Den Namen des Entwicklerstudios AlphaDream assoziiert man in erster Linie mit den Mario & Luigi-Spielen, welche eine langjährige Serie an RPG-Abenteuern rund um das Klempner-Duo bilden. In den letzten Jahren hat das japanische Team an praktisch nichts anderem als diesen Rollenspielen gewerkelt. Anlässlich des neuesten Projekts des Teams, Mario & Luigi: Abenteuer Bowser + Bowser Jr.s Reise, welches am 25. Januar 2019 schließlich auch seinen Weg nach Europa finden wird, setzte sich Game Informer mit einigen Gesichtern von AlphaDream sowie Nintendo zusammen, um über die Entstehung der Spiele zu sprechen. Interviewt wurden dabei Yoshihiko Maekawa, Producer bei AlphaDream, Akira Otani, Producer bei Nintendo, Shunsuke Kobayashi, Director bei AlphaDream, und Kouichi Fukazawa, der die Gestaltung der Umgebungshintergründe bei AlphaDream leitete. Wir haben für euch die wichtigstens Informationen aus dem Gespräch zusammengetragen.
Warum "Abenteuer Bowser"? – Na, das ist doch klar!
Otani begründet, weshalb man sich zuerst dazu entschieden hat, Mario & Luigi: Abenteuer Bowser neu aufzulegen, anstatt nach dem Remake des ersten Teils mit dem zweiten fortzuführen. Laut Otani sei "Abenteuer Bowser" der Ableger der Serie, welcher am besten von Spielern wie auch Presse aufgenommen wurde. Dies soll Grund genug gewesen sein, das Spiel erneut ins Rampenlicht zu setzen. Maekawa sieht den besonderen Reiz des Spiels in der Tatsache, dass man erstmals selbst in die Haut des Bösewichts Bowser schlüpfen konnte. Dieses Konzept wurde viele Jahre später mit Super Mario Odyssey erneut aufgegriffen. Otani freut sich ein wenig darüber, dass sie "es zuerst gemacht haben".
Beim Remake nutzte man die Chance und erforschte die Beziehung zwischen Bowser und seinem Sohn Bowser Jr. im neu hinzugekommenen Modus "Bowser Jr.s Reise". Äußerst praktisch sei es ebenso, die Geschichte von Krankfried, einem der Antagonisten aus Teil 1, weitererzählen zu können. Dieser tritt in "Abenteuer Bowser + Bowser Jr.s Reise" nämlich prominenter auf, als es in "Zusammen durch die Zeit" der Fall ist. Spieler aus Übersee haben großen Gefallen am Charakter von Krankfried gefunden, sagt Otani.
Remakes – eine gute Sache?
Welche Vorteile hat es für die Entwickler, ein Spiel neu aufzulegen, an dem sie bereits gearbeitet haben? Maekawa erklärt, dass man auf dieser Weise vor allem optisch vieles aufhübschen könne. Besonders profitiert haben sollen die Hintergründe. Hauptfokus für die Remakes ist es gewesen, den alten 2D-Stil zu modernisieren sowie die Licht- und Schatteneffekte stärker hervorzuheben. Deshalb verzichtete man auch auf den stereoskopischen 3D-Effekt der Nintendo 3DS-Systeme. Dieser würde schlichtweg nicht zur angestrebten Optik passen, so Maekawa. Ob man sich zukünftig mehr in Richtung 3D-Modelle hin bewegen wird, könne man noch nicht festlegen. AlphaDream habe sich noch nicht entschieden, heißt es.
Maekawa nennt einen weiteren hilfreichen Effekt der Remake-Entwicklung: Indem neue Mitarbeiter an der Neuverwirklichung einer alten AlphaDream-Produktion beteiligt sind, lernen sie die Vergangenheit des Unternehmens kennen und bekommen ein besseres Gefühl dafür, wie vorherige Werke des Studios konstruiert wurden. In gewissem Sinne bereitet die Arbeit an einem Remake neue Teammitglieder also für die Entwicklung neuer Spiele vor.
Der Koopa-Prinz wird groß
Director des Spiels, Herr Kobayashi, spricht über die neuen Inhalte, die das Remake auf dem Nintendo 3DS zu bieten hat. Hauptbestandteil ist dabei natürlich der neue Zusatzmodus "Bowser Jr.s Reise", welcher mit eigens erdachtem Kampfsystem und weiteren Gameplay-Kniffen daherkommt. Das Team habe sich viel Mühe gegeben, die Handlung witzig zu gestalten. Kobayashi wünscht sich von den Spielern, selbst auf die kleinsten Details wie die Gangart einzelner Figuren zu achten. Die Entwicklung dieses neuen Szenarios soll jede Menge Spaß bereitet haben. Bezüglich ursprünglich verworfener Inhalte für das Original-Spiel verrät der Director, dass es nichts dieser Art im Remake geben würde.
Fukazawa zeichnet sich für die zuvor so gelobten Hintergründe im Remake verantwortlich und erklärt, dass das Innere von Bowsers Körper durchaus ekelhaft sein kann. Schlussendlich nehmen Spieler die Innereien des Koopa-Königs aber gar nicht so übel wahr, da die Spielwelt einen doch eher süßen und witzigen Flair hat. Mit der hinzugekommenen Power der Nintendo 3DS-Hardware konnte man Bowsers Innere noch besser visualisieren, gestaltete es aber nie zu ekelerregend. Vieles soll sogar harmloser sein, als man vermuten würde, sagt Fukazawa.
In Zukunft auf der Nintendo Switch?
Auf die Frage hin, wieso AlphaDream das Remake nicht für die Nintendo Switch entwickelt habe, verweist man auf ein scheinbar ungünstiges Timing, welches eine Entwicklung für die Nintendo Switch erschwerte. Hinzukommend wollte man das Zwei-Bildschirm-Gameplay beibehalten, sodass die Familie der Nintendo 3DS-Geräte die einzige Möglichkeit gewesen ist. Für eine Nintendo Switch-Version hätte das ganze Spiel umgebaut werden müssen. Im Moment ist man sich auch noch darüber unsicher, ob Mario & Luigi: Abenteuer Bowser + Bowser Jr.s Reise wirklich das letzte Nintendo 3DS-Spiel des Studios sein wird.
Nintendo sieht die Mario & Luigi-Serie getrennt von der Paper Mario-Serie. Abseits vom fünften Serienteil, Mario & Luigi: Paper Jam Bros., habe AlphaDream keinen Austausch mit Intelligent Systems, den Machern von Paper Mario. Man trenne die Entwicklung der Serien bewusst auf diese Weise, um den Ideenreichtum beider Studios zu wahren. Man finde jedoch nicht, dass die beiden Serien sich überschneiden können, so stellen sie doch beide andere Arten von Spielen dar. Ergo: Paper Mario ist für Nintendo kein RPG wie es Mario & Luigi ist.
Das volle Interview könnt ihr bei Game Informer in englischer Sprache durchlesen.
Was meint ihr? Sollte AlphaDream als nächstes ein "Mario & Luigi" für die Nintendo Switch entwickeln? Und sollte man sich an einem Artstyle mit 3D-Modellen wagen? Welcher Serienteil gefällt euch am besten?
Quelle: Game Informer