Seit Monaten brennt die Gerüchteküche rund um die Nachfolger-Konsole der Nintendo Switch. Die neue Konsole soll sogar auf der diesjährigen gamescom vorgestellt worden sein und einen tiefen Einblick in die Technik gegeben haben, wie wir berichteten. Jetzt teilt das Magazin The Verge mit, dass Activision bereits im Dezember letzten Jahres Gespräche mit Nintendo bezüglich der Nachfolger-Konsole führte.
Diese Informationen stammen aus internen E-Mails rund um die gerichtliche Einigung über die Akquirierung von Activision Blizzard durch Microsoft. Demnach soll sich Bobby Kotick (CEO von Activision Blizzard) mit Shuntaro Furukawa von Nintendo getroffen haben, um den Nintendo Switch-Nachfolger zu besprechen. Die Leitung der PR-Abteilung von Activision, Chris Schnakenberg, teilte diesbezüglich via internen E-Mails ein Dokument. Das trägt den Namen „NG Switch Draft.pdf“, was „Switch next-generation“ bedeutet. Aus dem sonst größtenteils geschwärzten Dokument geht hervor, dass sich der Nachfolger leistungstechnisch an der PlayStation 4 beziehungsweise Xbox One orientieren soll, um etwas „Überzeugendes“ für den Nachfolger entwickeln zu können. Genauer heißt es:
ZitatIn Anbetracht der stärkeren Angleichung an die Gen8-Plattformen in Bezug auf die Leistung und unsere früheren Angebote für PS4 und Xbox One ist es vernünftig anzunehmen, dass wir auch für die NG Switch etwas Überzeugendes entwickeln könnten. Es wäre hilfreich, sich frühzeitig Zugang zu Prototypen der Entwicklungshardware zu verschaffen und dies frühzeitig zu testen.
Bevor sich Kotick jedoch mit Nintendo-Chef Shuntaro Furukawa am 15. Dezember getroffen haben soll, wurde das oben erwähnte Dokument sowie weitere Materialien zur Vorbereitung auf das Meeting an Kotick gesendet. Kotick drückte später bei der FTC sein Bedauern aus, dass es das Call of Duty-Franchise nicht auf die Nintendo Switch schaffte, teilte der FTC allerdings mit, dass sich Pläne ändern könnten, sobald ein Prototyp der neuen Nintendo-Konsole vorliegt. Wenn der Deal nämlich genehmigt werde, müsste Microsoft zusammen mit Activision Blizzard einen Call of Duty-Titel auf Nintendos Nachfolger-Konsole bringen. Das geht aus der Vereinbarung zwischen Nintendo und Microsoft hervor. Im Gespräch zwischen Kotick und der FTC hieß es wie folgt:
ZitatAlles anzeigenFTC: Auch ohne den Kauf von Activision durch Microsoft würde Activision wahrscheinlich von sich aus Call of Duty für Nintendos zukünftige Konsole zur Verfügung stellen, oder?
Kotick: Wir würden es in Betracht ziehen, sobald wir die Spezifikationen hätten, aber die haben wir derzeit nicht. Wir haben die Gelegenheit für die letzte [Nintendo] Switch-Generation verpasst, aber wir müssen warten, bis wir die Spezifikationen haben. Wir haben derzeit keine Pläne, das zu tun.
FTC: Es ist wahrscheinlich, dass Activision selbst ein Call of Duty-Spiel für Nintendos zukünftige Konsolengeneration entwickeln wird, oder?
Kotick: Ich denke, sobald wir die detaillierten Spezifikationen haben. Wir haben die letzte Generation der [Nintendo] Switch verpasst, also würde ich gerne glauben, dass wir dazu in der Lage wären. Wir müssen die Spezifikationen abwarten, aber wir haben derzeit keine Pläne, das zu tun.
Activision drängte also schon früh auf einen Prototypen der neuen Konsole, um zukünftige Entwicklungen besser einschätzen zu können. Würdet ihr euch über eine Leistung, die sich an der PlayStation 4 beziehungsweise der Xbox One orientiert, freuen?