Keine Freude mehr am Zocken. Werde ich zu alt?

  • Hallo Zusammen,


    mich würde mal interessieren, ob es anderen hier ähnlich geht wie mir. Ich habe lange Zeit durchaus gerne und häufig mit meinen Konsolen gespielt. Über PlayStation 2, 3, 4, Wii U, Xbox 360 usw. bin ich aktuell mit Switch und Series X unterwegs aber ich muss sagen, ich schalte die Konsolen nur noch selten ein.


    Bin ich zu alt? Ändert sich die Games-Welt? Ändere ich mich?.. Liegt es an der schieren Flut an Games dank Game Pass, Steam usw?… Kennt ihr das?


    Ich habe es am krassesten zuletzt bei Skyward Sword auf der Switch bemerkt. Kaum hänge ich ein paar Minuten an einem Dungeon, bin ich genervt. Frage mich warum ich meine Zeit jetzt damit verschwende. Und schalte ab. Irgendwie ist die Euphorie aus der Jugend verflogen.


    Die Konsolen stehen mehr rum als das sie genutzt werden. Die OLED Switch wollte ich eigentlich kaufen und freute mich schon, inzwischen ist sie storniert. Ich behalte die Switch nur noch, wegen dem kommenden Pokémon und die Series X nur wegen Forza Horizen 5. Die beiden Spiele möchte ich mir gerne noch angucken. Könnte gut sein, das ich die Konsolen anschließend verkaufe. An dem meisten anderen habe ich das Interesse etwas verloren und habe ehrlich gesagt auch keine Lust mehr, meine Zeit damit zu „vergeuden“.


    Bin ich mit 31 einfach zu alt dafür?


    Wie gesagt, würde mich mal interessieren, ob es anderen ähnlich geht oder ging.


    Grüße

  • Ich glaube, dass das eine normale Entwicklung ist, wenn man zu viel einer Sache, egal ob Videogames oder was anderes, konsumiert.


    Vielleicht mal etwas Abstand nehmen, sich auf wenige Spiele freuen und konzentrieren, und nicht alles sofort haben wollen?


    Zudem ist/war die aktuelle Situation sehr einschränkend, und jetzt gibt es Lockerungen, und man kann sich wieder anderen Dingen widmen.

  • Vielen Dank für deine Worte. Du sprichst mir aus dem Herzen. Ich kenne dies nur zu gut. Auch ich erlebe seit Jahren genau die gleichen Symptome, dass ich den Antrieb verliere, Videospiele zu zocken. Dies führt bei mir dazu, dass ich weniger Zeit für Videospiele aufwenden. Es gibt teilweise Wochen, wenn nicht sogar Monate, in denen ich keine Videospiele zocke, weil ich keine Lust habe.


    Ich finde dies nicht weiter schlimm, da ich andere Freizeitbeschäftigungen habe, die mich teilweise mehr interessieren.


    Ab und zu zocke ich ein Spiel, welches die Flamme für Videospiele in der Kindheit/Jugend wieder entfacht. Jedoch ist dies selten und die Intensivität der Emotionen ist nicht mehr die gleiche wie früher. Deshalb zocke ich nur Spiele, die mich wirklich interessieren und worin ich das Potential sehe, dass sie mir auch Spass machen. Beispielsweise habe ich vor Kurzem Final Fantasy IX das erste Mal gespielt und war davon ziemlich begeistert. Klar ist das Spiel bereits schon zwei Dekaden alt, jedoch gefiel es mir besser, als die meisten neue Spiele, die ich in den letzten fünf Jahre gezockt habe.

  • @Crawley


    Ich hatte genau die gleiche Phase durch. Bei mir war das um die Jahrzehnt-Wende herum, also etwa 2010. AAA-Spiele waren sehr oft einfach Kopien von einem anderen erfolgreichen Spiel, die Inspiration fehlte mir. Mit Sachen wie Assassins Creed oder dem Tomb Raider Reboot konnte ich nichts anfangen. RPGs wurden Action Games mit RPG-Elementen, Jump and Runs gab es kaum noch. Außerdem mochte ich keine Ego-Shooter die zu der Zeit Mainstream wurden und praktisch an jeder Ecke "lauerten".

    In dieser Zeit bin ich sehr auf Indies umgeschwenkt. Nachdem die nervige Metroid-Vania, bzw. NES-Lookalike-Welle dort vorbei war, kamen auch echte Perlen. Gerade Spiele wie The Long Dark, Minecraft, Stardew Valley oder GRIS um nur mal einige zu nennen, gehören mittlerweile zu meinen Alltime-Favoriten. AAA reizt mich nach wie vor wenig, außer Nintendo, wo meiner Meinung nach die Qualität aber auch etwas nachgelassen hat in den letzten 6 Jahren. Ich habe auch nur die Switch und ne PS 4 Slim. Wäre es fürs Online-Spielen nicht notwendig, hätte ich auch kein PS Plus.


    Was mir auch geholfen hat: Zeit für ein Spiel nehmen. Nicht alles am Stück spielen, sondern bewusst erleben und dann aber eine Pause machen. Und nicht zwischendurch hundert andere Spiele anspielen. (Stichwort: GamePass). Also, vielleicht können dir Indies oder mehr Zeit mit einem Spiel da Abhilfe schaffen. Bei mir hats funktioniert und New Pokemon Snap war für mich darum jetzt auch wieder eine sehr schöne Erfahrung. Und was auch helfen könnte: Nicht einfach alles kaufen, nur weil es gerade gehyped wird oder Neu ist. Informieren, Demo zocken (wenn möglich), dann erspart man sich auch Enttäuschungen.


    Ich hoffe, ich konnte Dir da helfen. :mariov:

    Zitat

    "Es ist gut, das es die Tafeln gibt,

    aber schlecht, dass es sie geben muss."

  • Nun ja. Es ist wohl eher so das man in bestimmten Alter nicht mehr jeden Unsinn mitnimmt. Gestern wieder 3 Spiele auf der PS5 probiert und 2 davon nach wenigen Minuten deinstalliert.


    Mit irgendwelchen Käse seine Zeit zu vergolden ist nicht sinnig, gibt ja auch endlos andere Hobbys die man ausleben kann (oder eben andere Dinge um die Zeit zu verbringen). Meiner Meinung nach kommen sehr wenig Spiele im Jahr, die wirklich gut sind, selbst wenn man das über alle Plattformen sieht.


    Und ja, ich sehe es auch nicht ein mich bei irgendwas durch zu sterben, um nach dem 30. Mal irgendwas zu schaffen. Gerade Spiele mit festen Speicherpunkten fliegen bei mir ziemlich schnell. Dieses Argument "Das ist toll Herausforderung x zu schaffen", zieht sicherlich auch eher bei jüngeren. Es gibt ansonsten im Leben genug Herausforderungen, die man beständig meistern kann, wenn man das denn will. Dafür muss man kein Spiel kaufen.


    Und oft sind Schwierigkeitsgrade auch einfach nur Content Streckung, weil ansonsten nicht viel Substanz im Spiel dahinter ist.

  • Und ja, ich sehe es auch nicht ein mich bei irgendwas durch zu sterben, um nach dem 30. Mal irgendwas zu schaffen. Gerade Spiele mit festen Speicherpunkten fliegen bei mir ziemlich schnell. Dieses Argument "Das ist toll Herausforderung x zu schaffen", zieht sicherlich auch eher bei jüngeren. Es gibt ansonsten im Leben genug Herausforderungen, die man beständig meistern kann, wenn man das denn will. Dafür muss man kein Spiel kaufen.


    Und oft sind Schwierigkeitsgrade auch einfach nur Content Streckung, weil ansonsten nicht viel Substanz im Spiel dahinter ist.

    Kommt halt auch darauf an, auf welche Genres man steht. Bei Jump and Runs muss ein Spiel für mich Punkt genaue Steuerung haben, nach jeder Welt Autosave. Ob in einem Spiel Substanz steckt, hängt auch nicht vom Schwierigkeitsgrad ab, da könnte man sich auch über die spielbaren Hollywood-Blockbuster aka AAA-Spiele bei Sony und MS unterhalten. ;)


    Ich denke, dass da jeder anders rangeht. Manche Leute finden schwere Spiele unfair (mich eingeschlossen) manche sehen sie als Herausforderung und sind dann motiviert. Und ich finde das auch gut, stell dir mal vor, es gäbe nur noch Spiele ala New Super Mario Bros. :notlikethis:

    Zitat

    "Es ist gut, das es die Tafeln gibt,

    aber schlecht, dass es sie geben muss."

  • Das kommt und geht, Interessen ändern sich - das ist normal. Klingt vielleicht etwas verallgemeinert aber stimmt m.E. eben schon. Bin 37 und hab das auch schon einige Male "durchgemacht" ... sogar inkl. kompletter Sammlungsauflösungen - nur, um später wieder von vorne zu beginnen.


    Man sollte schon gar nicht etwa ein schlechtes Gewissen bekommen, wenn man seine Konsolen einfach mal stehen lässt oder sich selber hinterfragen, ob was nicht stimmt mit einem. Zocken ist auch "nur" ein Hobby, wie alle anderen Freizeitbeschäftigungen auch.


    Was ich mir persönlich zu Herzen genommen habe und jedem empfehlen kann: ich habe mich von der Einstellung verabschiedet, dass das Gaming bei mir noch dieselben Emotionen, Effekte und Erlebnisse auslöst wie in meiner Kindheit und Jugend. Ich war in der privilegierten Generation derjenigen, die den Sprung von 2D auf 3D miterlebt haben, die mit Mario das erste Mal in einer 3D-Welt rumrennen konnten (ohne Emulatoren-Geschwurbel). Oder die als Kind den ersten Gameboy aus der Originalschachtel entnahmen und voll sprudelnder Vorfreude zuerst Tetris eingesteckt haben, nur um dann gleich zu Super Mario Land zu wechseln. Oder die Playstation ... wow Games auf CD - ich war so schnell beeindruckt, euphorisch und überdreht damals.


    Könnte hier noch viel mehr zu diesen "einmaligen" Gameerlebnisse erzählen aber der langen Rede kurzer Sinn ist: Ebendiese Emotionen, Effekte und Erlebnisse wird's in meinem Gamer-Leben vermutlich nicht mehr geben und damit hab ich mich abgefunden. Einfach zocken wenn man Lust darauf hat und wenn nicht -> dann eben nicht :)

    Mein ACNH-Schlummercode (Insel San Evoli): DA-1971-8462-2099

  • Habe ich mit 29 auch.


    Ich habe das Problem sehr sehr viel bei Singleplayer Spielen, dass die für mich wirklich Spaß machen müssen, sonst wird das sehr schnell langweilig und mir ist die Zeit einfach zu schade geworden.


    Denke, dass ist ein großer Teil des "Älter" sein. Damals waren 15 Stunden in WoW einfach gar keinen Problem, aktuell bin ich froh, wenn ich mal 2 Stunden am Stück spiele, ohne dass mich das Spiel nervt.


    Heute sind aber auch die Zeiten minimal im Vergleich zu damals. (Haus, Frau, Kind etc.) Und wenn man dann 2 Stunden hat, will man die halt maximal effizient benutzen, anstatt z.B. bei WoW gerade mal 1 Level geschafft zu haben.


    Anders sieht das bei Multiplayer Spielen aus. Da geht die Zeit schon schneller rum, gerade wenn man mit 2-3 Kollegen noch dabei am schnacken ist.


    Zuletzt Singleplayer Spiele, die mich echt gecatched haben: A Plaque Tale und halt Nioh.

    Aber habe auch viele abgebrochen; zuletzt: Luigis Mansion, Zelda Links Awakening, Uncharted, Horizon Zero Dawn.

    Wie man sieht, im allgemeinen Volksmund hochkarätige Spiele, aber für mich einfach zu langweilig, repetitiv und für mich ohne Anspruch ans Gameplay. Auch wenn ich jetzt einige wahrscheinlich in ihrer Ehre gekränkt habe.



    Ich will wieder 14 sein, nach der Schule nach Hause kommen, Essen ist fertig.

    Rucksack in die Ecke und am PC einloggen, Kollegen alle schon im Teamspeak und Abfahrt bis Abends :D

    Zwischendurch noch Dragon Ball auf RTL 2 :(

  • Ich habe da auch schon verschiedene Phasen durchgemacht. Nachdem ich in Zeiten von SNES und N46 ziemlich viel gezockt hatte, war ich irgendwie ziemlich am Ende mit dem Thema und habe zu Gamecube-Zeiten überhaupt nicht mehr gespielt. Die Konsole hatte ich nur für Zelda, das habe ich noch durchgespielt und sie dann verkauft. Das war für mich überhaupt kein Problem, denn das Leben hat halt noch viel anderes zu bieten, und wenn wir von Freizeit-Beschäftigung reden, dann sollte man halt auf sich selbst hören, worauf man Bock hat, anstatt immer nur an alten Gewohnheiten festzuhalten.


    Ich dachte auch, dass es das Alter gewesen sein könnte, aber inzwischen glaube ich das nicht mehr. Früher gab es halt die Vorstellung, dass Videospiele ins Kinderzimmer gehören, aber das hat sich inzwischen geändert. So hat mich die Wii zurückgeholt, weil ich zum einen genug "Pause" hatte und zum anderen neue Konzepte wie die Bewegungssteuerung von Wii Sports mich nach langem wieder begeistern konnten (im Gegensatz zu dem tausendsten Shooter mit minimal verbesserter Grafik).


    Durch mein Engagement bei ntower, das sich mit der Zeit immer mehr vergrößerte und schließlich auch zum Testen von Spielen führte, habe ich mehr gezockt als jemals zuvor. Irgendwann kam erneut der Punkt, an dem es mir einfach zu viel wurde und ich bin in ntower-Rente gegangen. Daraufhin habe ich allerdings nicht diesen kompletten Schnitt gemacht und gar nicht mehr gezockt, aber trotzdem nur noch sehr selten die Switch angestellt.


    Dann kam plötzlich der Tag, an dem sich in mir der Gedanke ausbreitete, eine PS5 haben zu wollen. Und wenn sowas passiert, dann wird es zwangsläufig Realität. ;) Nach vielen Wochen in Lauerstellung hatte ich schließlich Glück und spiele aktuell das, was man auf der PS5 so spielt: PS4-Spiele. ;) Durch meinen starken Nintendo-Fokus (durch ntower, aber auch allgemein) habe ich so manche Perle der Konkurrenz in Vergangenheit ausgelassen, das hole ich gerade nach (z.B. habe ich endlich die "The Last of Us"-Spiele gespielt).


    Was die Zukunft bringt? Keine Ahnung. Aber ich habe nach all diesen Erfahrungen nicht den Eindruck, dass ich irgendwann aus Altersgründen gar nicht mehr zocken werde. Es ist halt ein Medium der Unterhaltungselektronik, das mich anspricht. Nicht immer wird es den Kampf um meine Freizeit gegen die zahlreiche Konkurrenz gewinnen können, es wird aber immer eine Rolle spielen. Wie groß die ist, darf dann einfach mein aktueller "Bock drauf" entscheiden. :D


    Therodon Beim Schwierigkeitsgrad kommt es aber auch stark auf das Genre an. Es gibt Spiele, die leben davon, besonders herausfordernde Passagen zu haben, die man eben nicht sofort schafft. Ich liebe die Donkey Kong Country-Spiele, aber nur weil ich manche Stellen während des Spielens verflucht habe. Das Glücksgefühl, wenn man es um 50. Anlauf dann doch schafft, ist eine starke Belohnung. Anders sehe ich es aber auch bei stark von der Story getriebenen Spielen, wie den großen AAA-Titeln auf PlayStation & Co. Da möchte ich einfach nur das Spiel genießen und nicht einzelne Passagen mehrfach wiederholen. Ab einem bestimmten Schwierigkeitsgrad nervt es nur noch und ich werde leicht aggressiv, wenn Dialoge im Hintergrund sich ohrwurmartig wiederholen. Inzwischen neige ich dazu, entweder direkt den leichten Schwierigkeitsgrad auszuwählen oder mit dem mittleren anzufangen, aber sobald ich genervt bin auf leicht zu wechseln.

  • Man sollte schon gar nicht etwa ein schlechtes Gewissen bekommen, wenn man seine Konsolen einfach mal stehen lässt oder sich selber hinterfragen, ob was nicht stimmt mit einem. Zocken ist auch "nur" ein Hobby, wie alle anderen Freizeitbeschäftigungen auch.

    So sehe ich das auch. Ich habe zumindest inzwischen deutlich reduziert... Game Pass gekündigt, Vorbestellungen storniert, OLED Switch storniert..


    Ich lass das ganze jetzt mal ruhen bis zu den Pokemon Remakes und Forza. Das ist wirklich das einzige, was mich aktuell interessiert. Und danach, um für 1-2 Spiele im Jahr da ne Series X rumstehen zu haben? ich weiß noch nicht.. Die Switch würde ich evtl. einfach mal behalten und schauen was passiert.

  • Ich denke, dass es ganz normal ist, dass diese Euphorie aus Kindheitstagen irgendwann verfliegt. Bei mir erkenne ich das auch (bin jetzt fast 30). Oft merke ich einfach, dass ich das alles in irgendeiner Form schon gesehen habe. Klar ist heutzutage alles größer und schöner, aber im Kern hat man das alles doch irgendwo schon mal gehabt.


    Zum Beispiel war Ocarina of Time mein erstes großes Zelda und ich werde dieses Gefühl nie vergessen, als ich auf einmal als erwachsener Link durch die Welt gelaufen bin. Das hatte ich in dieser Form danach nie wieder. Heutzutage lockst du mit Ocarina of Time keinen 10 jährigen mehr hervor den Ofen. Das Gleiche bei Mario 64 und Odyssey. Objektiv gesehen ist Odyssey das deuuuutlich bessere Spiel, aber mein erstes Gefühl war bei Mario 64 einfach anders - aufregender.


    Hinzu kommt - aus meiner ganz persönlichen Erfahrung - dass das Zocken an sich nur erfüllend ist/Spaß macht, wenn das restliche Leben auch gut läuft. Sei es Freunde, Finanzen, Partnerin, anderweitige Hobbys - das muss am Ende jeder für sich definieren was zur inneren Erfüllung beiträgt. Ich hatte mal eine Zeit, da lief mein Leben nicht so recht und da hab ich mich dann während des Zockens gefragt: "Was machst du hier eigentlich? Hast du nichts besseres zu tun als zu zocken?". Für mich ist zocken das i-Tüpfelchen, wenn ich weiß, dass gerade alles gut läuft, dann kann ich mich auch guten Gewissens auf die Couch hauen und einfach mal faul sein und das so richtig genießen.


    Ich hoffe ich konnte dir helfen.


    Grüße

  • Man spielt mittlerweile einfach aus anderen Gründen als früher. Dessen muss man sich bewusst sein. Früher war es DIE Freizeitbeschäftigung. Man hat auf dem Schulhof sich mit Mitschülern über die neusten Dinge ausgetauscht.
    Heute ist es für mich einfach abschalten vom stressigen Arbeitsalltag. Und da kommen wir auch schon zu dem Knackpunkt: Ich werde spiele nie wieder so spielen wie ich es früher getan habe.

    • Keine bockschweren Challenges, für die ich keine Zeit habe
    • 100% nur, wenn es wirklich, wirklich Spaß macht
    • Akzeptieren, dass ich niemals alle aktuellen trendigen Nintendo Games innerhalb der ersten 14 Tage nach Release auf 100% durchgezockt habe
    • Bewusst Zeit nehmen, nicht mehr Zeit nehmen lassen.

    Fazit: Man kann auch einfach mal zum Feierabend einen sinnlosen Spaziergang durch Breath of the Wild genießen und dabei entspannt an seinem Whisky nippen. 8)

  • Auch bei mir ist es ein auf & ab.

    Mit 33 Jahren habe ich natürlich schon viele Phasen erlebt.


    Erste wenige Erfahrungen als kleines Kind mit Duke Nukum, Commander Keen & Price of Persia auf dem PC gemacht.


    Zwischendurch mit 7 hatte ich den alten Sega Master System, allerdings nur im Wohnzimmer, sodass das Zocken nur dosiert möglich war. Später beim "großen Bruder" dann den NES und das SNES kennengelernt. Dort schaute ich oft zu, spielte ab & an auch mal selbst. All diese Games waren damals schon älter, aber meine Begeisterung war groß.

    Das N64 kannte ich später nur vom Kaufhaus. :D


    Dann, ca. mit 10 oder 11 bekam ich den alten grauen, zu der Zeit bereits ebenfalls veralteten Gameboy. Zum ersten mal musste ich nicht immer die Mutti fragen, ob ich mal zocken darf.

    Von da an wurde das Gezocke mehr und regelmäßiger. Allerdings auch nicht so wirklich viel. Es war halt eine Beschäftigung von vielen. Dennoch war es für mich eine neue Welt, die es zu entdecken galt.


    Mit 14 ca. bekam ich meinen eigenen TV und die PS2. Den zusätzlichen Gamecube ersparte ich mir kurz danach vom Taschengeld. Mensch war ich stolz! Dort wurde das Gezocke dann sehr viel mehr, trotzdem gab es noch eine gewisse elterliche Kontrolle was die Menge betraf.

    Dann lies, Pubertät sei Dank, die Begeisterung für dieses Hobby eher nach.


    Irgendwann, mit 18 ca. kam die eigene Wohnung. Die elterliche Kontrolle entfiel komplett, ich bekam meinen eigenen Internetanschluss, und hatte viel Zeit, da ich Schüler war. Das erste Mal im Leben konnte ich zocken wann und wie viel ich will.

    Das war eine Phase, in der ich extrem viel zockte. Dann kam irgendwann die Xbox 360 ins Haus, und durch die Videothek, fast nebenan, konnte ich sehr viele Games ausprobieren, die dann irgendwann gebraucht in der Sammlung landeten. Da ging es los, dass ich auch wirklich drin war in der Bubble.

    Ich war in dieser Phase super begeistert, und freute mich, die wunderbare und bunte Welt des Zockens, egal ob retro oder modern, zu entdecken.


    Was bei mir dazu kommt, dass ich Filme, Serien und TV schauen eher öde finde und ich mich dabei sehr schnell langweile. Es muss dann schon etwas sein, dass mich wirklich interessiert. Und das kommt eher selten vor. Da wo andere "normale Menschen" ihre Abende vor dem TV oder heutzutage bei Streaming Diensten verbringen, zocke ich eben.


    Es gab dann immer mal wieder Phasen, in denen es mehr oder weniger wurde. In manchen Phasen war das Zocken mein hauptsächlicher Lebensinhalt, dann gab es wieder Phasen, in denen ich Wochen bis Monatelang einfach kein Bock auf's Zocken oder einfach anderes zu tun hatte...und Phasen, in denen ich nur Abends einfach mal ein Stündchen zockte und gut war.


    Die Jahre vor Corona zockte ich relativ wenig. Meine Hobbys, z.B. das Marathonlaufen (bzw. das Training dafür) kostete sehr viel Zeit, dazu Arbeit, Beziehung, usw. Meistens konnte ich die Abende ein bis zwei Stündchen, oder mir auch mal am Wochenende einen Nachmittag, für's Zocken freischaufeln. (Gut, das war jetzt auch nicht sooooo wenig Zockzeit. Waren schon 5-15 Std. die Woche)


    Als dann die Pandemie begann, mit anfangs 100%-Kurzarbeit ... und auch die anderen Hobbys, die plötzlich nicht mehr möglich waren (oder auch Motivationsanreize fürs Marathontraining fehlten), wurde es mit dem Zocken schlagartig mehr.

    Ich zockte einige Monate lang so viel wie nie zuvor. Irgendwie genoss ich es auch. Es tat irgendwie wieder richtig gut.


    Derzeit normalisiert sich meine persönliche Situation wieder ein wenig. Relativ regelmäßig zocke ich unter der Woche ein bis zwei Stündchen Abends.

    Meistens gönne ich mir dann zum Freitagabend bis in die Nacht einen saftige Zocksession, dazu gibt es am Wochenende dann je einen Zock-Tag und einen Aktiv-Tag.


    Meine Begeisterung allerdings ist stark gesunken.

    Das kann natürlich daran liegen, dass ich die letzten 1,5 Jahre sehr viel Zeit zockend vor'm Bildschirm verbrachte.

    Auf der anderen Seite liegt es auch an den Games: Viele Triple-AAA Games sind eigentlich nur noch Fortsetzungen, Remakes und Co. Gameplay-mäßig ist fast jedes Game ein Remix aus anderen Games, so wirklich neues sieht man selten.


    Seit der PS2, spätestens der PS3/360-Ära, haben sich gewisse Gameplay- und Steuerungskonfigurationen, und Gamedesign-Philosophien, quasi wie eine Art Regelwerk, über die gesamte Industrie gestülpt. Viele Games fühlen sich dadurch sehr ähnlich an, es gibt immer weniger Ausreißer.

    Die meisten Entwickler trauen sich auch nicht, diese "Konventionen" zu brechen. Es könnte einen Shitstorm geben und oder die Verkäufe schädigen.


    Irgendwie hat man dann schon hunderte Höhlen, Wiesen, Tempel, Wälder, moderne Großstädte, Planeten, Wüsten, Eisgebiete, Raumschiffe & Co erkundet und alles in irgendeiner ähnlichen Form gesehen.

    Viele Gegner-Typen, egal ob Monster, Soldaten (ob nun Ritter, moderne oder Sci-Fi) oder einfach normale Menschen, hat man ebenfalls schon 1000 mal in ähnlicher Form gesehen...

    Viele Kampfsysteme, Gefecht-Situationen, Level- und Stage-Designs... kennt man schon irgendwie.

    Das ist natürlich irgendwie normal, wenn man seit 15 Jahren überwiegend intensiv Triple-AAA-Singleplayer Spiele zockt, und alles mal ausprobiert.


    Das ein einzelnes Spiel, mich so richtig dolle umhaut, und damit so richtig begeistern kann, kommt heutzutage eher immer seltener vor. Einfach weil man schon so vieles kennt.


    Gleichzeitig sind Spiele auch so gut verfügbar wie nie zuvor. Gefühlt gibt es immer mehr Must-Play-Titel.

    Auch als Retail-Zocker, oder auch manchmal sogar im Online Store, findet man viele Games oft sehr günstig im Angebot. Da denk ich mir oft: "Yo, da schnapp ich mal zu."

    Mein To-Do Stapel erstreckt sich noch über den (3-)DS, die Switch, die PS4, und neulich kamen sogar noch 3 Spiele für die 360 dazu. Ich gebe derzeit recht viel Geld für Games aus und meine Sammlung wächst so schnell wie nie zuvor. Beim Epic-Game Store sichere ich mir jede Woche die Gratis Games. Ich zocke eher selten am PC, und höchstens ein Bruchteil davon interessiert mich überhaupt. Aber meine Auswahl an Spielen wächst an dieser Stelle natürlich ebenfalls.


    Es fühlt sich für mich teilweise fast wie eine Art "Pflicht" an, gewisse Titel zu zocken, die dann in meiner Sammlung , und damit auch auf meiner ToDo-Liste landen... man könnte ja was verpassen. (Klingt jetzt schlimmer als es ist :D )

    Da sind Youtube-Kanäle oder auch die ständige Verfügbarkeit von News, natürlich ein gewisser Faktor, der da mit einspielt.


    BTW, fast jedes Spiel, das ich kaufe, zocke ich auch. Und jedes Game, dass ich anfange, Spiele ich in der Regel auch durch. (Klar, es gibt dann doch mal Spiele, die ich abbreche)

    Je Konsole spiele ich immer nur ein Game auf einmal. Meistens nur die Main-Story, vielleicht bisschen was nebenbei. Wenn ich immer 100%-Runs (welche mir spielerisch oft eh keinen Mehrwert bringen) starten würde, wäre es natürlich noch schwerer hinterherzukommen.

    Manche Games stell ich sogar aus Bequemlichkeit auf den Easy-Mode um Zeit zu sparen.


    Es klingt jetzt sehr negativ nach "abarbeiten müssen", aber tatsächlich fahre ich derzeit ganz gut damit, heißt, es macht mir noch Spaß. Wenn auch deutlich weniger, als früher.


    Ich merke aber, dass der Spaß daran langsam aber stetig nachlässt.


    Leider ist der Sommer wettertechnisch grade nicht so geil, sonst wären evtl. automatisch zockfreie Wochen entstanden. Nach solchen Phasen steigt die Begeisterung dann auch wieder deutlich an.


    Derzeit geht es bei der Arbeit in großen Schritten in Richtung Normalität. Auch Lauftreffs und sonstige soziale Ereignisse finden derzeit immer mehr statt. (ich hoffe, die anstehende Vierte Welle macht wieder nicht so viel kaputt). Natürlich gebe ich mein Geld dann natürlich auch eher wieder für andere Dinge aus.


    Heißt, vermutlich wird es bald weniger werden mit dem Zocken und allem was dazugehört (auch n-tower-Beiträge :-p ).

    Aber: Je weniger Zeit für's Zocken da ist, desto mehr Spaß bringt es mir in der Regel auch. ;)

    Und ich glaube, weniger Auswahl zu haben, steigert den Spaß ebenfalls.



    Perspektive: Langfristig wird es natürlich wieder Ups und Downs geben. Aktuell geht es so ganz langsam Richtung Down.

    Aber ich denke, dass auch mein persönlicher Trend eher in die Richtig geht, dass die Begeisterung weiter sinkt. Einfach, weil der Erfahrungsschatz weiter größer wird und so wirklich neue Elemente und Überraschungen in Games für mich immer seltener werden.


    Videospieletrends werden weiter kommen und gehen. Manche werden mich vielleicht begeistern, andere abschrecken.

    Aber sicher ist: solange es neue, qualitative Singleplayer Spiele gibt, werden Games mir vermutlich nie komplett egal werden.


    Edit:

    Alter, war das ausführlich. Warum mach ich sowas? :D

    Hmmmm.... lecker... Pizza!!!!

    8 Mal editiert, zuletzt von Psychael ()

  • Und was merken wir hier liebe Kinder/Jugendliche:


    Auch wenn ihr denkt, dass ihr immer so drauf seid mit dem zocken, wie mit euren jetzigen 15 Jahren (wovon ich auch zu 100% überzeugt war) - Nein! Die "alte" Riege sagt euch, dass es nicht stimmt. mMn. geht es ab 25-26 los :D


    Guckt euch diese armen Trottel hier im Thread an (mich inbegriffen).



    Wir hängen alle in der Quarter/Midlife Crisis ahhhhhhh :troll::troll:

  • Wie viele hier schon schreiben, das ist denke ich völlig normal.

    Ich bin mittlerweile 31 Jahre alt und wie viele andere hier mit Videospielen aufgewachsen. Sie begleiten einem schon das ganze leben und haben eine gewisse Entwicklung hinter sich, wie man selbst eben auch.

    Das man mal in eine Spiele-Depression fällt (so nenne ich das für mich), in der man absolut keine Lust auf nix hat und sich nach dem Sinn fragt, ist auch normal. Man wird älter, man ist nicht mehr so leicht zu begeistern und vorallem hat man einfach eine andere Denkweise entwickelt. Schließlich versucht man immer ein Maximum rauszuholen und dazu gehört auch das Gefühl etwas für seine investierte Zeit zu bekommen. Das schafft dann auch nicht mehr jedes Spiel.

    Hinzukommt das unser Hobby sehr an unseren Gemütszustand geknüpft ist. Bin ich generell unglücklich und läuft etwas nicht rund, wird mir auch mein lieblingsspiel kein Spaß machen und es nicht schaffen Glückshormone auszuschütten. Hatte ich hingegen einen guten Tag, konnte mit Freunden lachen oder die Freundlin glücklich machen, hab ich auch eher bock was zu zocken, denn Stimmung ist eine andere. Das Hormon-Level ist ein anderes und hat viel mehr Lust und Glücksgefühle. Wir leben nunmal in einer Gesellschaft in der sich alles wahnsinnig schnelllebig ist und man sich satt isst. Und der Grund warum ich hier so rum seusel - Videopiele hängen nunmal ungemein mit dem Gemütszustand und der Psyche zusammen, denn schließlich lösen Sie ja auch was in einem aus oder halt auch nicht =)

  • Das mit dem „zu alt sein“, finde ich quatsch. Hobbys ändern sich einfach. :) Ich habe mit ca. 18 Jahren aufgehört zu zocken, weil ich weder Zeit noch Lust hatte. Mir gefiel die aktuelle entwicklung der Konsolen/Handhelds auch nicht. Mit 26 habe ich wieder angefangen und liebe es sehr. Ich empfehle einfach abzuwarten und sich nicht zu zwingen. Es soll doch Spaß machen… ;)

  • Ich danke euch für die bis hierhin schon sehr vielen und ausführlichen Antworten. Es scheint doch nicht nur mir so zu gehen.


    Da man manchmal auch einfach machen muss, was einem in der aktuellen persönlichen Lage am besten vorkommt, ging es jetzt sehr schnell.


    Es werden einem ja aktuell sowohl die Switch, als noch viel mehr die Series X aus den Händen gerissen, weshalb ich innerhalb einer Stunde beide Konsolen zu meinem vorgestellten Preis verkaufen konnte. Die Spiele folgen dann jetzt noch gesammelt über rebuy. Pokémon werde ich einfach auf der Lite meiner Freundin spielen und Forza mal auf dem PC anschauen, wenn bis dahin noch der Wunsch besteht.


    Und ganz ehrlich, es fühlt sich nicht falsch an. Meine Gamer-Zeit liegt vermutlich einfach hinter mir und ich wollte mir das bisher nicht eingestehen, da man ja die schöne Jugendzeit damit verbindet. Das konnte mich so ein bisschen gedanklich dort halten. Aber so verändert sich nun mal alles im Leben.


    Mit dem Erlös der Konsolen und Spiele werde ich versuchen etwas zu finden, das mir evtl. etwas mehr Freude bringt.


    Hier bleiben werde ich dennoch erst mal, Pokémon kommt ja noch ;-).


    Grüsse

    2 Mal editiert, zuletzt von Crawley ()

  • Ich bin 37 und habe vor über 30 Jahren meinen ersten Game Boy bekommen. Seitdem spiele ich quasi jeden Tag. Ausnahmen sind arbeitsreiche Tage, wenn ich den ganzen Tag nur arbeite, oder wenn ich für zwei Tage wegfahre - bei längerem Aufenthalt nehme ich was zum spielen mit. Übers Jahr komme ich auf mindestens 340-350 Tage, an denen ich spiele.

    Ja, die Interessen wandeln sich und die Art wie man spielt auch, aber das muss nicht heißen, dass man Gaming über hat.

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