Shigeru Miyamoto reagiert auf schlechte Reviews zum Der Super Mario Bros. Film

  • Ich habe im Bereich Videospiele selten so viel Quatsch gelesen wie in diesem Kommentarbereich.


    1. Jeder soll seine Freude an einer Sache haben können und dafür ist der Film auch gedacht.


    2. Filmkritiken richten sich an Filmfans, also diejenigen, die andere Ansprüche haben. Genau so, wie Ottonormalverbraucher sich nicht für die Bewertungen von Call of Duty, Fortnite und FIFA interessiert, tut er es auch nicht bei einem Super Mario Film.


    3. Spiele / Filme sind nie die Zielgruppe von Kritikern. Erklärt sich von selbst bei ein paar wenigen Tausend Kritikern weltweit. Und Milliarden anderer Menschen.


    4. Die Filmkritiken sind nach fachlichen Gesichtspunkten bewertet. Als Laie fallen einem die ganzen Sachen kaum bis nicht auf. Genau so, wie McDonald's bei richtigen Köchen und Genießern komplett durchfallen würde. Filmkritiker haben mit deiner subjektiven Sichtweise nichts zu tun und erheben auch keinen Anspruch darauf. Sie geben lediglich wieder, welche ungefähre Qualität etwas hat, wenn man sich damit auskennt.


    5. Unterhaltsam bedeutet nicht, dass etwas eine hohe Qualität hat. An Filme wie Requium for a Dream oder Der seltsame Fall des Benjamin Button werde ich mich auch noch in 30 Jahren erinnern. Ein Super Mario Film ist schon wieder nach wenigen Wochen bis Monaten aus meinem Kopf verschwunden. Ich war innerhalb von 3 Monaten 13 Mal im Kino und fand einige Filme unterhaltsam, im Gedächtnis geblieben sind jedoch nur die mit hoher Qualität.


    Heißt also unter'm Strich: Wer sich von den Kritikern angegriffen bezüglich des Spielraums seiner subjektiven Einschätzung fühlt, macht definitiv was falsch. Die Leute machen ihren Job - und den machen sie im Durchschnitt auch sehr gut. Wer nur zur anspruchslosen Unterhaltung in einen Film gehen will, was völlig in Ordnung ist, das gehört zum Leben dazu, braucht sich eine Kritik nicht durchlesen. Du bist dann nicht die Zielgruppe der Kritik. Dann fragst du Freunde, Bekannte oder Arbeitskollegen wie unterhaltsam sie Film X fanden und das reicht dann auch schon aus.


    Und wer in einen Nintendo-Film geht und eine tiefgründige Story erwartet, hat absolut unrealistische Vorstellungen. Klar könnte Nintendo mehr Storytelling und eine erwachsenere Note bezüglich dem Angehen von Themen vertragen, das ist jedoch nicht ihre Ausrichtung. Sie möchten glatt und familienfreundlich sein. Und das ist auch in Ordnung.

  • Mir machen die schlechten Wertungen nichts aus, der Film war allgemein ganz gut. :thumbup:

    Aber ich glaube nicht das der Film durch die schlechten Bewertungen zum Hype beigetragen haben.

    Wenn der Film gute Wertungen hätte, wäre er sicherlich nicht unerfolgreicher gewesen

  • Torben22 Deinen Kommentar fand ich sehr gut. Aber einige leiern die üblichen Worte runter als ob Kritiker nicht wüssten, was sie tun und als ob ein Film eine höhere Qualität hat, nur, weil man die Mängel nicht erkennt oder diese den eigenen Ansprüchen nicht in die Quere kommen.


    Und halt sowas, wie, dass der Film nicht für die Kritiker gemacht ist.


    Ich finde, die Arbeit der Kritiker wird von diesen Leuten nicht wertgeschätzt und/oder sogar diskreditiert.


    Es wird dann stets versucht, die Bewertungen mit Argumenten der Subjektivität aufzuweichen. Dass man einen durchschnittlichen Film, der nunmal ca. eine 55-59 ist, unterhaltsam finden kann und die Bewertung nach qualitativen Maßstäben trotzdem wahrscheinlich richtig ist, wird oft nicht akzeptiert.

  • Filmkritiker... fast immer gefallen mir die Filme super gut, die denen nicht gefallen haben.

    Ist wie mit den Oscarverleihungen. Meist interessiert mich nicht ein einziger Film von den Nominierten oder ich kann nicht nachvollziehen wieso gerade dieser oder jener Film eine Auszeichnung bekommen hat.

    Der Mario Film ist halt für Fans, nicht mehr und nicht weniger! :paperm:

  • @KOLWE-X Die Oscar-Verleihungen sind ja auch eine Veranstaltung, in der sich die Leute gegenseitig beweihräuchern. Da geht es mehr darum, wie erfolgreich und beliebt ein Film ist und andere soziale Aspekte, die gut ankommen (Frau in der Hauptrolle, Person X aus Land Y, sentimentales Thema X usw.). Die ganze Veranstaltung ist meiner Ansicht nach eine riesen Blase.

  • Vorneweg möchte ich sagen, dass ich die Unterscheidung in den Kommentaren zuvor in Filmkritiker und Fans von Mario etwas zu einfach finde.

    Ich bin selbst großer Mario-Fan, das Franchise begleitet mich mein Leben lang und Mario war mit mein erster Kontakt zu Videospielen. Und dennoch:


    Wie ich schon an anderer Stelle auf N-Tower schrieb, hat mich der Film im Kino durchaus unterhalten. Vor allem die Animationen waren eine 10/10.


    Allerdings war mir persönlich dann doch alles etwas zuuu flach, jetzt mit etwas Abstand betrachtet. Es wurde ein typischer 0815-Animationsfilm nach dem üblichen Schema gedreht. Mit der üblichen Musikauswahl.


    Wäre ich an Miyamotos Stelle gewesen, hätte ich mich wohl für einen epischen orchestralen neuen Score entschieden, statt für Popmusik. Und ich hätte zwischen den Actionszenen noch ein paar ruhige Momente mehr eingebaut, so wie am Anfang am Esstisch mit Marios Familie. Solche Momente haben mir später gefehlt, zum Beispiel bei Marios Ankunft im Schloss bei Peach.

    Auf der eigentlichen gemeinsamen Reise hätte man auch mehr rausholen und von der Welt mehr zeigen können, als nur die wirklich sehr kurze Montage über die Cheep-Cheep Brücke, durch Yoshis Island und dem Wüstenland.

    Und den Luma mit der Todessehnsucht fand ich im Nachhinein auch eher seltsam, um ehrlich zu sein. Zumindest im Kontext zum restlichen Film. Wollen sie jetzt einen "Kinderfilm" oder wollen sie doch Tiefgründigkeit? Weiß ja nich.

    Generell hat mir auch die ganze Origin-Sache und die Verknüpfung zur "echten Welt" nicht so gefallen. Aber gut, zumindest ist das jetzt abgehakt und vom Tisch.


    Ja, der Film soll "nur" unterhalten. Ja, es ist ein Kinderfilm. Ja, die Vorlage ist "nur" ein Jump'n'Run.

    Und dennoch, in meinen Augen hätte man aus dem Medium Film so viel mehr herausholen können. Und ja, ich persönlich hätte mir mehr erhofft, oder anders formuliert, hätte mir etwas anderes, vielleicht etwas komplexeres, gefühlvolleres gewünscht. Besonders im Vergleich zu dem, was vor allem japanische Animationsfilme - auch die für Kinder - einem sonst an Komplexität und einem Spektrum an Emotionen bieten können.


    Spiele wie Super Mario Galaxy haben doch vorgemacht, was ein orchestraler Soundtrack für Mario sein kann.

    Spiele wie die Mario RPGs haben gezeigt, dass auch storymäßig viel mehr in Mario steckt, als nur die Prinzessin oder in diesem Fall, den Bruder, zu retten.


    Aber gut, das waren bzw. sind meine eigenen Erwartungen als großer Mario-Fan gewesen. Daher bin ich enttäuscht.

    Miyamoto wollte das alles für Mario nicht. Er hat zusammen mit Illumination eine Action-Achterbahnfahrt geschaffen von der sonst nichts bleibt, als eben diese Achterbahnfahrt. Und das ist auch ok.


    Jetzt zu behaupten, schlechte Kritiken hätten den Film nur noch erfolgreicher gemacht, ist selbstverständlich eine nicht belegbare Trotzreaktion und Quatsch.

    Letztlich gibt es nicht die eine richtige Sicht auf den Film. Sondern nur unterschiedliche Erwartungen. Handwerklich ist er unbestreitbar gut. Und trotz meiner persönlichen Enttäuschung über Story und Musik, ich freue mich über den Erfolg. Und ich freue mich für Miyamoto und für alle, die der Film unterhalten hat. Und auch im Nachhinein Freude bereitet.


    Mal schauen, was die Fortsetzung bringt! :?: :mushroom:  ^^

    <3 Transrechte sind Menschenrechte <3

    3 Mal editiert, zuletzt von Yuuen ()

  • therealrock

    Ich meinte nicht, dass Bully Regie geführt hat, aber es wäre naheliegend gewesen. Die Bully-Filme haben die gleichen Probleme wie der Mario-Film. Sie sind in der Regel zu kurz und es fehlt an Substanz. Die Filme sind super oberflächlich, was nicht hätte sein müssen.


    Insgesamt:

    Der Film muss jetzt nicht super tiefgründig oder gar avantgarde sein. Ein eher leichtgängiger Unterhaltungsfilm ist in meinen Augen sehr willkommen. Gerne simpel gestrickt und nicht zu bedeutungsschwanger. Ich wünsche mir halt weniger Oberflächlichkeit - einfach ein wenig in der Spielwelt verweilen und dramaturgische Rückzugsorte verwenden. Der Film soll kein Let's Play sein. Beim Mario-Film merkt man, dass insbesondere am Anfang schon Ambitionen da waren, auch Dinge auf einem recht angenehmen Niveau auszuerzählen. Doch danach ist es quasi ein Let's Play. Die Story selbst möchte ich nicht kritisieren - die kann ruhig so einfach bleiben - nur das "Fleisch" fehlt: Hier wird nur noch von A nach B abgefrühstückt und die zwischenmenschliche Dramaturgie komplett begraben. Und das, obwohl doch eigentlich Potenzial dagewesen wäre, mehr zu erzählen - 110 Minuten hätten gereicht. Stattdessen bekommt man ab Minute 20 einen Trailer zu sehen. Das Gefühl hatte ich bisher auch bei allen Bully-Filmen - von Erkan und Stefan bis zu Wiki - es geht einfach alles viel zu schnell und es fehlt die Substanz.


    Dennoch: Der Film ist OK. Die Kritiken verstehe ich zwar, aber die Enttäuschung des Videospiel-Kinos war dieser Film nicht. Für mich ist er eher eine 7 von 10. Denn er hat sehr sehr viele Anspielungen und eine traumhafte Animation. Bemängeln möchte ich neben dem bereits erwähnten Schweinsgalopp auch die etwas uninspirierten Pop-Nummern, die für sich gesehen zwar gute Songs sind (Hero z.B.), aber so unpassend plätschernd die Oberflächlichkeit der Handlung unterstreichen.

  • Ich finde es wird immer viel zu viel aus allem gemacht. Der Super Mario Bros. Film ist kurzweiliges, sehr gut gemachtes Popcornkino, das jede Altersgruppe anspricht. Vielleicht tut es mal gut mehr über positive Dinge zu sprechen als nur das Negative auf zu bauschen.

  • Die meisten Kritiker nehmen sich und und ihr Metier viel zu ernst. Filme sind für die breite Masse in erster Linie Unterhaltung, Ablenkung von der Realität, ein Mittel des Eskapismus. Genau wie Videospiele. Wer bei Super Mario mehr als Popcorn Kino für 6-12 Jährige erwartet, sollte seine Ansprüche überdenken und sich lieber an Arthouse und Studenten Filme halten.

    Ich selbst war mit meinen Söhnen in dem Film und wir hatten sehr viel Spaß daran, einfach nur die Assets aus den Spielen wiederzuerkennen und uns an den Gags und Effekten zu erfreuen. Eine komplexere Handlung als die Spiele sie bieten habe ich aber auch im Voraus nicht erwartet.

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