Vier Mitarbeiter des Van Gogh-Museums werden nach dem Chaos bei der Pokémon-Sonderausstellung suspendiert

  • Im letzten Jahr wurden im Van Gogh-Museum in Amsterdam diverse Gemälde mit Pokémon-Motiven ausgestellt, die von Bildern des bekannten Malers inspiriert wurden. Daneben konnte man im Museumsshop Merchandise erwerben und eine exklusive Sammelkarte erhalten. Die Gier einiger weniger Besucher führte dazu, dass die Veranstaltung im Chaos versank und das Museum und The Pokémon Company sich gezwungen sahen, die Verteilung der Karte einzustellen (wir berichteten).


    Das Debakel hat jedoch auch für vier Mitarbeiter des Museums in Amsterdam ein Nachspiel, denn sie wurden mit sofortiger Wirkung suspendiert. Eine der betroffenen Personen hat eine Box mit den Karten unterschlagen, während die anderen vorab Besucher informiert haben, wann genau die Tickets für die Veranstaltung erworben werden konnten. Ein Mitarbeiter hatte für das Museum bereits 25 Jahre lang gearbeitet. Das Van Gogh-Museum teilte keine weiteren Informationen über das weitere berufliche Schicksal der betroffenen Personen mit.


    Habt ihr die Pokémon-Sonderausstellung besucht?

    Quellenangabe: My Nintendo News
  • Ventil4tor


    Es ist egal, welche Firma, welches Produkt und welche Adressaten Teil dieser Vorgänge war. Diebstahl am Arbeitsplatz oder das Verraten von Betriebsgeheimnissen sind üblicherweise ein Kündigungsgrund. Ich gehe fest davon aus, dass die das Verraten des Verteilungszeitpunkts gegen die Vereinbarungen verstoßen hat. Beim Diebstahl ist es sowieso so.

    Was das mit den Klimaklebern zu tun hat, verstehe ich nicht ganz. Ich mag die zwar auch nicht, aber man kann sie ja jetzt nicht random mit allem vergleichen, was schlecht läuft in dieser Welt.

  • Eine Box mit den Karten zu Unterschlagen ist natürlich ein ernstes Vergehen. Es war klar, dass diese exklusiven Karten, für die man extra nach Amsterdam reisen muss, für Sammler ziemlich wertvoll werden würden. Die kann man dann also für sehr viel Geld online verticken.

    Zu wissen wann genau der Ticketverkauf startet kann natürlich auch ein Vorteil sein. Die Frage ist da ob für diese Info auch noch eine Gegenleistung verlangt wurde. Auch nicht professionell, aber verglichen mit dem ersten Vergehen doch eher klein.

    Die Box mit den Karten verschwinden zu lassen ist aber definitiv ein Kündigungsgrund, eine Karte geht ja locker für mindestens 100€ weg (eher mehr, da sie in der Box noch in einwandfreiem Zustand sind), da macht man mit einer ganzen Kiste sicherlich ein nettes Sümmchen.

  • Ande

    Was du geschrieben hast, habe ich mir auch gedacht. Die Box mit den Karten mitgehen zu lassen, ist außer Frage eine Straftat. Aber Vorabinformationen zum Ticketverkauf klingt marginal und dass dafür dann dieselben Konsequenzen gelten wie für den Diebstahl der Karten, finde ich unverhältnismäßig. Wir können das aber natürlich nur von außen beurteilen. Keine Ahnung, was da intern noch alles abgelaufen ist.


    Unabhängig davon finde ich es aber immer noch beschämend, wie die Fans(?) sich damals verhalten haben.

    Viel schlimmer finde ich, dass die Museen etc. jetzt wahrscheinlich in Zukunft viel vorsichtiger mit solchen Aktionen sein werden. Dabei war es so eine gute Idee, Kunstgeschichte mit Pokémon zu verknüpfen. Damit hätte man sicherlich viele Kinder ins Museum locken und sie mit großer Kunst in Berührung bringen, vielleicht sogar dafür begeistern können.

  • Aber Vorabinformationen zum Ticketverkauf klingt marginal und dass dafür dann dieselben Konsequenzen gelten wie für den Diebstahl der Karten, finde ich unverhältnismäßig.

    Es wurde ja erstmal suspendiert, ist ja noch keine Entlassung. Die Angestellten wurden freigestellt um den ganzen Vorfall seriös und in Ruhe untersuchen zu können.

    Ich kenne mich mit dem Arbeitsrecht in den Niederlanden jetzt nicht aus, aber da würde ich auch nicht von einer Kündigung ausgehen. Wenn da regelmässig Anfragen reinkommen, und man auch anderes zu tun hätte, dann gibt man diese Info schonmal raus. Das Museum schien ja allgemein mit der Situation überfordert zu sein, was die Szenen mit den ganzen "Fans" natürlich absolut nicht entschuldigt.


    Aber ist es den Mitarbeitern denn verboten Auskunft über Ticketverkäufe zu geben?

    Grundsätzlich schon. Solche Infos werden immer erst von einer offiziellen Stelle veröffentlicht und bis dahin haben alle die Klappe zu halten. Ich würde in diesem Fall auch eher von einem kleineren Vergehen ausgehen, für die man eine Abmahnung kassiert und nicht gleich eine Kündigung. Bei Diebstahl sieht die Sache dann schon anders aus.

  • Wollt bei der Überschrift auch schon sagen, was können die armen Mitarbeiter dafür was die bescheuerte Pokemon Company verbockt durch künstliche Limitierung damit so ein Hype entsteht. Aber wenn ein Mitarbeiter eine Box von den Karten unterschlagen hat, ist er wohl selbst schuld…

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