. Die Konzentration auf eine „nächste Generation“ an App-Stores wird nun durch einen Bericht des Magazins The Verge bestätigt: Microsoft möchte mit Google und Apple im mobilen Markt konkurrieren.
Der Aufbau des noch recht unbekannten App-Stores wurde seitens Microsofts zwar noch nicht bestätigt, ein Zulassungsantrag, der zur Prüfung bei der britischen Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde vorliegt, gibt nun aber weitere Hinweise. Aus dem Zulassungsantrag geht hervor:
„Viertens wird die Übernahme Microsofts Fähigkeit verbessern, einen Game-Store der nächsten Generation zu schaffen, der über eine Reihe von Geräten, einschließlich mobiler Geräte, funktioniert, da die Inhalte von Activision Blizzard hinzugefügt werden.
Aufbauend auf den bestehenden Spielergemeinschaften von Activision Blizzard wird Xbox versuchen, den Xbox Store auf mobile Geräte auszuweiten und Spieler für eine neue Xbox Mobile Plattform zu gewinnen.
Um die Verbraucher vom Google Play Store und App Store auf mobilen Geräten wegzulocken, ist jedoch eine grundlegende Änderung des Verbraucherverhaltens erforderlich. Microsoft hofft, dass die Spieler durch das Angebot bekannter und beliebter Inhalte eher geneigt sein werden, etwas Neues auszuprobieren.“
Erst kürzlich hatte Bloomberg die Chance, Microsofts CEO der Gaming-Sparte Phil Spencer zu interviewen und ihm einige Informationen zum Activision Blizzard-Deal zu entlocken. Auch hier bemerkt er erneut die Wichtigkeit des mobilen Marktes, möchte Microsoft nämlich gerne auf Nicht-Konsolen-Plattformen expandieren. Er erklärt:
Alles anzeigen„Als wir darüber nachgedacht haben, was wir heute können und wo wir hinwollen, haben wir festgestellt, dass die größte Spieleplattform der Welt das Mobiltelefon ist. Eineinhalb Milliarden Menschen spielen auf Mobiltelefonen.
Und ich denke, es ist bedauerlich, dass wir als Microsoft dort keine eigene Plattform haben. Als Spielehersteller, der von Konsolen und PCs kommt, verfügen wir nicht über viele kreative Fähigkeiten, die zu erfolgreichen Handyspielen geführt haben.
Wenn man schon zu lange in der Videospielbranche unterwegs ist, kennt man die meisten Entwicklerinnen und Entwickler da draußen und weiß daher, welche Teams gut zu dem passen könnten, was wir vorhatten zu tun.
Aber wir begannen die Diskussionen, zumindest intern, mit Activision Blizzard über die Möglichkeiten, die sie auf dem Handy hatten, und dann mit Blizzard auf dem PC. Das waren die beiden Dinge, die wirklich unser Interesse weckten.“
Die Größe des mobilen Videospielmarktes weitet sich noch immer deutlich aus, wie folgender Graph von Visual Capitalist verdeutlicht. Er zeigt die Veränderung der Einkünfte in der Videospielindustrie – wie ihr sehen könnt, dominiert der Mobile-Markt seit einigen Jahren drastisch:
© Visual Capitalist
Neben Activision Blizzard soll auch das Entwicklerstudio King Unterstützung zum Aufbau des Microsoft App-Stores leisten, so The Verge. Dieses erlangte unter anderem durch ihren Mega-Erfolg Candy Crush weltweite Bekanntheit.
Was haltet ihr von Microsofts Plänen, in den Mobile-Markt einzusteigen?